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Im Hyperraum

Titel: Im Hyperraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey A. Carver
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machte die Kommandozentrale startklar.
    Als er das Cockpit so weit aufgeräumt hatte, dass es wieder einer Schiffsbrücke glich, erinnerte ihn ein Zirpen aus der Komkonsole, dass die Startfreigabe bevorstand. »LePiep!«, rief er und klatschte mit der flachen Hand auf den zweiten Sessel. Die Ou-Ralot reckte den Kopf, schnupperte und wieselte davon. Wütend furchte er die Stirn. »Peep! Komm her, sofort!«, donnerte er. Laut seufzend sprang die Ou-Ralot auf den Sitz. »Hiergeblieben!«, knurrte er und legte Energie auf die Steuerkonsole. Der Sichtschirm schaltete sich ein, und die Cockpitbeleuchtung ging aus. »Orbitalstation Kontrolle«, brummte er ins Mikrofon. »Die Fighting Cur ist bereit zum Ablegen.« Die Kontrolle antwortete, und dann mussten sie einfach warten.
    Schon bald näherten sich die spinnenähnlichen Schlepper, klinkten sich ein und zogen die Cur aus der Verankerung. Panglor beobachtete, wie das gewaltige Konglomerat der D3 Orbitalstation vor dem Weltraum zu einem glitzernden, surrealistischen Bienenkorb zusammenschrumpfte. Die Schlepper lösten sich von der Cur und drehten ab, während er die Steuerung des Schiffes übernahm und es in den Beschleunigungskanal des externen linearen Übergangsfeldes einschleuste. Ein paar Stunden lang forcierte er das Tempo ausschließlich mithilfe des äußeren Energiestrahls, dann zündete er die Triebwerke der Cur und nutzte sowohl die Antriebskraft des Schiffes wie die Dynamik des Energiefelds der Station, um die Fluchtgeschwindigkeit für den Insertionsorbit zu erreichen. Einen Tag lang würden sie mit ungefähr vier G fliegen, ehe die eigentliche Insertion stattfand.
    Morgen würden sich die Ereignisse überstürzen, und er musste akkurat auf dem Energiestrahl reiten, damit alles wie geplant klappte. Die Cur hätte dann ein Höllentempo drauf, desgleichen die Deerfield. Im Allgemeinen waren die Patrouillenboote auf ihren Routineflügen auch ganz schön schnell – obwohl sie es nicht mit einem Schiff aufnehmen konnten, das kurz vor der Insertion stand – und falls Garikoff ihn beschatten ließ, dann würde sein Schiff ebenfalls auf die Tube drücken. Ein ganzer Pulk raste auf das Kollapsfeld zu.
    Zwei Hauptsorgen beschäftigten Panglor. Zum einen befürchtete er, eines der Patrouillenboote könnte ihn unter Beschuss nehmen, wenn er von der vorgeschriebenen Flugbahn abwich, oder Garikoff könnte auf ihn feuern, falls er genau das nicht tat. Der andere heikle Punkt war das eigentliche Flugmanöver. Die Deerfield und die Cur würden das Kollapsfeld in unterschiedlichen Winkeln und mit verschiedenen Insertionszielen durchstoßen. Er musste mit seinem Schiff weit genug abweichen, um auf Kollisionskurs zu gehen, darauf vertrauen, dass die Deerfield rechtzeitig ausscherte, und dann eine geglückte Insertion zustande bringen.
    Das war kein Pappenstiel.
    Sobald alle Systeme auf Autopilot geschaltet waren, sah er LePiep stirnrunzelnd an. »Hast du Hunger, altes Mädchen?« Sie flötete bejahend. Er konnte jetzt ebenfalls einen Happen vertragen, deshalb trollten sie sich in die Küche. Für sich bereitete er einen Pfannkuchen und einen Becher Modda zu, LePiep bekam das Übliche. Als sie ins Cockpit zurückkehrten, brütete er eine Zeit lang über den Instrumenten und dem Sternenpanorama, dann zuckte er resigniert die Achseln und schloss die Augen. »Weck mich, wenn was Unvorhergesehenes passiert, Peep«, murmelte er und nickte ein.
    █
    A LS ER AUFWACHTE , krochen Gedanken durch seinen Kopf wie Termiten. Er vermochte kaum klar zu sehen. Sollte er wirklich tun, was Garikoff von ihm verlangte? Von wem hätte er mehr zu befürchten – von Garikoff oder von den Behörden? Garikoff würde ihn vermutlich schärfer beobachten, trotzdem – wenn er so oder so Kopf und Kragen riskierte, wieso sollte er dann ausgerechnet Garikoffs Handlanger werden? Vielleicht trauten sie es ihm nicht zu, dass er rebellierte. Vielleicht unterschätzten sie seinen Mut.
    Vielleicht konnte er sie bluffen.
    »He, Pinglor!«, drang eine Stimme an seine Ohren.
    Fast hätte er einen Herzschlag bekommen. Er drehte sich nach rechts, dann nach links. In einer Ecke des Cockpits, ihn belauernd, hockte Alontelida Castley – das kleine Biest, das ihn in der Station gepiesackt hatte.
    Er rang nach Luft. Verzweifelt kniff er die Augen zusammen und zwang sich, langsam und gleichmäßig durchzuatmen. Dann riss er die Augen wieder auf. Das Mädchen beobachtete ihn und schien sich dabei köstlich zu amüsieren.

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