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Im Keller

Im Keller

Titel: Im Keller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inge Lempke
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denn getan?“ , fragte er flüsternd und lehnte sich an die Wand gegenüber der Schlafzimmertür.
    Khalid gestikulierte aufgebracht. „Kaum hatte sie meinen Ausweis gesehen, fing sie an ru mzuzetern: was ich hier wolle, und wieso wir die arme Frau nicht in Ruhe lassen, und wieso jetzt schon Araber bei der Polizei sind!“
    „Verdammt, du bist Araber?! Wenn ich das gewusst hätte!“
    „Ich bin Deutscher, du Quatschkopf“, fauchte Khalid, der größer und kräftiger war als Arthur und noch nicht einmal einen Bart trug. „Und ich hab bisher noch niemanden erschossen!“
    „Vielleicht solltest du mit der Kamp anfangen.“
    Arthur machte ein grimmiges Gesicht, während Khalid plötzlich grinste. „Na, na, bahnt sich da was an zwischen euch?“
    „Wie hast du das wieder rausgefunden? Ich stand schon immer auf ältere Frauen mit Haaren auf den Zähnen!“
    „Ist die Schmitz auch so eine?“
    „Kein Kommentar. Lass uns lieber überlegen, was wir machen, wenn die Gerber nicht aus dem Zimmer rauskommen will.“
    Nebeneinander ließen sie sich auf dem Fußboden nieder und erörterten im Flüsterton ein paar Strategien. Die Sache würde wohl länger dauern, vermutete Arthur gerade - als die Schla fzimmertür aufging, und Simone Kamp in den Flur trat, alleine und mit einer Pistole in der Hand.
    Khalid und Arthur sprangen sofort auf. Simone lächelte, wieder leicht verächtlich.
    „Hier haben Sie die Waffe, meine Herren. Uschi möchte, dass Sie beide sofort das Haus verlassen. Und ich rate Ihnen, wegen der Pistole nichts weiter zu unternehmen - sie gehörte Clemens. Uschi hat sie erst vor ein paar Tagen gefunden und wollte sie morgen bei der Polizei abgeben.“
    „Ja, natürlich, das glauben wir ihr ohne weiteres.“ Arthur schaute Simone Kamp fest in die blauen Augen. „Hat sie Ihnen von dem ,Tagebuch‘ erzählt, das wir im Haus von Carmen Kirchfeld gefunden haben?“
    „Natürlich. Sie hat wirklich schreckliche Dinge erlebt.“ Simone senkte den Blick, machte eine Pause und sah Arthur mit einem Augenaufschlag, der vermutlich unschuldig wirken sol lte, wieder an.
    „Und was stand noch so in diesem Tagebuch?“ , fragte sie in einem Ton, als würde sie es eigentlich gar nicht wissen wollen. Doch ihren Blick, mit einer Spur von Aufgewühltheit darin, diesen Blick hatte sie nicht unter Kontrolle.
    Arthur versuchte blitzschnell abzuwägen, ob er sie einweihen sollte oder nicht. Welche Vo rteile hatte es, welche Nachteile? Dann sagte er es ihr.
    „Das Problem ist, Frau Kamp, dass wir anscheinend nur die erste Hälfe des Tagebuchs gefu nden haben. Frau Kirchfeld bricht mitten im Satz ab, und zwar gerade, als sie in den Keller geht, um nachzusehen, ob die schwangere Frau Gerber hinter dem Schrank im Kohlenkeller eingesperrt ist.“
    „Ach, Sie suchen gewissermaßen nach der Fortsetzung?“ , fragte sie interessiert. Erleichterung im Gesicht? „Aber da könnte ich Ihnen doch helfen, ich kenne mich im Haus ganz gut aus.“
    „Ja, wissen Sie, das ist auch so ein Punkt, den ich nicht ganz verstehe: warum haben Sie sich so liebevoll und ausdauernd all die Jahre um die alte Frau und ihre Freundin Uschi gekü mmert? Woher kommt dieses enge Verhältnis?“
    Kamp hob verwundert die perfekt gezupften Augenbrauen. „Wir waren Nachbarn. Und ich hab mitbekommen, wie die arme Uschi leidet, und es ist ja wohl selbstverständlich, dass man sich um seine Mitmenschen kümmert!“
    „Natürlich.“ Arthur glaubte ihr kein Wort. „Und Sie sind sicher, dass uns Frau Gerber nicht erzählen will, was damals noch so alles passiert ist?“
    „Ich weiß überhaupt nicht, was Sie meinen!“ Kamp verschränkte die Arme unter ihrem B usen.
    Aber Arthur schaute ihr weiterhin ins Gesicht und fragte: „Sie wollen uns also bei der Suche helfen ... kennen Sie denn noch mehr Geheimverstecke der Familie Kirchfeld?“
    Wieder guckte die Frau erstaunt, wieder sah es nicht ganz echt aus. „Geheimverstecke? Ach, das ist ja interessant. Ja, möglicherweise, aber darüber muss ich erst in Ruhe nachdenken. Sie sollten jetzt gehen, und ich melde mich, sobald mir was einfällt.“
    Ein auffordernder Blick, der Arthur innerlich auf die Palme brachte, aber er schaffte es, sich nichts anmerken zu lassen. Er zog sich mit Khalid zurück und meinte draußen vor der Tür: „Ich hoffe, du bist jetzt ausreichend motiviert - ihr dürft die beiden echt keine Sekunde aus den Augen lassen! Tag und Nacht nicht! Die Kamp weiß irgendwas, und die Gerber auch. Wie kann

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