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Im Hyperraum

Titel: Im Hyperraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey A. Carver
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würden sie es wirklich wagen, einen Zeugen am Leben zu lassen? Angenommen, sie wollten ihn als Mitwisser eliminieren. Angenommen, sie hatten dafür gesorgt, dass das Schiff noch vor dem Start manipuliert wurde …
    In welcher Weise?
    Hatte jemand an den Triebwerken herumgepfuscht?
    Oder am Bordcomputer?
    Befand sich eine Bombe im Schiff?
    Eine Bombe. Das Blut wich ihm aus dem Magen. »Herrgott noch mal – eine Bombe«, krächzte er. Natürlich. Der sicherste Weg, um einen lästigen Zeugen loszuwerden. Das Schiff sollte vermutlich kurz vor dem Eintritt in das Kollapsfeld explodieren.
    Alles erschien ihm glasklar.
    »Jesses!« Er lehnte sich in seinen Sessel zurück; ihm schwindelte. »Eine gottverdammte Bombe!«, flüsterte er. »Aber wo steckt sie?« Die Techniker waren im gesamten Schiff herumgekrochen.
    Alo sah ihn mit einem eigentümlichen Ausdruck an. Sie kniff die Augen zusammen. Mit einer Hand fasste sie unter ihren Kragen, um sich an der Schulter zu kratzen. »Was faselst du da?«, fragte sie nervös. Sie rappelte sich hoch, durchquerte das Cockpit und pflanzte sich vor dem Monitor auf, die Hände in die Hüften gestemmt. Jählings drehte sie sich um. »Sagtest du, in diesem Schiff sei eine Bombe versteckt?«, vergewisserte sie sich.
    Mit Mühe fokussierte er seinen Blick, räusperte sich und krümmte sich in einem Hustenanfall. »Ja. Es könnte sein«, stieß er nach einer Weile hervor. Er musste nachdenken – sich konzentrieren. Wo sollte er nach einer Bombe suchen?
    »Und warum?«, hakte Alo nach.
    Er zog die Augenbrauen zusammen. »Bist du bescheuert?«, schnauzte er. »Der Grund spielt doch wohl keine Rolle. Wenn eine Bombe an Bord ist, dann ist eine Bombe an Bord. Und wir müssen sie finden. Sie könnte mit einem Zeitzünder bestückt sein oder ferngesteuert werden, es könnte nahezu jede Art von Bombe sein, die es überhaupt gibt.« Anstatt die Zeit in der Orbitalstation zu verbummeln, hätte er das Schiff durchforsten sollen. Wahrscheinlich hatten sie den Neutrinoadapter absichtlich nicht angebracht, um ihn zu beschäftigen, damit er nicht auf krumme Gedanken kam. Er presste beide Fäuste gegen die Stirn.
    Plötzlich schnellte er hoch. Seine Finger flogen nur so über die Konsole. Der Sichtschirm flackerte und zeigte eine Seite der Schiffsaußenwand. »Was machst du da?«, wunderte sich Alo.
    »Halt die Klappe!« Er verschränkte die Arme über der Brust und beobachtete den Schirm, auf jedes Detail achtend; ein anderes Stück der äußeren Hülle wurde sichtbar, dann folgte das nächste Bild. »Ich führe einen Inspektionsscan durch. Mithilfe der Sensorphalanx«, erläuterte er ruppig. »Ich suche nach etwas, das aussieht wie eine Bombe.«
    »Wie sieht eine Bombe denn aus?«
    »Woher, zum Teufel, soll ich das wissen?« Er wusste, dass in seiner Stimme die Angst mitschwang, und er wünschte sich, er könnte sich besser beherrschen. LePiep hüpfte auf die Konsole, blieb jedoch auf Distanz zu Alo, und spähte gleichfalls nervös auf den Schirm.
    Der Scan ging zu Ende. »Nichts«, fluchte er. Er drehte sich zu Alo um und brüllte: »Nichts!« Vor Wut war er fast blind. An der gesamten Außenhülle der Cur hatte er nichts entdecken können außer Dellen. »Dieses Schiff ist mit einer Bombe bestückt«, erklärte er ruhig. »Das weiß ich.«
    »Wahrscheinlich befindet sie sich irgendwo im Innern«, meinte Alo.
    »Das werden wir feststellen. Du fängst an der Seite an zu suchen, ich beginne hier. Lass keine Ecke aus – guck in jedes Fach, hinter jedes Paneel. Jesses!«
    Gemeinsam durchkämmten sie das Schiff, bis hin zu den Frachträumen und den Lücken in der Bordwand; besonders gründlich erforschten sie die Orte, die normalerweise niemand betrat. Panglor prüfte per Telescan die Reaktorkammer, kletterte hinunter in die Ladebuchten und stöberte in den unheimlichen, hallenden Nischen. Alo gesellte sich zu ihm, doch obwohl sie alles filzten, fanden sie nichts.
    »Warum bist du dir so sicher, dass hier eine Bombe versteckt ist?«, fragte sie, und ihre Stimme hallte von den Wänden wider. »Was ist hier eigentlich los?« Sie klang gereizt, als verdächtigte sie ihn, er sei durchgeknallt oder paranoid.
    Er pflanzte sich vor ihr auf, legte den Kopf zurück und peilte sie von oben herab an. Zerquetschen solle er das vorlaute kleine Luder. Na los doch, fang an und zerstampf sie zu Brei.
    Moment mal …
    Er hatte die Außenhülle durch die Sensorphalanx gecheckt. Mithilfe des Computers. Angenommen, Garikoff

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