Im Interesse der Nation
müssen. Und so hab ich mir die gesamte Liste eurer Ausrüstung angesehen, denn ich bin ja in waffentechnischer Hinsicht für die Jungs hier verantwortlich. Lustige Sachen, übrigens. Ich habe alles genehmigt.«
»Danke für die Freundlichkeit.«
»Hör mal, laß es doch nicht an mir aus. Ihr wollt also bis in dreißig Meter Tiefe tauchen, lange Zeit unter Wasser schwimmen, sprengen, was das Zeug hält, und zwar in Brackwasser, und außerdem sollt ihr in der Lage sein, euch gegen feindliche Taucher zu verteidigen. Das machte mich natürlich neugierig. Ich schnappte mir eine Weltkarte und warf einen Blick auf die Ostsee. Und was sieht mein Auge da, wenn nicht euren großen Nachbarn, der ebenfalls brackige Gewässer hat. Ich meine, ihr werdet bestimmt nicht Finnland in die Luft sprengen wollen.«
»Und da sagen die Leute immer, unsere Tätigkeit sei geheim. Zwei Bürokraten genügen also, dann weiß alle Welt Bescheid. Na schön, Skip, wir müssen also das Risiko eingehen, daß du ein feindlicher Agent bist. Ich glaube, das läßt sich ertragen, ich meine das Risiko.«
»Fühle mich geschmeichelt. Jetzt geht es also im Schwergewicht gegen den Großen Roten. Und was ist mit meinen Jungs? Wissen sie es schon?«
»Yepp. Jetzt treten wir gegen den Großen Roten an. Nein, sie wissen noch nicht Bescheid. Ich wollte gerade zu ihnen rüber, und, sagen wir, andeuten, worum es bei dem Auftrag geht.«
»Gott sei mit euch.«
»Danke, Skip. Danke für eine schöne Zeit. Lebwohl, falls wir uns nicht mehr sehen sollten.«
Carl streckte die Hand aus, und sie schüttelten sich lange die Hände. Skip hatte Carls rechte Hand in seine beiden Pranken genommen. Zu seiner Überraschung entdeckte Carl in den Augen des alten Landsknechts so etwas wie Tränen. Carl riß sich los und salutierte. Der Gruß wurde erwidert. Dann ging er, ohne noch etwas zu sagen.
Die beiden schwedischen Sergeants fuhren mit amerikanischer Disziplin und Schnelligkeit hoch, als er den Raum betrat, in dem sie warteten. Es war ein kleiner Unterrichtssaal mit Katheder. Er befahl ihnen »Rührt euch!« und bat sie - ebenfalls auf englisch -, sich zu setzen. Er ließ sich langsam am Katheder nieder, nahm die Brille ab und betrachtete sie eine Zeitlang forschend, bevor er etwas sagte. Und dann sprach er sie plötzlich auf schwedisch an.
»Sergeant Lundwall und Sergeant Stålhandske, Sie werden zu einer Übung einberufen. Mein Name ist Carl Hamilton, ich bin Korvettenkapitän und arbeite beim Sicherheitsdienst des Generalstabs, was, wie Sie wissen, auch Ihr eventueller Arbeitsplatz sein wird.«
Er hielt kurz inne, damit sie die Münder schließen und sich von dem Schock erholen konnten, daß ein amerikanischer Lieutenant commander sich plötzlich in einen schwedischen Korvettenkapitän verwandelte.
»Ab sofort gehen wir zu schwedischer Disziplin und zur schwedischen Sprache über«, lächelte Carl breit. Alle drei begannen zu lachen.
»Sie haben uns ganz schön an der Nase herumgeführt, Herr Korvettenkapitän«, sagte Stålhandske in seinem klingenden Finnlandschwedisch.
»Ja, ich sollte mich deshalb vielleicht entschuldigen. Wir sagen übrigens du zueinander, wenn wir unter uns sind. Mein Hintergedanke war, euch zu inspizieren und zu beurteilen, ohne daß ihr etwas von meiner Identität und meiner Arbeit beim SSI wußtet, da ihr noch Außenstehende seid. Doch dann mußte ich wegen einer Aktion nach Hause, wegen der ich auch wieder hier bin, um euch zu holen. Und jetzt zu dem, worum es geht. Es handelt sich um eine militärische Operation mit scharfen Waffen. Es ist eine covered action, an der nur wir drei Schweden teilnehmen, da wir die Ausbildung und, wie zu hoffen steht, auch die Fähigkeit haben, den Auftrag zu bewältigen. Es ist nicht geplant, euch beide allein auf einen gefährlichen Auftrag zu schicken, das habt ihr sicher schon verstanden. Ich befehlige das Unternehmen und nehme zu den gleichen Bedingungen daran teil wir ihr. Es geht vor allem ums Tauchen. Wir sind drei Schweden mit den SEAL-Schwingen. Wir sind also die Besten, und die Besten werden auch gebraucht. Dazu irgendwelche Fragen?«
»Na also«, sagte Åke Stålhandske entzückt. »Es ist also der verfluchte Russe, der was auf die Schnauze kriegen soll?«
»Wenn ihr den Auftrag annehmt und der Einsatz auch befohlen wird, werdet ihr alle Details bekommen. Im Augenblick kann ich euch nur sagen, daß es sich um eine der wichtigsten militärischen Operationen der letzten Zeit
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