Im Hyperraum
unruhig«, bestätigte Tiki und streichelte sanft die Ou-Ralot in seinen Armen.
Panglor spürte, wie sich auch seine Nervosität steigerte. »Und welche Einrichtungen liegen unten?«, fragte er und schritt rüstiger aus.
»Die Regierungsbüros, soviel ich weiß. Vielleicht auch das Hauptquartier der Wachen. Ich bin mir nicht sicher«, erwiderte Alo.
Panglor nickte und behielt LePiep sorgfältig im Auge, während sie an verschiedenen Türen vorbeigingen. Nichts passierte, bis sie um die nächste Ecke bogen; in dem Moment strahlte LePiep Wellen der Verzweiflung ab. Panglor zögerte, dann streckte er den Arm aus und kraulte leicht ihren Kopf. »Wir müssen das durchziehen«, murmelte er heiser. »Ich wünschte, du könntest verstehen, warum das notwendig ist.« Er festigte seinen Griff um den Laser und marschierte entschlossen weiter.
An der nächsten Biegung des Korridors tauchte plötzlich ein Mann auf. Seine Uniform kennzeichnete ihn als Wache der Orbitalstationsbehörde.
»Äh … oh«, stotterte Panglor. »Tiki, glaubst du, du könntest …?«
Schweigend, mit verblüffender Anmut und Schnelligkeit, segelte der Kili an ihm vorbei. Als der Wachmann näher kam, schien er zu wissen, wen er vor sich hatte und beschleunigte sein Tempo. Tiki fing ihn jedoch ab und sprach ihn an, aber so leise, dass die anderen ihn nicht verstehen konnten. Einen Moment lang schaute der Mann verstört drein, dann entspannte er sich. Er nickte Tiki, Panglor und Alo zu, dann ging er weiter und verschwand um eine Ecke. Panglor atmete tief durch und holte den Laser hervor, den er hinter dem Rücken versteckt hatte. Tiki strahlte. »Ich erzählte ihm, wir hätten die Erlaubnis, uns auf dem Korridor die Beine zu vertreten. Wer misstraut schon den Worten eines extraterrestrischen Ehrengastes?«
»Der obendrein noch seine Stimme benutzt, um andere Leute zu hypnotisieren.« Panglor fiel ein Stein vom Herzen.
»Also wirklich, Freund Panglor, mit der Modulation meiner Stimme unterstreiche ich lediglich die Überzeugungskraft meiner Worte. Dennoch ist es eine nützliche Gabe«, räumte Tiki ein. »Meine frühen Vorfahren setzten dieses Talent ein, um …«
»Tiki, jetzt bitte nicht …«
»Ich verstehe.« Tiki drehte sich um und glitt durch den Korridor. Nachdem er vier Türen an der linken Seite passiert hatte, hielt er an und legte den Kopf schräg. Panglor eilte zu ihm.
»Hrrrl«, knurrte LePiep aufgebracht. Sie strahlte Entsetzen aus und – Hass! Unglücklich blickte sie Panglor an.
»Kannst du deine Peiniger fühlen?«, flüsterte Panglor, während seine Arme und Beine bleischwer wurden. »Befinden sie sich hinter dieser Tür?« Er brach ab; einen Augenblick lang kämpfte er gegen Atemnot an. Dann erwiderte er Alos und Tikis Blicke, wappnete sich innerlich und näherte sich der schimmernden, blickdichten Tür.
Dieser Raum schien sich direkt hinter ihrem Quartier zu befinden. LePieps Wellen der Angst rollten über Panglor hinweg. Er spürte ihre Furcht, ihren Hass – und diese Emotionen richteten sich gegen jemand in diesem Zimmer. Sich in Tikis Arme schmiegend, stieß die Ou-Ralot ein kehliges Grollen aus. Panglor streichelte sie, um sie zum Schweigen zu bringen. Seine Hand zitterte. Dann befahl er sich selbst, Ruhe zu bewahren.
Den Laser fest umklammernd nickte er Alo zu. Sie arbeitete unglaublich geschwind; in wenigen Sekunden hatte sie die Servicetafel vom Türschlossmechanismus demontiert. Panglor entrollte das dünne Kabel vom Laser und verband es mit der Energiezelle der Türverriegelung. Die Komponenten, die den Laser aufluden, wurden aktiviert. Abermals gab er Alo einen Wink, und daraufhin manipulierte sie die Schaltung, die das Öffnen und Schließen der Tür bewirkte. Panglor entrollte das Kabel; es war ungefähr einen Meter lang, und diese Bewegungsfreiheit musste reichen, um durch die Tür zu treten und mit der behelfsmäßigen Waffe zu zielen.
Alo verstellte etwas an der Schaltung, und das Energiefeld der Tür änderte sich kaum merklich, jedoch ohne transparent zu werden. In geduckter Haltung pirschte sich Panglor an die Tür heran. Das Energiefeld hatte sich gerade so weit abgeschwächt, um Geräusche durchzulassen. Das Blut rauschte so heftig in seinen Ohren, dass er kaum denken konnte; ganz langsam atmete er aus und gewann die Kontrolle über sich zurück.
Durch die immer noch blickdichte Tür waren die Stimmen kaum zu verstehen. Im ersten Moment vermochte er nicht einmal einzelne Worte zu unterscheiden. Alo
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