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Im Kerker der schönen Justine

Im Kerker der schönen Justine

Titel: Im Kerker der schönen Justine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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werden es Ihnen auch beweisen, denn Sie haben Spuren hinterlassen. Jeder Mörder hinterlässt Spuren, das sollten gerade Sie wissen, Doktor. Die Methoden der Polizei sind so gut geworden, dass wir alles finden, was wir finden wollen. Aber ich weiß auch, dass Sie dies nicht getan haben, weil es Ihnen Spaß gemacht hat. Das auf keinen Fall. Dahinter steckt Methode. Sie sind nicht allein, Doktor. Es hat Ihnen jemand geholfen, und diesen Jemand möchten wir gern finden, und wir wollen wissen, wofür Sie das Blut benötigten. Dass Sie es sammeln, daran kann keiner von uns beiden glauben.«
    »Ich sage nichts!«, lautete seine spontane Antwort.
    »Das ist schlecht.«
    Er verengte die Augen hinter den Gläsern der Brille. »Und warum ist das schlecht?«
    »Weil wir wissen, dass Sie nicht allein daran beteiligt sind. Wollen Sie jetzt für andere Menschen den Kopf hinhalten.«
    »Bitte gehen Sie!« Er erhob sich.
    »Nein, Doktor, das werden wir nicht. Wir gehen nicht. Und wenn doch, dann bestimmen wir, wann wir gehen. Ich hoffe, Sie haben das genau verstanden.«
    »Ich habe Ihnen nichts mehr zu sagen.«
    Suko sprach jetzt, nachdem ich ihn angeschaut hatte. »Für wen halten Sie den Kopf hin, Doktor? Wer ist Ihnen so wichtig, dass Sie schweigen? Wen decken Sie? Vor wem haben Sie Angst?«
    »Vor keinem!«
    »Sie wollen doch nicht sagen, dass Sie alles allein in Szene gesetzt haben? Dass Sie ein Einzelgänger sind. Einer, der die Menschen nur aus reinem Spaß zur Ader lässt. Das glaubt ihnen keiner. Wir werden Ihnen beweisen, dass Sie mit den anderen zwölf blutleeren Toten in Verbindung stehen. Aus dieser Sache kommen Sie nicht heraus, Doktor. Das schminken Sie sich mal ab.«
    »Ich kann dazu nichts sagen.«
    Suko sprach weiter. »Sie wollen damit nicht sagen, dass Sie ein Blutsammler sind. Haben Sie Abnehmer für diesen kostbaren Saft? Wollen Sie das Blut verkaufen?«
    »Nein!«
    »Was dann?«
    Die letzte Antwort hatte der Arzt geschrien. Jetzt blieb er ruhig und sagte kein Wort. Sein Blick wanderte durch den Raum. Er holte durch die Nase Luft. Er bewegte seine Stirn, sodass Falten auf der Haut entstanden, aber eine Erklärung erhielten wir nicht.
    An Aufgabe dachten wir nicht. Wir wollten diesen verdammten Fall klären, und wir brauchten eine Spur, die uns zu Bonham’s Helfern führte.
    Ich dachte wieder daran, dass Justine Cavallo uns einige Informationen übermittelt hatte, die eine blonde Frau betrafen. Die Notärztin mit dem Namen Justine Varela fiel mir ein und auch die verschwundene Lilian Smith. »Sie haben ja auch noch das Pech, eine Mitarbeiterin verloren zu haben. Eine Frau namens Lilian Smith.«
    »Wieso?«
    »Lilian Smith ist spurlos verschwunden, und niemand weiß, wohin sie gegangen ist. Ist es nicht so? So etwas lässt natürlich die bösesten Ahnungen aufkeimen. Man macht sich hier im Krankenhaus Sorgen, die auch an Ihnen als Klinikchef nicht vorbeigegangen sein dürften. Lilian Smith ist nicht mehr aufzutreiben. Sie verschwand spurlos, und wenn ich darüber nachdenke, dann habe ich kein gutes Gefühl.«
    Der Arzt schüttelte den Kopf. »Was soll das denn jetzt, verdammt noch mal?«
    »Wir behaupten, dass Lilian Smith verschwinden musste. Es kann durchaus sein, dass sie zu viel gewusst hat, und aus diesem Grunde hat sie in der Klinik nichts mehr zu suchen. Wer nicht dazu gehört, der darf nicht bleiben. Die Nacht war lang, die Nacht war dunkel, und da ist es einfach, jemand verschwinden zu lassen, sodass er nie mehr wieder auftaucht. Da liege ich wohl nicht falsch.«
    »Hören Sie doch auf, verdammt!«, fuhr er uns an. »Ich lasse mir hier nichts anhängen.«
    »Das wollen wir auch nicht, Doktor. Wir sind nur daran interessiert, die Wahrheit herauszufinden. Und die wird uns nicht verborgen bleiben, das schwöre ich Ihnen.«
    Er legte seine Hände aufeinander, um sie ruhig zu bekommen. Über den Tisch hinweg zischte er uns zu: »Dazu sage ich nichts. Das ist allein eine interne Sache des Krankenhauses. Sie haben sich da nicht einzumischen. Ist das klar?«
    »Bestimmt«, erklärte ich. »Aber wir sind gekommen, um einen verdammt bösen Fall aufzuklären. Und da kann ich Ihnen schwören, dass wir nicht locker lassen.«
    Plötzlich grinste er. Es kam uns vor, als wäre ihm eine tolle Idee gekommen. »Sie können Lilian Smith ja suchen, wenn Ihnen so viel an ihr gelegen ist. Ja, suchen Sie die Schwester. Gehen Sie los. Rennen Sie in jedes Zimmer, fragen Sie...«
    »Genau das werden wir nicht tun!«, erklärte

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