Im Innern des Wals
nahmen die Bajonette von ihren Gewehren und
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marschierten ab. Der Hund, der sich beruhigt hatte und wohl spürte, daß er sich schlecht benommen hatte, lief hinter ihnen her. Wir verließen den Galgenhof, kamen wieder an den Zellen der wartenden Verurteilten vorbei und begaben uns zum großen Innenhof des Gefängnisses. Unter Aufsicht von Wärtern, die mit Lahtis bewaffnet waren, wurde bereits das Frühstück an die Gefangenen ausgegeben. Sie hockten in langen Reihen am
Boden, jeder mit einem Blechnapf in der Hand. Zwei Wärter mit Eimern machten die Runde und teilten Reis aus. Nach der
Hinrichtung kam einem die Szene beinahe häuslich, vergnügt vor. Wir alle empfanden eine ungeheure Erleichterung, jetzt, wo die Sache hinter uns lag. Man hatte geradezu Lust, zu lachen, zu laufen, irgendwelchen Unsinn zu machen, und wirklich fingen alle mit einemmal an, laut durcheinanderzuschwatzen.
Der junge Eurasier, der neben mir ging, machte mit dem Kopf eine Bewegung in die Richtung, aus der wir gekommen waren, und sagte mit einem wissenden Lächeln: »Sir, wußten Sie, daß unser Freund (er meinte den Gehängten) den Fußboden in seiner Zelle vollgepißt hat, als er hörte, daß seine Berufung abgelehnt worden ist? Aus Angst. - Bitte nehmen Sie doch eine von
meinen Zigaretten, Sir. Finden Sie mein neues silbernes
Zigarettenetui nicht auch schön? Vom Basar - zwei Rupien acht Anas. Klassischer europäischer Stil.«
Einige lachten - worüber schien niemand zu wissen. Francis ging laut schwatzend neben dem Direktor. »Also, Sir, es ist doch alles zur äußersten Befriedigung gutgegangen. Ganz schnell Schluß - schnapp und aus -, ja so. Iss nicht immer so, o nein, ich habe schon erlebt, daß der Doktor unter den Galgen kriechen mußte und den Gefangenen an den Beinen ziehen, um ganz
sicher zu sein, daß er tot war. Widerlich, so was!«
»Zappeln noch herum - ja, das ist scheußlich«, sagte der Direktor.
»Ach, Sir, es gibt Schlimmeres - zum Beispiel, wenn sie sich wehren. Ich erinnere mich an einen, der sich an den Gitterstäben
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festhielt, als wir kamen, um ihn zu holen. Ob Sie es glauben oder nicht, Sir, aber es waren sechs Wärter nötig, um ihn
loszureißen. Drei an jedem Bein. Wir redeten ihm gut zu :
>Alter Freund, denk doch an die viele Mühe und die Umstände, die du uns machst<, sagten wir zu ihm. Aber er wollte nicht hören. Ach, es war schrecklich mühsam!«
Ich merkte, daß ich lachte. Alle lachten. Selbst der Direktor grinste nachsichtig. »Es wäre gut«, sagte er ganz jovial, »wenn wir alle hinausgingen zu einem Drink. Ich habe eine Flasche Whisky in meinem Wagen, die könnten wir leermachen.«
Wir verließen das Gefängnis durch das schwere Tor mit dem
Doppelgitter und traten auf die Straße. »Einen an den Beinen zu ziehen...«, prustete ein burmesischer Gerichtsbeamter plötzlich los und verfiel in ein lautes Glucksen. Auch wir ändern
begannen wieder zu lachen. In diesem Moment schien uns
Francis' Anekdote ausgesprochen lustig. Wir nahmen einen
Drink zusammen, Eingeborene und Europäer, in aller
Freundschaft. Der Tote war hundert Yards weit weg.
Adelfbi, August 1931
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Einen Elefanten erschießen
In Moulmein (Nieder-Burma) verfolgte mich fast die gesamte Bevölkerung mit ihrem Haß, etwas, wofür ich nur dies eine Mal im Leben genügend Bedeutung besessen habe. Ich bekleidete
damals die Stellung eines Polizeioffiziers in einem der
Stadtbezirke, und in seiner ziellosen, engstirnigen Art war dieser Haß gegen die Europäer auf die Dauer schwer erträglich. Den Mut, sich offen aufzulehnen, hatte keiner, aber wenn eine
Europäerin allein über den Basar ging, konnte man sicher sein, daß irgend jemand ihr seinen Betelsaft aufs Kleid spuckte. Als Polizeioffizier war ich natürlich ein besonders lohnendes
Objekt. Bei jeder Gelegenheit wurde ich angepöbelt, wenn keine Gefahr damit verbunden war. Stellte mir zum Beispiel einer der kleinen, behenden Burmesen auf dem Fußballplatz ein Bein,
während der Schiedsrichter (gleichfalls ein Burmese) zufällig gerade in die entgegengesetzte Richtung sah, brach die Menge vor Vergnügen in ein widerlich johlendes Gelächter aus.
Dergleichen ereignete sich in einem fort. Am Ende gingen mir die grinsenden gelben Fratzen der Halbwüchsigen und die
Schimpfworte, die sie mir aus sicherer Entfernung nachriefen, furchtbar auf die Nerven. Am schlimmsten waren die jungen
Buddhistenpriester, von denen es einige Tausend in der Stadt gab, und
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