Im Informationszeitalter
keine Einzelwissenshaft. Die Kybernetik ist eine Sammlung von Ideen und Theorien, deren Zusammengehörigkeit um die Mitte dieses Jahrhunderts entdeckt wurde, im Kern aber ist sie eine mathematische Wissenschaft mit den spezifischen Teilgebieten der Informationstheorie, der Theorie der Regelsysteme und der Automatentheorie (vgl.: Anschütz 1967, S. 9, 10).
353
22
Am deutlichsten zeigt sich diese Ablehnung in seinem Kommentar zu Todorovs “Theorie der Phantastik” (vgl. 2.1.).
356
23
Dazu gehört zu Beispiel sein Werk “Die Astronauten” (1974), in dem eine “böse” Welt in eine “gute” verwandelt werden sollte; Lem distanziert sich heute von diesen Anfängen.
24
Lüge’ und zur intelligenten wissenschaftlich-historischen Spekulation besitzen.” (Gottwald 1990, S. 260)
25
Eine frühe Auseinandersetzung findet sich beispielsweise bei Freud, der das Unheimliche im Zusammenhang mit E. T. A. Hoffmanns “Der Sandmann” deutete (vgl. Freud 1969-1972).
361
26
Hier zeigt sich auch die Grenze zur “Fantasy”: in der Fantasy müssen auch die zentralen Phänomene nicht rational erklärt werden, oft genügt die Erklärung durch Magie oder dämonischen Einfluß. Der gelegentlich von Kritikern an die SF gerichtete Vorwurf, in ihrer Art der Wissenschaftsdarstellung gelegentlich die Grenze zum Okkulten zu durchbrechen, ist in der “Fantasy” oft Gegenstand der Erzählung (beispielsweise in Marion Zimmer Bradlys berühmt gewordener Artus-Erzählung “Die Nebel von Avalon”).
27
Ein Beispiel dafür ist Ray Bradburys Erzählung “The Third Expedition” (in: “The Silver Locusts”, London 1960): Eine gespentische Erscheinung auf dem Mars stellt sich als Illusion der Marsianer heraus, um einer irdischen Invasion entgegenzuwirken. Doch nachdem die Illusion ihre Schuldigkeit getan hat und die Mitglieder der Marsexpedition tot sind, wird die Illusion ohne erkennbaren Grund in einem makaberen Begräbnisritual zu Ende geführt.
28
In: Amazing Stories I. 1, 5. 4. 1926)
29
Amery unterscheidet “Literatur-Literatur” und “SF-Literatur”. (Gottwald 1990, S. 250)
30
Theoretiker der Utopie - Forschung wie Schwonke und Hienger treten dafür ein, Utopie und Gegenutopie getrennt zu behandeln. “Zweckmäßig wäre es, von einer Utopie nur dann zu sprechen wenn nicht nur eine mögliche Welt, sondern die Möglichkeit einer besseren den Gedankenspieler beschäftigen…” (Hienger 1972, S. 15). Eine solche definitorische Trennung soll für diese Arbeit nicht gelten, sowohl die positive Utopie als auch “cautionary tales” wie Samjatins “Wir” sollen der Einfachheit halber gemeinsamunter dem Begriff der Utopie geführt werden.
366
31
”…es gibt da beim SF einen Versuch, da ist ein Band erschienen von Gerhard Hoffmann, Verkabelte Gesellschaft’, da hat der Böll dringeschrieben … die haben da so SF -Formen versucht, das ist nichts geworden. Das ist nicht ihr Ingenium, ihre Attitüde…” (Amery-Interview 1995, S. 17)
32
Insofern ist die Behauptung von Darko Suvin, daß sich in der SF der Staatsroman der Antike fortsetzt, sehr weit hergeholt (vgl.: Suvin in: Berthel 1976, S. 157).
33
Weitere Entwürfe idealer Staaten, die die Moderen geprägt haben, finden sich bei Francis Bacon in seinem Werk vom “Neuen Atlantis” (die “machbare Welt” der regierenden Naturwissenschaften), bei Adam Smith und Macchiavelli; auffällig ist bei diesen Autoren das Ziel der restlosen Regulierbarkeit, der Beherrschbarkeit der Welt durch die Naturwissenschaften. Dieses Gedankengut war sicher angemessen für die Entwicklungen in der Zeit, hat aber nichts von seiner Aktuallität verloren.
2.1.1. Die integrative Position
Der pragmatische Ansatz hat gegenüber der ideologiekritischen Betrachtung, die mit verschiedenen Kontroversen belastet ist, den Vorteil der Kürze und der Unkompliziertheit. Die Gattung wird von außen kategorisiert, durch das Lese- und Konsumverhalten beispielsweise; nachteilig ist, daß durch diese Methode keinerlei Trennschärfe erreicht wird.
Der französische Strukturalist Todorov wählt in seiner “Theorie des Phantastischen ” die induktive Methode zur Definition der Gattung: “… man stellt eine verhältnismäßig begrenzte Anzahl von Fällen zusammen, leitet davon eine allgemeine Hypothese ab und verifiziert diese an anderen Werken.” (Todorov 1972, S. 7, 8.). Todorov ist sich dessen bewußt, daß seine Beobachtungen nicht erschöpfend
Weitere Kostenlose Bücher