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Im Kerker der schönen Justine

Im Kerker der schönen Justine

Titel: Im Kerker der schönen Justine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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tote Person gewesen sein, das schwor ich mir.
    »Es gibt noch ein Problem«, sprach ich ihn wieder an. »Und das heißt Justine Varela, Ihre Geliebte. Wo können wir sie finden? Hat sie heute Dienst?«
    »Ja, aber erst spät. Sie ist die Notärztin, die freiwillig Nachtschichten macht.«
    »Um so besser, dann werden wir sie bestimmt finden können. Wo wohnt sie? Nahe der Klinik? Oder hier im Haus?«
    Er lächelte plötzlich. Hinterhältig und debil zugleich. »Es kann sein, dass sie sich im Kerker aufhält.«
    »Wo?«, flüsterte Suko.
    »Sie haben mich schon verstanden.«
    »Okay, und nicht nur das. Kerker zu besuchen, das ist mein Hobby. Ich denke, dass wir gemeinsam hingehen sollten, und ich würde Ihnen raten, die Termine zu kanzeln, Doktor, denn ich glaube nicht, dass Sie noch mal an den OP-Tisch treten werden.«
    Er schaute Suko scharf an, als er von seinem Stuhl aufstand. »Irren ist menschlich.«
    »Okay, wir werden sehen...«
    ***
    Justine Cavallo stand vor der Tür, und sie wusste, dass sie nicht umsonst gekommen war. Sie hatte das Blut gerochen, und das hatte ihr den Weg gewiesen.
    Zudem hatte sie festgestellt, dass die Fenster auf der Vorderseite des kleinen Hauses ebenfalls verhängt waren. Der Bau selbst wirkte wie eines dieser preiswerten Ferienhäuser, die dann für teures Geld vermietet wurden. Nur hatte man hier keinen Wert auf Schönheit gelegt. Es war einfach zusammengezimmert worden.
    Justine Cavallo ging erst mal davon aus, dass sie dieser Varela unbekannt war, obwohl sie auch nicht sicher sein konnte, denn wenn Mallmann tatsächlich im Hintergrund die Fäden ziehen sollte, musste sie mit allem rechnen.
    Die Vampirin wusste auch nicht, ob sie bereits beobachtet wurde. Lange wollte sie nicht warten. Es war ihr ungemein wichtig, in das Haus zu gelangen, und dies auf dem normalen Weg.
    Sie drückte den Klingelknopf, der aus dem Mauerwerk hervorragte.
    Sollte die andere Person nicht sofort öffnen und durch die geschlossene Tür Fragen stellen, hatte sie sich bereits etwas zurechtgelegt, was als Antwort reichen musste.
    Es wurde nicht geöffnet. Sie vernahm keine Schritte, dafür etwas anderes, eine fragende Stimme.
    »Was ist denn los?«
    Justine spielte ihre Trümpfe aus. Dabei stand sie sehr dicht an der Tür. Wer jetzt aus dem Fenster schaute, würde sie nicht zu Gesicht bekommen. Sie veränderte auch ihre Stimme, damit sie bei der Antwort hektisch genug klang.
    »Ein Notfall. Bitte, es hat ein Unglück gegeben und...
    »Ich habe eine Vertretung.«
    »Aber man will Sie und...
    »Nein, verdammt!«
    Die Cavallo ignorierte die Ablehnung und öffnete die Tür.
    Zwei Frauen starrten sich an, und für beide schien die Zeit stillzustehen...
    ***
    Justine Cavallo hatte sich auf die Begegnung eingestellt. Sie hatte die Blonde bereits gesehen, wenn auch nur flüchtig, aber wirklich hilfreich waren die Aussagen der Trinkerin gewesen. Sie hatte Justine mit der Ärztin verwechselt und sogar ihren Namen verraten.
    Dr. Varela!
    Also eine Person, die so hieß und mit der Cavallo eine verdammte Ähnlichkeit aufwies.
    Das wurde Justine Cavallo in diesen Augenblicken klar, als sie vor der Tür stand und die Notärztin sie anschaute. Da war eine Übereinstimmung zu sehen. Die Farbe der Haare, der Schnitt des Gesichts, aber es gab gerade hier einen Unterschied, und da musste man nicht mal zu genau hinschauen.
    »Das Gesicht der Ärztin zeigte einen mehr menschlichen Ausdruck. Es war nicht so glatt wie das der Blutsaugerin. Auf der Haut zeichneten sich einige Pigmentflecken ab, und auch die Augen unterschieden sich in der Farbe. Man hätte sie allerdings für Zwillinge halten können.
    Justine tat nichts. Bewusst nichts. Sie wollte erst die Reaktion der anderen abwarten. Und die begann mit einem Zischen, dem ein wuterfüllter Laut folgte.
    »Darf ich reinkommen?«, fragte Justine überfreundlich.
    »Nein, verdammt! Wer sind Sie?«
    »Ich bin dein Schicksal !«
    Die Varela lachte leise. »Ja, mein Schicksal. Das siehst du so. Aber ich sehe es anders. Ich bin dein Schicksal.«
    Dieser letzte Satz sagte Justine Cavallo genug. Diese Person hatte sehr wohl von ihr gewusst. Da waren die Begegnungen nicht zufällig gewesen, aber jetzt würde sie ihr nicht mehr entwischen.
    »Hau ab!« Nach dem Schrei rammte die Ärztin die Tür zu.
    Auch damit hatte Justine gerechnet. Ihr Fuß war schon hochgekantet, und genau gegen die Sohle schlug die Tür, die nicht einen Millimeter zurückfederte.
    Für sie, die wesentlich größere

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