Im Hyperraum
seinem Sessel, in den Augen ein nachdenklicher Blick. »Beide schienen am Leben und bei vollem Bewusstsein zu sein – aber ich habe keine Ahnung, was das bedeutet, oder ob ich mir das Ganze einfach nur einbildete.«
Schweigend setzte sich Panglor auf seinen Platz, dann wandte er sich wieder Jeebering zu. »Vielleicht hast du sie wirklich gesehen. Möglicherweise sind sie nur tiefer in die Diskontinuität hineingezogen worden – in das Herz dieses Phänomens, falls es ein solches Kernstück gibt. Es kann sein, dass sich dort ein Portal öffnet, welches Zugang zu einer anderen Realität gewährt. Vielleicht befinden sich die Männer in Sicherheit – wo immer sie sich aufhalten mögen.« Zumindest wünsche ich mir das, fügte er in Gedanken hinzu.
Jeebering presste die Lippen zusammen und nickte.
Mit Alos Hilfe checkte Panglor die Kontrollkonsolen. Als er sich das nächste Mal nach Jeebering umsah, stellte er zu seiner Überraschung fest, dass der Erste Offizier in seinem Sessel eingenickt war. Großer Gott, dachte Panglor, seit wir die Brücke verließen, schob er Wache. Kopfschüttelnd widmete sich Panglor wieder den Konsolen, fest entschlossen, Jeebering – und die restliche Crew – nicht im Stich zu lassen.
Obwohl er zurzeit nichts hätte tun können; alles lag nun in den Händen des Schicksals. Die Instrumente konnten nichts über den Zustand des Schiffes verraten – das Universum da draußen blieb ihnen verschlossen.
»Werden wir …«, fragte Tiki, um mitten im Satz seinen Translator zu konsultieren, »… ankommen?«
»Wir hoffen es«, antwortete Alo mit einem Blick auf Panglor.
Panglor nickte.
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F ÜNF S CHIFFSTAGE VERGINGEN . Panglor wurde ungeduldig – er zweifelte, beobachtete die deaktivierten Instrumente, unterhielt sich leise mit Alo und Tiki. Die Anspannung innerhalb der Crew blieb hoch, doch Jeebering gestattete ein paar weniger in Mitleidenschaft genommenen Männern, ihre Pflichten wieder aufzunehmen, obwohl die Brücke weiterhin tabu blieb. Alo, Tiki und Panglor hingegen verbrachten die meiste Zeit auf der Brücke.
Tregs brachte ihnen ihre Mahlzeiten. Seine Haltung wurde freundlicher, und es schien ihm imponieren, dass sie durch einen Planten hindurch ins Foreshortening geflogen waren. Als er ihnen am sechsten Tag die Frühstückstabletts austeilte, fragte er: »Mr. Tiki, soll ich Ihnen nicht doch etwas zu Essen bringen?«
Tiki lehnte dankend ab. »Nein – nein – ich brauche nichts.« Er hatte sich in ein wärmendes Gewand mit Rollkragen gehüllt, denn in diesem Schiff der Menschen war es nach seinem Empfinden unangenehm kalt.
Tregs war sichtlich enttäuscht. Als er sich zum Gehen wandte, meinte Alo: »He, bleib doch hier und iss mit uns.«
»Die Mannschaft hat bereits ihre Mahlzeiten eingenommen«, erkläre Tregs. »Aber … wenn ihr nichts dagegen habt …« Er sah Panglor und Jeebering an. »Ich würde gern eurer Ou-Ralot etwas anbieten. Vielleicht könnte ich mich ein bisschen mit ihr anfreunden.« Er scharrte verlegen mit den Füßen.
»Selbstverständlich, nur zu«, forderte Alo ihn auf. Panglor nickte.
Tregs stellte das Tablett ab und hob einen kleinen Deckel; darunter kam ein Muffin zum Vorschein. »Wo steckt sie?«, fragte er gespannt. Panglor zeigte mit dem Finger. Am Ende der Konsole, in einer Ecke, türmten sich Panglors Reisetasche und mehrere andere Gepäckstücke. Zu einer Seite lugte ein Schweif heraus. Behutsam näherte sich Tregs. Er kniete sich hin und rief: »Ou-Ralot. LePiep. Möchtest du nicht rauskommen?« Er lockte sie mit dem Muffin.
Der Schweif wurde eingezogen. Man hörte ein schwaches kratzendes Geräusch, dann trat wieder Stille ein. Tregs blickte sich um. Panglor rief lachend: »Es ist schon in Ordnung, Peep.«
Wieder ein Rascheln. Tregs pirschte sich näher heran an den Berg Gepäck. Eine Schnauze schob sich durch eine Lücke. Tregs hielt LePiep den Muffin direkt unter die Nase. Das Maul klappte auf, nahm vorsichtig den Happen und zog sich zurück. Man hörte ein paar verhaltene Pfiffe, dann wurde alles wieder still.
Tregs richtete sich aus seiner gebückten Haltung auf und vollführte eine vage Geste. Panglor verbiss sich ein Lachen; aber Tregs schaute so verdutzt drein, dass er sich nicht beherrschen konnte und losprustete. »Schon gut. Sie mag …«
Ein Glockenton erklang. Auf dem Sichtscanner blinkte das Notfallalarm-Signal.
Panglor stürzte an das Rundblickperiskop. Adrenalin rauschte durch seine Adern. Während er das Periskop
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