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Im Hyperraum

Titel: Im Hyperraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey A. Carver
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Schläfen und dachte nach. Diese Möglichkeit bestand ganz eindeutig, auch wenn er sie als relativ gering einstufte. Allein die Vorstellung machte ihn nervös. Das hätte ihm gerade noch gefehlt, dass sie gemeinsam mit der Deerfield den Transit vollzogen …
    Alo runzelte die Stirn und sah ihn verständnislos an.
    »Das kommt durch den Feldeffekt«, erläuterte er. »Wenn zwei Körper in geringem Abstand voneinander durch ein Kollapsfeld stürzen, werden sie mitunter in dieselbe Foreshorteningverzerrung eingekapselt, auch wenn sie sich auf verschiedenen Flugbahnen befinden. Die Raumlinien überkreuzen sich an dem Punkt, an dem das Feld eingefangen und entzerrt wird.«
    Alo blickte skeptisch drein. Ein paar Minuten lang schwieg sie, dann wollte sie wissen: »Wann gibt es hier endlich was zu essen?«
    »Wie bitte?«, herrschte er sie an. »Ich frag mich immer noch, was du hier zu suchen hast und warum ich dich nicht durch die Luftschleuse rausgeschmissen habe, und du bestellst dir eine Mahlzeit?«
    »Du hast mich nicht ins All befördert, weil ich dir eine Hilfe bin«, fauchte sie. »Außerdem habe ich meine eigene Verpflegung dabei.«
    »Was? Dann geh und hol dir was – und mir kannst du auch gleich einen Happen mitbringen.« Diese Nervensäge machte ihn ganz kribbelig, aber er musste zugeben, dass sie ihm geholfen hatte.
    Während sie in der Bordküche rumorte, fütterte er LePiep aus einem Paket Waffeln, das er unter seinem Sitz fand, und bereitete sich einen heißen Instantmodda zu. Alo kam zurück, ein riesiges zusammengerolltes Fladensandwich mampfend. Ihm gab sie eine kleinere Portion. »Was passiert«, fragte sie, »wenn zwei Schiffe zu weit voneinander entfernt durch das Kollapsfeld fliegen und nicht gemeinsam an dem Konvergenzpunkt wieder in den Normalraum eintreten können?«
    Panglor starrte sie an, den ersten Bissen seines Sandwiches im Mund. Er gab ein Grunzen von sich und fing bedächtig an zu kauen. Dann schluckte er und spülte mit dem heißem Muckefuck nach. »Wenn sie nicht zusammen das Fangfeld erreichen …« Er schloss kurz die Augen. »Wahrscheinlich sprengen sie das Feld, und dann ist alles aus. Das Fangfeld verschwindet, und beide Schiffe …« Er schüttelte den Kopf, außerstande, den Satz zu beenden.
    Alo studierte angelegentlich ihr Sandwich. Schweigend aßen sie weiter.
    █
    E IN LEERER B ECHER PURZELTE von der Armstütze und landete scheppernd auf dem Deck. Panglor riss sich aus seiner dumpfen Starre und schielte zu Alo hinüber. Die nestelte nervös an ihrem Hemd und erwiderte seinen Blick. Er drückte die Schultern durch. »Ich finde, es ist an der Zeit, dass du mir reinen Wein einschenkst«, forderte er sie auf. »Wer hat dich überhaupt auf dieses Schiff gelassen?«
    Sie verdrehte die Augen. »Bei allen Göttern, niemand hat mir Einlass verschafft. Ich ging einfach rein.« Sie strich sich das Hemd glatt, reckte sich und seufzte.
    Panglor erinnerte sich an die Tür zum Observatorium. »Und warum? Du musst doch gewusst haben, dass du nie wieder nach Hause kommst.«
    Sie schnaubte verächtlich durch die Nase. »Nach Hause! Spinnst du? Die Station war ein Gefängnis.«
    »Was hast du denn ausgefressen?«
    »Wie kommst du darauf, ich hätte was Verbotenes getan?« Ihre Augen blitzten. Sie schob die Hand ins Haar und kratzte sich am Kopf.
    »Was hast du angestellt?«
    Sie zog eine Schnute, doch ihr Blick flackerte unruhig hin und her.
    Panglor spürte den vertrauten Druck hinter der Stirn. »In welchen Schwierigkeiten steckst du?«
    Sie senkte die Lider. »Sie hätten mich eingebuchtet. Ich weiß nicht, ob sie es schon herausgefunden haben.«
    »Wovon redest du?«
    »Ich hatte den Shuttlescooter von einem Mädchen lahm gelegt. Sie mussten rausgehen und sie retten. Aber das Weibsstück hat mich provoziert.«
    »Ein Raumschiff? Du hast ein Raumschiff sabotiert?«
    »Ja und? Warum denn nicht?«, gab sie frech zurück. »Das war keine große Angelegenheit. Du scheinst mir aber auch kein Engel zu sein. Irgendein krummes Ding musst du wohl gedreht haben, wenn man aus allen Rohren auf dich schoss und du ein idiotisches Manöver nach dem anderen drehtest. Du hast es gerade nötig, mich anzuschreien!«
    »Und um nicht eingelocht zu werden, verstecktest du dich auf meinem Schiff?«, fiel er ihr ins Wort.
    »Ja«, erwiderte sie. »Du schienst irgendwie anders zu sein. Ich dachte mir, das nutz ich aus. Auf der Station konnte ich nicht bleiben – dort hätten sie mich hopp genommen. Und wie ich diese

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