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Im Hyperraum

Titel: Im Hyperraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey A. Carver
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Planeten – und was mit ihm passierte. Errötend starte er in das Rundblickperiskop – grimmig entschlossen, den Gleichgültigen zu mimen. Sein Rücken war nicht in Schweiß gebadet, und an seiner Hose war kein feuchter Fleck zu sehen. Doch in beiden Okularen des Periskops drifteten weiße Funken. Die Hauptsichtschirme zeigten lediglich leere blaue Flächen.
    Sie befanden sich im Foreshortening.
    In seiner Brust baute sich eine ungeheure Spannung auf. Er fasste nach LePiep, die immer noch glücklich zwitschernd auf der Konsole hockte. »Jeeb!«, sagte er mit erhobener Stimme, ohne sich jedoch umzudrehen. »Wir haben es geschafft! Ich kann nicht mit Bestimmtheit sagen, wo und wann wir rauskommen – aber wir haben es geschafft.«
    »Phantastisch«, antwortete Jeebering. Er klang reichlich weggetreten. Später konnte ihm das peinlich sein, und Panglor nahm sich vor, ihn nicht auf seinen Zustand anzusprechen. Niemals. Panglor spürte, wie Alo ihn beobachtete. Er sah zu Tiki hin. Der Kili jodelte in seiner Muttersprache, dann konsultierte er sein Übersetzungsgerät und sagte: »Gute Arbeit. Toll. Hat es geklappt?«
    »Jawohl!«, antwortete Alo an Panglors Stelle. »Pangly hat das Kunststück vollbracht. Ob er es ohne meine Hilfe bewerkstelligt hätte, ist allerdings mehr als fraglich.« Ihre Stimme klang zufrieden und ein wenig amüsiert. Panglor wusste, dass er es sich vielleicht nur einbildete, aber er hatte, verdammt noch mal, nicht die Absicht, ihr ins Gesicht zu schauen und dort die Wahrheit zu entdecken.
    Augenblicklich gab es auf der Brücke nicht viel für sie zu tun. Erst nach Ablauf einer bestimmten Zeit konnten sie mit Sicherheit sagen, ob ihr Unterfangen von Erfolg gekrönt war oder nicht. Panglor führte einen kompletten Check der Bordsysteme durch und aktivierte dann das Notfallalarm-System. »Jeeb, ich halte es für das Beste, die anderen vorläufig nicht auf die Brücke zu lassen«, meinte er zögernd. »Zuerst musst du dir ganz sicher sein, dass es ihnen gut geht.«
    Jeebering nickte einvernehmlich. Er schien sich damit zufrieden zu geben, in seinem Sessel zu sitzen und die Brücke zu betrachten. »Du darfst die Steuerkontrollen jetzt verlassen«, erklärte er.
    Panglor zuckte die Achseln, nahm LePiep auf den Arm und gab Alo und Tiki ein Zeichen. Zusammen verließen sie die Brücke. Tregs kam gerade aus der Messe, die sich neben der Brücke befand, und Panglor fing ihn im Korridor ab. »Gibt es hier ein paar freie Kabinen?«, erkundigte er sich.
    Tregs blickte erschrocken drein. In seinen Augen lag ein fragender Ausdruck, gepaart mit einer Spur von Hysterie, doch nach außen hin wirkte er gefasst, der Tranquilizer wirkte noch. Er schürzte die Lippen. »Die Kabinen dreizehn und vierzehn sind nicht belegt. Aber das sind, glaube ich, die einzigen.«
    »Okay«, erwiderte Panglor. »Dreizehn und vierzehn.« Er wollte weitergehen. Tregs hielt ihn am Arm zurück. »Was ist passiert? Wo sind wir?« Die Hysterie hatte doch noch von ihm Besitz ergriffen. Panglor dachte kurz nach. Er kam zu dem Schluss, dass Jeeb seine Mannschaft ins Bild setzen sollte. »Vielen Dank. Ich werde …«
    Jeeberings Stimme dröhnte über die Bord-Sprechanlage. »An alle! Hier spricht Jeebering – als Dienst habender Brückenoffizier!« Es folgte eine lange Pause. Panglor bugsierte Alo und Tiki den Korridor entlang, während Tregs sich die Mitteilung anhörte. »Wir befinden uns im Foreshortening«, erklärte Jeebering. »Und hoffentlich im Anflug auf Dreznelles 3.«
    Panglor ignorierte den Rest der Ansprache und forschte nach ihren Quartieren. Sie fanden die Kabinen dreizehn und vierzehn am Ende des Gangs, neben dem Schott zum Fracht-Modul. Panglor zögerte. Was hatte Vorrang – sollte die Frau eine Kabine für sich bekommen oder ihr Gast, der Alien? Während er noch überlegte, meinte Alo: »Tiki hat ein Anrecht auf seinen eigenen Raum, deshalb bleibe ich bei dir – okay, Pangly?« Sie maß ihn mit einem sachlichen Blick.
    Panglor nickte. Ihm schwindelte, und das Blut rauschte in seinen Schläfen. Ohne ein Wort zu sagen betrat er die zweite Kabine und überließ es Alo, Tiki sein Quartier zu zeigen. Er setzte LePiep auf der Koje ab. Die Kabine war klein, besaß nur eine einzige Schlafstatt, eine winzige Hygienezelle und … was dachte er sich eigentlich dabei, wenn er sich hier zusammen mit Alo einquartierte? Es sei denn …
    Wie konnte er nur?
    Und warum verschwendete er seine Gedanken an solche Bagatellen, wenn er sich lieber

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