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Im Hyperraum

Titel: Im Hyperraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey A. Carver
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hatte das vorhergesehen, den Computer entsprechend frisiert und ihn mit aufgezeichneten Bildern einer Inspektion gefüttert?
    »Großer Gott!«, ächzte er. Er polterte aus dem Frachtraum und hetzte auf die Brücke zurück. Alo folgte ihm. Gespannt den Bildschirm im Auge behaltend, versetzte er das Schiff in eine langsame Drehung um die Längsachse. »Sie haben sich nicht auf ihre Bordschützen verlassen«, murmelte er. »Genau, wie ich es mir gedacht hatte.« Während das Schiff die gesteuerte Rolle vollführte, kreisten die Sterne auf dem Schirm. Dann schaltete er wieder den Inspektionsscan ein. Das Bild änderte sich – er sah die Außenhülle und dahinter die Sterne, die stumm und starr am selben Ort verharrten. Nervös kaute er auf einem Fingerknöchel. An diese Art von Problemen war er nicht gewöhnt. Was, zum Teufel, sollte er tun? Wie besessen fuhrwerkte er an der Komkonsole herum, ohne jedoch ein reales Bild zu bekommen. Garikoff hatte das Programm blockiert. »Verdammt noch mal!«, brüllte er und knallte die Faust auf das Pult.
    »Jemand hat an deinem Computer herumgepfuscht, nicht wahr?«, mutmaßte Alo und kratzte sich die Wange. »Das bedeutet wohl, dass da draußen was ist.«
    »Ich muss raus und nachsehen.«
    »Moment mal. Vielleicht krieg ich das Programm wieder hin.«
    »Aber sicher doch.« Er verlangsamte die Drehung des Schiffes.
    Seinen Zynismus ignorierend, fuhr sie fort: »Ich meine es ernst. Normalerweise würde ich dir nicht helfen, weil du ein richtiges Arschloch bist, aber mein Leben ist auch in Gefahr.«
    »Vergiss es«, knurrte er. »Ich geh raus. Und dass du mir hier ja nichts anfasst!«
    »Lauf los und schmeiß dich in den Anzug«, schlug sie vor. »Keine Bange, ich mach schon nichts kaputt. Ich bring nur das Programm in Ordnung und habe mit einem Scan begonnen, noch ehe du draußen bist. Du würdest eine Ewigkeit brauchen, wenn du das Schiff allein absuchen wolltest.« Ehe er sie daran hindern konnte, löschte sie das Programm, welches die Trudelbewegung des Schiffs ausgleichen sollte. Er setzte zu einem Protest an, doch sie winkte ab. »Die Drehbewegung muss bleiben. Und jetzt troll dich.«
    Er funkelte sie bitterböse an. »Wenn du LePiep auch nur ein Haar krümmst, bring ich dich um!«, warnte er sie. Dann sauste er hinunter zur Luftschleuse. Drinnen zog er seine Montur aus und würgte sich in den silbernen Maschenanzug. Den Helm in der Schleuse zurücklassend, eilte er noch einmal auf die Brücke.
    Alo machte ein zufriedenes Gesicht. Der Schirm zeigte wieder einen Inspektionsscan, doch dieses Mal drehten sich die Sterne im Einklang mit der Rollbewegung des Schiffs. Offenen Mundes gaffte er Alo einen Augenblick lang an, dann keuchte er: »Wie hast du das gedeichselt?«
    Das Mädchen überhörte die Frage. »Schau dir das mal an«, forderte sie ihn auf und hantierte mit den Kontrollen herum. »Ich weiß nicht genau, was das zu bedeuten hat.« Der Monitor teilte sich in drei Fenster und gab den Blick frei auf drei verschiedene Ausstülpungen der Hülle.
    Panglor kniff die Augen zusammen. »Der linke Buckel hat nichts zu bedeuten – das ist die Sensoranlage. Der Höcker in der Mitte – tja, da könnte es sich tatsächlich um eine Bombe handeln. Die Wölbung rechts – nein. Das ist die Komkuppel.«
    »Doch nicht die Wölbung«, wies Alo ihn ungeduldig zurecht. »Achte mal auf das winzige Ding dahinter.« Sie deutete auf eine kleine Kontur, die wie ein Schatten auf dem hinteren Rand der Komkuppel saß.
    »Ja, das könnte ebenfalls eine Bombe sein. Ich muss mir das aus der Nähe ansehen.« Er schaltete das Programm ein, das das Schiff wieder in Normallage brachte, und stoppte die Maschinen, um die Beschleunigung zu unterbrechen. Später mussten sie die versäumte Zeit aufholen.
    »Beeil dich«, drängte sie ihn. Er funkelte sie giftig an. »Ich setze die Suche fort«, fügte sie hinzu.
    Er kehrte in die Luftschleuse zurück, stülpte sich den Helm über den Kopf und ergriff den Werkzeugkoffer. Dann aktivierte er das Energiefeld seines Raumanzugs, und die hauteng anliegenden Maschen verwandelten sich in Quecksilber. Es dauerte dreißig Sekunden, bis der Druckausgleich in der Schleuse stattgefunden hatte. »Okay«, stellte er fest. »Ich gehe jetzt raus.«
    Er öffnete die Außenluke und driftete nach draußen. Wäre er vor Angst nicht fast umgekommen, hätte er das Panorama genossen: D3, die Sterne, die Galaxis. Doch an dem Anblick vermochte er sich zurzeit nicht zu erfreuen. Von

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