Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Keller

Im Keller

Titel: Im Keller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inge Lempke
Vom Netzwerk:
geschlagen, ja, er hatte richtig heftiges Sodbrennen. Und Kopfschmerzen. Und ein steifes Genick.
    Zeitweise war ihm eine Gänsehaut über die Unterarme gelaufen, als er las, wie eine Mutter, die den eigenen Sohn auf dem Gewissen hatte, allmählich an sich selbst irre wurde. Es war erschreckend, was Schuldgefühle auslösen konnten!
    Vorsichtshalber fühlte er nach seinem Puls. Ein bisschen schnell. Sobald er die Überlebenden dieses Verbrechens verhaftet hatte, würde er sich doch einen Termin beim Kardiologen geben lassen.
    Arthur erhob sich, reckte und streckte sich noch ein wenig und nahm die `Aussage´ der Ca rmen Elisabeth Kirchfeld an sich. Er war sich nicht sicher, ob das, was er hier in Händen hielt, ausreichte, um die Damen Gerber und Kamp hinter Gitter zu bringen. Sie könnten sich vielleicht damit herausreden, Carmens Aufzeichnungen seien komplett ihrer Phantasie entsprungen.
    Aber zumindest hatte er jetzt eine Vorstellung davon, wie sich die Tragödie abgespielt hatte, auf dieser Basis konnte er gezielt nach Beweisen suchen. Und zwar -
    Sein Handy klingelte, er schaute aufs Display: Claudia. Nein, jetzt nicht.
    Arthur verließ das Bad und suchte nach jemandem, der ihm mit einem Kaffee aushelfen kon nte. Im Schlafzimmer stieß er auf Benno, der immer in Begleitung einer Thermoskanne war.
    „Ich bin durch, und jetzt brauch ich `nen Kaffee. Oder hast du Schnaps da?“
    „Nee, den musst du dir schon selbst mitbringen. Und, wie ist der Mord an Clemens abgelaufen?“ Benno guckte neugierig, und auch Brigitte hatte kurz mit dem Umschichten der Zeitungen aufgehört.
    „Moment, ich will mir erst mal was ansehen.“ Arthur stellte sich vor die Wand, hinter der das ehemalige Kinderzimmer lag. In der Mitte eine halbhohe Kommode, darüber ein großes Bild von Maria mit Jesus auf dem Arm, rechts und links davon je ein Bild von Jesus als Hirten und Jesus im Tempel.
    Arthur nahm alle drei goldgerahmten Bilder ab - und hinter jedem prangte ein Pentagramm in rotbrauner Farbe.
    „Das steht zum Beispiel auch in ihrem Tagebuch, die Zeichen hat sie mit ihrem eigenen Blut gemalt! Was die Frau so alles angestellt hat, das glaubt ihr kaum“, begann Arthur, doch bevor er ausführlicher werden konnte, meldete ihm sein Handy eine sms. Schon wieder Claudia! Er las sich die Mitteilung durch: Bitte ruf an! Sofort! Es ist extrem wichtig!!!
    „Sekunde, ich muss mal gerade telefonieren.“ Arthur ging auf den Flur und rief Claudia an. W ehe, wenn es nicht extrem wichtig!!! war!
    Sie ging sofort an ihr Handy. „Arthur?“
    „Ja, wer sonst. Was ist denn los?“
    „Ich sitze draußen vor dem Haus im Auto, du musst sofort herkommen! Und das Tagebuch mitbringen!“
    Er hörte sehr wohl die Panik in ihrer Stimme. „Jetzt mal langsam ... wieso muss ich das?“
    „Das erklär ich dir, wenn du hier bist! Bitte, komm sofort zu meinem Auto! Es geht um Leben und Tod! Bitte!“
    „Und das Tagebuch soll ich unbedingt mitbringen?“, fragte er noch einmal nach.
    „Ja, unbedingt! Und sag niemandem was davon!“
    „Ok. Bin gleich bei dir.“
    Arthur eilte zurück ins Schlafzimmer und informierte Brigitte und Benno, der ihn fragte: „Was glaubst du, was da los ist?“
    Arthur zuckte die Achseln. „Es muss ja irgendwas mit unseren Morden hier zu tun haben.“
    „Meinst du, die Schmitz hängt da mit drin?“
    Die Vorstellung, dass er sich von einer mit allen Wassern gewaschenen Claudia hatte missbrauchen lassen, verursachte Arthur umgehend schlechte Laune. „Möglich ist alles“, brummte er. „Ruf mich mal an.“
    „Wieso?“
    „Ruf mich an und dann legen wir beide nicht auf, und du kannst mithören, was wir im Auto besprechen.“ Arthur sah sich um. „Habt ihr eine Schere und eine Plastiktüte hier?“
     
                                                                        *
     
    Claudia glaubte, am ganzen Körper zu zittern. Ihr war danach, einfach loszuheulen, aber noch riss sie sich zusammen. Fast hätte sie eine der Beruhigungspillen geschluckt, die sie stets in der Handtasche hatte, aber dann konnte sie nicht mehr klar denken, und vielleicht würde sie ihren Verstand noch dringend brauchen.
    Als sie Arthur endlich auf ihren Wagen zukommen sah, ging es ihr gleich ein wenig besser. Wie immer trug er von Kopf bis Fuß Schwarz, und in der Hand hielt er eine gelbe Plastiktüte. Er hatte ein unbewegtes, geschäftsmäßiges Gesicht aufg esetzt.
    Und schon riss er die

Weitere Kostenlose Bücher