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Im Hyperraum

Titel: Im Hyperraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey A. Carver
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seine volle Aufmerksamkeit. In einer Minute musste er eine Kursänderung vornehmen, und den gegenwärtigen Kurs musste er absolut korrekt beibehalten. Die Triebwerke liefen heiß, funktionierten jedoch zuverlässig.
    »Balef, wir beobachten Ihren Orbit. So weit so gut. Wir haben Sie mit unseren Waffen erfasst, und an Bord Ihres Schiffs befindet sich eine Bombe mit Funkzünder, die wir mit diesem Strahl aktivieren können. Wenn Sie ordentliche Arbeit leisten, passiert Ihnen nichts. Denken Sie daran, und viel Glück.«
    Ihr könnt mich mal, dachte Panglor und speicherte die Computerdaten. Komisch, dass sie die andere Bombe mit dem Zeitzünder nicht erwähnten.
    »Willst du nicht antworten?«, herrschte Alo ihn an. »Wer sind diese Kerle?«
    Panglor räusperte sich und ließ ein paar Relais zuschnappen. Ein lautes Feedbacksummen von dem Kom füllte den Raum, bis er schrie: »Stell das verdammte Ding ab!« Alo gehorchte, und das Brummen hörte auf. »Einen verdammten Schrott haben die mir untergejubelt!«, schimpfte er und kappte noch mehr überflüssige Systeme. Es gab einen heftigen Stoß, als die Triebwerke die Schubleistung änderten, und das Schiff krängte um einige Grad. Vermutlich war hier so manches defekt, schäumte er innerlich. So kaputt wie Garikoffs Seele.
    Die Cur schlug nun einen Kurs ein, der sie bis auf zwölf Kilometer an die Deerfield heranführte, wenn er keine weiteren Korrekturen vornahm. Doch eine Änderung war noch geplant. In einer Minute würde die Cur seitwärts ausbrechen, um der Deerfield mehr Raum zu geben und sich auf die eigene Insertion vorzubereiten. Anderthalb Minuten lang musste er das Letzte aus den Triebwerken herausholen.
    Auf dem Monitor erschien das Kollapsfeld, ein verschwommener, bläulich weißer Punkt im All. Die Deerfield glich immer noch einem winzigen silbernen Käfer, der jedoch allmählich größer wurde. Nichts deutete darauf hin, dass die Crew die herannahende Cur bemerkt hatte. Beide Schiffe rasten auf konvergierenden Bahnen auf das Kollapsfeld zu. Zwei weitere silbrig glitzernde Splitter rückten vor – Garikoff und das Patrouillenboot.
    Panglor hätte das Kom gern wieder eingeschaltet, doch er ließ es vorsichtshalber bleiben; er benötigte seine volle Konzentration. Er leitete das nächste Manöver ein – die Cur schlingerte und stieg in einem Winkel von neunzehn Grad. Sie sausten weiter in Richtung Kollapsfeld, doch er drosselte ein wenig den seitlichen Vektor. Die Triebwerke gingen auf volle Kraft, waren überhitzt, arbeiteten aber stabil.
    »Gib mir wieder Bugsicht.«
    Alo stellte den Bildschirm entsprechend ein. »Ich wünschte mir, du würdest mir verraten … ach du meine Güte!«
    Er blickte hoch. Ein Lichtblitz schoss über den Schirm und blühte zu einer lodernden Fackel auf, ziemlich genau an der Stelle, an der sich die Cur ohne die letzte Kursänderung befunden hätte. Er rang nach Luft. LePiep sprang auf seinen Schoß und fing an zu winseln. »Verdammt!«, flüsterte er und schob die Ou-Ralot sanft zur Seite. Gespannt beobachtete er die Kontrollen.
    »Das kam von dem Patrouillenboot«, murmelte Alo. »He, vielleicht solltest du dich bei denen melden und …«
    Der Sichtschirm wurde weiß. Einen Moment lang fuhrwerkte Alo an den Kontrollen herum und bekam wieder ein Bild herein, doch dann fegte ein heller, an den Rändern verwischter Streifen diagonal über den Monitor. »Laserkanone«, kommentierte Panglor und schluckte trocken. »Warnschuss.« Er wunderte sich, dass sie es schafften, auf diese Weise seine Sensorphalanx zu treffen. Diese Typen waren ja richtig gut!
    Alo schaltete das Kom ein.
    »… letzte Warnung. Drehen Sie ab!«
    Die Übertragung brach ab, und auf Garikoffs Kanal ertönte eine von statischem Rauschen untermalte Stimme. »Sie sind vom Kurs abgewichen. Wir eröffnen jetzt das Feuer und werden so lange auf Sie schießen, bis Sie …«
    Auch diese Nachricht fand ein jähes Ende, doch ein Außenhüllensensor blinkte auf. Treffer. Doch der Laserstrahl hatte sie nur gestreift; Garikoff konnte nicht so gut zielen wie der Bordschütze auf dem Patrouillenboot. Panglors Finger tanzten über die Konsole. Die Triebwerke begannen zu stottern, und die Schubleistung variierte nach oben und unten. Der korrekte Wert wurde mal über- mal unterschritten. »Kind! Übertrag den letzten Funkspruch an das Patrouillenboot. Sag Bescheid, dass wir unter Beschuss stehen und in das Feld eintauchen müssen.«
    Der unregelmäßig pulsierende Antrieb versetzte

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