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Im Koenigreich der Traeume

Titel: Im Koenigreich der Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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ergreifen konnte, aber die Schwester davon zu überzeugen, daß sie unbeirrt ihren Weg auch ohne sie fortsetzen mußte, war nicht so einfach, ln eindringlichem Tonfall sagte Jenny schließlich: »Und für den Fall, daß wir getrennt werden ...«
    »Nein!« brach es aus Brenna heraus. »Wir werden uns nicht trennen. Das darf nicht geschehen!«
    »Hör mich an!« zischte Jenny so streng, daß Brenna einen weiteren Protest hinunterschluckte. »Falls wir getrennt werden, mußt du unseren Plan allein ausführen, und ich sehe zu, daß ... daß ich dich später wieder einhole.« Als Brenna widerstrebend nickte, nahm Jenny die eiskalten Hände ihrer Schwester in die    ihren und drückte sie fest, als versuchte sie, Brenna dadurch etwas von ihrer eigenen Courage zu übermitteln. »Der hohe Hügel hinter der Pferdekoppel liegt in nördlicher Richtung. Weißt du, welchen der Berge ich meine?«
    »Ja.«
    »Gut. Sobald ich die Pferde habe und wir aufgestiegen sind, halten wir uns immer in den Wäldern. Wir reiten bis zum Gipfel dieses Hügels in Richtung Norden. Von dort oben aus wenden wir uns nach Westen, aber wir müssen immer noch im Wald bleiben. Auch wenn wir in Sichtweite der Straße sind, reiten wir parallel dazu im Schutz der Bäume weiter. Claymore schickt wahrscheinlich einen Trupp los, der die Straßen absucht, aber sie halten nach zwei Nonnen von der Belkirk-Abtei Ausschau, nicht nach zwei jungen Männern. Wenn wir Glück haben, können wir uns anderen Reisenden anschließen - das würde unserer Verkleidung wesentlich mehr Glaubwürdigkeit verleihen und unsere Chancen auf Erfolg noch erhöhen.
    Brenna, da ist noch etwas. Falls sie uns doch entdecken und jagen, mußt du, so schnell du kannst, genau die Route einschlagen, die ich dir angegeben habe, während ich mich in die entgegengesetzte Richtung auf und davon mache, um sie von deiner Spur abzubringen. Versteck dich, so gut es geht. Bis zum Kloster sind es nicht mehr als fünf oder sechs Stunden, und wenn sie mich einfangen, mußt du unter allen Umständen allein weiter fliehen. Ich weiß nicht genau, wo wir jetzt sind, aber ich vermute, daß wir uns schon jenseits der Grenze in England befinden. Halte dich nördlich oder nordwestlich, und wenn du in eine Ortschaft kommst, frag nach dem Weg nach Belkirk.«
    »Ich kann dich doch nicht einfach allein lassen«, weinte Brenna leise.
    »Du mußt! Dann kannst du Vater und unseren Clan zu meiner Rettung herschicken.«
    Brennas Miene hellte sich ein wenig auf, als sie begriff, daß sie damit Jenny letzten Endes helfen und sie nicht schnöde im Stich lassen würde.
    Jenny schenkte ihr ein strahlendes Lächeln. »Ich bin ganz sicher, daß wir spätestens am Samstag gemeinsam in der Festung von Merrick eintreffen.«
    »In der Festung von Merrick?« platzte Brenna erschrocken heraus. »Sollten wir nicht lieber in der Sicherheit des Klosters bleiben und einen zuverlässigen Boten mit einem Brief zu Vater schicken, in dem wir ihm erklären, was uns widerfahren ist?«
    »Du kannst im Kloster bleiben, wenn du willst, und ich bitte Mutter Ambrose um eine Eskorte, dann kann ich noch heute oder spätestens morgen nach Hause weiter reiten. Vater nimmt bestimmt an, daß wir noch als Geiseln gefangengehalten werden, deshalb muß ich sofort mit ihm sprechen, ehe er ihre Bedingungen akzeptiert. Außerdem wird er wissen wollen, wie viele Männer hier lagern, welche Waffen sie tragen - solche Dinge können nur wir ihm beantworten.«
    Brenna nickte zustimmend. Aber für Jenny war das nicht der einzige Grund, persönlich in der Festung zu erscheinen, und das war ihnen beiden klar. Mehr als alles andere auf der Welt wünschte sich Jenny, eine Tat vollbringen zu können, mit der sie ihrem Vater und dem ganzen Clan imponierte. Dies war eine blendende Gelegenheit für sie, ihnen zu zeigen, daß sie stolz auf sie sein durften. Falls sie ihr Vorhaben erfolgreich durchführte, wollte sie auch zur Stelle sein, um die Anerkennung in ihren Augen zu sehen.
    Die Schritte des Wachmannes waren vor dem Zelt zu hören, und Jenny erhob sich und setzte ein freundliches, sogar versöhnliches Lächeln auf. Brenna hingegen sah aus, als müßte sie dem sicheren Tod gegenübertreten.
    »Guten Morgen«, grüßte Jenny, als Sir Godfrey sie abholte, um sie in den Wald zu begleiten. »Ich fühle mich, als hätte ich überhaupt nicht geschlafen.«
    Sir Godfrey, ein etwa dreißigjähriger Mann, betrachtete sie skeptisch - zweifellos, dachte Jenny, weil ich bis jetzt

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