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Im Hyperraum

Titel: Im Hyperraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey A. Carver
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zuckte die Achseln und blickte über das Land. Die Fighting Cur stand einsam vor einer Hügelkette, und dahinter, auf der anderen Seite, befand sich die Deerfield. Der Himmel leuchtete zitronengelb, und die Sonne schien immer noch als
grüner flammender Ring; anthrazitgraue Wolken zogen gemächlich über das
Firmament.
    Vor ihnen lief die Wiese in ein zu
wunderschönen Mustern erodiertes felsiges Ufer aus; über der
angrenzenden Wasserfläche schimmerte die ausdünstende Feuchtigkeit.
LePiep hatte das Ufer bereits erreicht, schnupperte und flötete
zaghaft. Aus einer Richtung glitt ein Schwarm von Luftfischen herbei,
aus einer anderen Ecke ein kleines Grüppchen Luftkristalle, deren
leiser Gesang an das Klirren von Lüstern aus Edelsteinen erinnerte.
    Â»Das Problem ist der Start«, erklärte Panglor.
    Â»He«, rief Alo, »der Kristall, der zerbarst, ist ja wieder da.«
    Sie
zeigte mit dem Finger. Ein vorbeischwebender Rosenquarz glich
tatsächlich haargenau dem Luftkristall, den sie bei ihrer ersten
Begegnung mit diesem Phänomen gesehen hatten. Ob es derselbe war, der
zu neuem Leben erweckt wurde?
    Â»Ho-la-ruu!«, rief
LePiep. Beim Herannahen der Luftfische strahlte sie Freude aus. Sie
flatterte mit den Schwingen und trippelte dicht ans Wasser heran. Zwei
der Luftfische senkten die Mäuler zu ihr herunter.
    Â»Vorsichtig,
Peep«, warnte Panglor – aber er sah hingerissen zu. Die Luftfische
entzückten ihn. Irgendetwas an ihnen erregte seine Aufmerksamkeit, doch
er wusste nicht, was es war. Ständig war ihm zumute, als müsste ihm
etwas Bedeutsames auffallen. Doch er kam nicht darauf. »Weißt du
vielleicht woher sie stammen, Tiki?«, erkundigte er sich.
    Â»Die Kristalle?«
    Â»Nein, die Luftfische.«
    Â»Aha.
Ich bin mir nicht sicher. Sie schilderten mir gleich mehrere Versionen
ihrer Geschichte, und ich vermag nicht zu entscheiden, welche die
richtige ist. Aber ich glaube, dass sie sich an Bord eines Schiffes
befanden, das hier eine Bruchlandung machte – vielleicht gehörten sie
zur Fracht, dienten irgendwelchen Testzwecken, oder irgendein
Raumfahrer hielt sie sich als freundliche Gefährten, so wie du LePiep
überallhin mitnimmst. Vermutlich handelt es sich bei diesen Exemplaren
um die Nachkommen der ursprünglich hier gestrandeten Kreaturen.«
Unschlüssig fuchtelte Tiki mit den Händen in der Luft herum.
    Panglor
legte einen Finger an die Lippen und dachte nach. »Denkst du, sie sind
auf einem Planeten beheimatet, wo sie im Wasser leben wie die meisten
Fische?«
    Â»Leben die meisten Fische denn im Wasser?«, wunderte sich Tiki.
    Â»Hast du schon mal irgendwo anders Fische gesehen, die nicht im Wasser schwammen?«
    Tiki
drehte kurz die Pupillen nach innen. »Nein. Vorher hatte ich überhaupt
noch keinen Fisch gesehen. Wie sollten sie denn an einem normalen Ort
in der Luft schweben? Welches Medium könnte ihnen Auftrieb verleihen?«
    Â»Genau
das ist es«, bekräftigte Panglor – doch nun sprach er zu sich selbst.
Er bewegte die Zunge im Mund und beobachtete LePiep. Sie trippelte am
Ufer entlang, den Luftfischen folgend, die sich ein paar Meter weit
zurückgezogen hatten. »Du hast Recht. Sie würden nicht oben bleiben.
Hier hingegen treiben sie in der Luft.« Er kratzte sich am Hals.
»Natürlich passieren hier alle möglichen Dinge, die es gar nicht geben
dürfte. Ich frage mich nur …«
    Er brach ab, setzte sich ins Gras und streckte die Beine auf dem Ufer aus. Alo hockte sich neben ihn und sah ihn neugierig an.
    Luftfische …
    Â»Nun«,
begann er von neuem, »ich frage mich – woher wissen sie, dass sie hier
in der Luft schwimmen können. Glauben sie, sie befänden sich im Wasser,
oder sind sie sich darüber im Klaren, dass sie in der Luft treiben …
sie stören sich nur nicht daran?«
    Alo fasste ihn lauernd ins Auge.
    Er
zwang sich dazu, die Theorie weiterzuspinnen. Aber es ging nicht; etwas
in seinem Kopf blockierte jeden Einfall, ehe dieser Gestalt annahm,
doch dann krallte er sich an seiner Hypothese fest und zerrte sie
gnadenlos an die Oberfläche. »Nun, vielleicht schweben die Fische in
der Luft, weil sie denken, dass das möglich ist. Tiki, du
sagtest, die Bedingungen, welche hier herrschen, reagieren auf die
Gedanken der Menschen oder zumindest auf deren psychische Verfassung.
Hattest du dich nicht so

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