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Im Koma

Titel: Im Koma Kostenlos Bücher Online Lesen
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in der unteren rechten Hälfte des großen vor.
    »Das Gehirn ist durch den Hirnstamm mit dem Rückenmark verbunden, der voller Nerven ist, zwölf genauer gesagt, die die verschiedenen Sinne Ihrer Frau sowie...«
    »Besteht die Möglichkeit, dass meine Frau mehr mitbekommt, als wir glauben?«
    Casey glaubte, den Atem anzuhalten. Konnten sie es erkennen?
    »Sehr unwahrscheinlich«, antwortete der Arzt. »Aber das lässt sich relativ leicht feststellen. Wir könnten den optokinetischen Nystagmus prüfen, gemeinhin OKN-Test genannt...«
    »Was genau bedeutet das?«
    »Wir drehen ein kegelförmiges Instrument mit abwechselnd dunklen und hellen Oberflächen langsam vor den Augen des Patienten. Bei normaler Reaktion blinzelt ein Mensch beim Wechsel von hell zu dunkel.«
    »Diesen Test haben die behandelnden Ärzte doch bestimmt schon durchgeführt.«
    »Ja, sogar schon mehrere Male«, bestätigte der Arzt. »Einmal unmittelbar nach der Aufnahme Ihrer Frau, ein zweites Mal nach den Operationen. Wir können diesen Test auf jeden Fall noch einmal verordnen, wenn Sie es wünschen, aber...«
    »Was aber?«
    »Na ja, ich würde meinen, dass Ihre Frau, wenn sie sehen könnte, alles in ihrer Macht Stehende tun würde, uns das wissen zu lassen.« Casey hörte, wie der Arzt tief Luft holte. »Oder wollen Sie andeuten, dass Ihre Frau ihren Zustand bewusst vortäuscht?«
    »Was? Nein. Selbstverständlich nicht«, erwiderte Warren rasch. »Warum? Ist das überhaupt möglich?«
    »Nun, es gibt so etwas wie eine neurotische Reaktion auf Stress. Eine Konversionshysterie, bei der es infolge extremer Angst zu psychogenen Folgen kommt. Das ist kein willkürlicher Akt, der Patient simuliert also nicht bösartig. Aber ich denke, das können wir in diesem Fall ausschließen. Wir könnten natürlich auch die Hornhautempfindlichkeit prüfen«, fügte er nach einer kurzen Pause hinzu.
    »Und das heißt?«
    »Wir reizen die Hornhaut mit einem Baumwollstreifen, was zu einem heftigen Blinzeln führt, an dem wir erkennen können, ob die Reizung der Augen sensorisch wahrgenommen wird. Es ist sehr schwer, nicht zu blinzeln.«
    »Aber sie blinzelt doch.«
    »Aber rein reflexiv. Ich spreche von einem Blinzeln als Reaktion auf einen direkten Reiz.« Casey spürte, wie der Arzt sich über sie beugte, und hörte ein Klicken. »Sehen Sie«, fuhr Dr. Keith fort. »Ich leuchte Ihrer Frau direkt in die Augen. Ein gesunder Mensch würde blinzeln. Ein Patient im Koma blinzelt nicht.«
    »Das heißt, dass sie nichts sieht«, stellte Warren fest.
    »Was nicht heißt, dass sich das nicht schon morgen ändern könnte.«
    »Und um festzustellen, ob sie hören kann? Ich habe etwas über Eiswasser und eine so genannte >kalorische Prüfung< gelesen.«
    »Wie ich sehe, hat jemand im Internet gesurft«, bemerkte der Arzt mit einem nachsichtigen Lächeln in der Stimme.
    »Dr. Keith, die Vorstellung, dass meine Frau bei Bewusstsein, aber nicht in der Lage ist, sich mitzuteilen, dass sie eine Gefangene ihres eigenen Körpers ist, eingesperrt in ihrem eigenen Kopf, verzweifelt bemüht, uns wissen zu lassen...«
    »Ich kann Ihre Frustration verstehen, Mr. Marshall, aber der Test, von dem Sie sprechen, ist ziemlich drastisch. Dabei wird das Trommelfell mittels einer Spritze mit eiskaltem Wasser gespült, um das Vestibularorgan zu stimulieren. Der Patient reagiert mit Erbrechen, möglicherweise sogar Würgekrämpfen ...«
    Das ist mir egal. Machen Sie es. Machen Sie es.
    »Aber wenn wir dadurch mit Sicherheit feststellen könnten, ob sie hören kann oder nicht...«
    »Glauben Sie mir, die kalorische Prüfung mit eiskaltem Wasser kann Tote wecken.« »Dann sollten wir es vielleicht probieren.« Wir sollten es unbedingt probieren.
    »Ich würde lieber erst mit sehr viel weniger invasiven Verfahren beginnen.« Was denn? Mir ins Ohr brüllen?
    »Ich werde eine AEP durchführen«, sagte der Arzt. »Das ist die Abkürzung für eine Messung akustisch evozierter Potentiale.«
    »Und wie funktioniert das?«
    »Wir setzen dem Patienten Kopfhörer auf«, erklärte Dr. Keith. »Dann spielen wir ihm eine Reihe von Tönen in verschiedenen Frequenzen und Lautstärken vor. Wir zeichnen die Hirnreaktion mit Elektroden auf, die Ergebnisse werden in den Computer gefüttert, und so können wir tatsächlich Wellenformen als Reaktionen auf die Impulse sehen. Knifflig wird das Ganze dadurch, dass wir die Mikrovoltimpulse, die das Gehirn erzeugt, von denen unterscheiden müssen, die gleichzeitig von

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