Im Informationszeitalter
Töteberg (1988)
- eine Rezension von Kiermeier - Debre (1984)
- ein Kapitel in Gottwald (1990)
- die Staatsarbeit von Kurtz (1992)
Desweiteren sind noch bis 1988 in verschiedenen Tageszeitungen 64 Artikel zu fest umrissenen Themenbereichen erschienen. Wegen des Umfanges wurde auf die Aufführung im Anhang verzichtet, die Liste kann aber auf Anfrage eingesehen werden.
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So schrieb er für RIAS Berlin einige Stücke direkt in Deutsch, vor allem Rezensionen. Zu einem Schriftsteller, der in Deutsch schreibt (und oft erst später die Texte ins Polnische übersetzte, zum Beispiel die Kritik an Todorov) entwickelte sich Lem durch die Zusammenarbeit mit Franz Rottensteiner im “Quarber Merkur “.
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Die “Fanzines” sind Bewahrer einer SF-Tradition, die von der Variation des Abenteuers, nicht aber von Innovation lebt. Die Fans haben eine Erwartungshaltung, die sie nicht durch Experimente mit der Gattung enttäuscht sehen wollen. Vermutlich ist das der Grund für die weitgehende Abwesenheit von Lem und Amery.
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Der Name stammt vom Redaktionssitz in einem winzigen Talabschnitt in Niederösterreich.
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Der Verdacht der Kartellbildung, den die kritischen SF -Forscher an die “Fanzines” richten, kann somit gegen die Kritiker selbst angewendet werden.
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Nur dieser Roman wurde vom Verlag in der ersten Ausgabe auch als Science Fiction gekennzeichnet; den anderen (gebundenen) Ausgaben fehlte dieses Signum. Erst die Taschenbuchausgaben wurden wieder als SF gekennzeichnet.
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Der 40. Historikertag hatte einen eigenen Themenbereich “Alternativ- und Parallelgeschichte”, der von dem Kieler Historiker Michael Salewski geleitet wurde. Seine Einführung behandelt das Thema “Wie ist es eigentlich gewesen?” und spricht damit die Relativität der Geschichtsinterpretation an. Alternativgeschichte ist weit weniger abwegig, als vielfach von “ernstzunehmenden” Historikern angenommen wird: “Der
großgermanische Seekrieg gegen die USA und Japan im Jahr 1949” (Salewskis Vortragsbeispiel) ist als Plan der Seekriegsleitung als “Generalplan Fern-Ost und Süd des Führers” quellenmäßig belegt, zumal erstere schon statistisch die Flottenstärken gegeneinander aufgerechnet hatte. Neben Amery und Salewski sollte auch Alexander Demandt aus Berlin, dessen Traktat “Ungeschehene Geschichte” (1984) einen wichtigen Beitrag zum Kapitel “Fiktive Geschichte” dieser Arbeit leistet, einen Vortrag halten. Amerys Vortrag “ Mit Pierre in Borodino, oder Lew Tolstoj und andere SF-Autoren ” entfiel leider, da er an einem Aortaleiden erkrankt war.
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In einem einzigen Aufsatz “SF - Ware und Erwartungshaltung” (in Amery 1991) ist seine Einstellung gegenüber der Gattung zusammengefaßt.
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Für nähere Informationen zu seiner Einstellung gegenüber der SF, zu seiner kulturkritischen und politischen Einstellung und seiner Interpretation des Katholizismus der Gegenwart stellte sich mir Carl Amery am 08. Juni 1995 in München für ein Interview zur Verfügung. Das Verlaufsprotokoll des Interviews ist im Anhang beigefügt und wird im Folgenden mit “ Amery-Interview 1995” zitiert werden.
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Die Ausführlichkeit diese Kapitels ist nicht zu interpretieren als Gewichtung zugunsten Lems, sie ergibt sich vielmehr aus seinem weit umfangreicheren und weniger kohärenten literarischen Schaffen.
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Sein Vater, den Lem sehr bewunderte, war Arzt; an einer Stelle seiner Biographie führt Lem aus, daß er vorwiegend deswegen Atheist wurde, weil sein Vater Atheist war. Dieser Aspekt soll noch in 7.2. bedeutsam werden.
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Die offizielle Literaturkritik in Polen lehnt den Roman allerdings ab, da trotz aller kommunistischer Tendenzen die ideale Gesellschaft nicht identisch war mit der kommunistischen Gesellschaft. Der Erfolg in der Öffentlichkeit ließ sich dadurch nicht beeinflussen.
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Die bibliographischen Angaben zu Lem sind durchaus widersprüchlich: in den Klappentexten der Suhrkamp-Bände war er “nach dem Staatsexamen als Assistent für Probleme der angewandten Psychologie tätig.” Nach eigenen Angaben beendete er sein Studium niemals, um nicht zum Dienst als Militärarzt gezwungen zu werden. Zwischen 1948 und 1951 brach Lem sein Studium ab und widmete sich ausschließlich der Schriftstellerei.
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Der heutige Sinn des Wortes wurde 1947 von Norbert Wiener eingeführt; wie die Evolutionstheorie ist die Kybernetik
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