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Im Kreis der Sünder - Kriminalroman aus dem Ruhrgebiet

Titel: Im Kreis der Sünder - Kriminalroman aus dem Ruhrgebiet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Prolibris Verlag Rolf Wagner
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diesem Schüler ein?«, fragte Pielkötter neugierig.
    »Jedenfalls war der auch bei seinen Mitschülern nicht gerade beliebt. Hatte wenig Freunde.«
    »Sebastian Lauterbach jedoch war einer der wenigen«, kombinierte Pielkötter.
    »Genau. Wahrscheinlich hätte mir dieser Name allein nichts gesagt, aber in Kombination mit Cornelius erinnere ich mich an ihn. Der war nicht ganz so unangenehm, aber auch nicht gerade einer von der wünschenswerten Sorte.«
    »Hatten die beiden zu anderen Kontakt?«, fragte Barnowski.
    »Lassen Sie mich nachdenken. Sofern ich mich nicht täusche, war da ein dritter Schüler und später kam ein vierter dazu. An die Namen kann ich mich leider nicht mehr erinnern.«
    »Aber in den Akten müssten sie noch stehen.«
    »Wenn ich die Listen durchgehen könnte und alle Namen der Klasse vor Augen sehe, fallen sie mir bestimmt wieder ein.«
    »In welcher Klassenstufe waren die denn vor genau dreiunddreißig Jahren?«, fragte Barnowski.
    »In der Oberprima wahrscheinlich, im letzten Jahr vor dem Abi­tur.«
    »Dann werde ich mich schnellstens um die Beschaffung der Akten kümmern«, erklärte Barnowski und verließ umgehend den Raum.
    »Obwohl der Cornelius sonst unbeliebt war, hatte der also doch drei Freunde«, stellte Pielkötter noch einmal fest.
    »Ob das wirklich die dicke Freundschaft war, kann ich natürlich nicht beurteilen. Jedenfalls hockten sie öfter zusammen.«
    »Haben Sie eine Ahnung, welche Interessen die besonders verbunden haben?«
    »Klar, die stammten alle aus derselben Gegend. Sprachen diesen Ruhrpottslang. Wahrscheinlich sind sie alle vorher von einem Duisburger Gymnasium geflogen.«
    Pielkötters Miene drückte eine Portion Skepsis aus. »Das verstehe ich nicht. Wieso meldeten gleich mehrere Eltern aus Duisburg ihre Kinder hier im fernen Babelsberg an?«
    Ein breites Grinsen huschte über Aschenbrocks Gesicht. »Das ist leicht erklärt. Das Internat verfügte über gute Verbindungen zu diesem Duisburger Gymnasium. Deren ehemaliger Schulleiter ist nach Babelsberg gewechselt. Ein Herr Burscheidt, Mikoleitschaks Vorgänger. In Duisburg ist dann Burscheidts Stellvertreter auf seinen Posten gerückt und hat die Schüler, die er loswerden wollte und deren Eltern das nötige Kleingeld besaßen, hierher geschickt.«
    »Das wird ja immer schöner«, stürmte Mikoleitschak ins Zimmer, als hätte er nur auf die Erwähnung seines Namens gewartet. »Jetzt wühlen Sie mir auch noch in den alten Akten herum.«
    »Ich komme gerne mit einem Hausdurchsuchungsbeschluss wieder, sofern Ihnen das lieber ist«, erwiderte Pielkötter ruhig. »Aber dann bleibt hier kein Stein auf dem anderen. Und wenn in diesem Fall gezwungenermaßen so einiges nach außen dringt, beschweren Sie sich bitte nicht. Ich habe Sie jedenfalls gewarnt.«
    Ehe der Schulleiter etwas erwidern konnte, kehrte Barnowski mit einer einzigen Akte zurück. »Ihre Sekretärin ist wirklich einsame Spitze«, erklärte er dem verdutzten Mikoleitschak. »Das nenne ich kompetentes Personal.«
    Mikoleitschak bemühte sich redlich, seinen Ärger im Zaum zu halten. Während Aschenbrock in der Akte blätterte, schaute er dem Lehrer missmutig über die Schulter.
    Was um alles in der Welt versucht der zu verbergen, fragte sich Barnowski nicht zum ersten Mal an diesem Tag. In Pielkötters Blick las er dieselbe Frage.
    »Hier stehen sie«, erklärte Aschenbrock und zog augenblicklich die Aufmerksamkeit auf sich. »Hartmut Gabrillani, genau. Das war so’n Kleiner. Eigentlich ganz nett, musste aber manchmal den wilden Mann markieren. War mehr der typische Mitläufer. Und hier haben wir auch den Ernst-Theodor. Richtig. Ernst-Theodor Liebermann, das war der Vierte im Bund. Wenn mich mein Gedächtnis nicht täuscht, war das so ein Stiller. Den konnte man schlecht durchschauen. Ein Mitläufer war der jedenfalls nicht, eher hielt er die Fäden unauffällig in der Hand. War etwas älter als die anderen. Jetzt fällt es mir wieder ein. Er hat das Jahr freiwillig wiederholt. Der Vater war Chefarzt in einem Krankenhaus und sein Sohn sollte natürlich ebenfalls Medizin studieren. Hatte allerdings nicht die Noten danach.«
    »Dann haben Sie uns vorhin aber mächtig was vorgemacht«, erklärte Barnowski.
    »Wieso?«, fragte Aschenbrock irritiert.
    Auch Pielkötters Miene glich einem Fragezeichen.
    »Mit Ihrem Gedächtnis haben Sie ganz schön untertrieben.«
    Aschenbrock lachte erleichtert.
    »Darf ich mal?« Neugierig beugte sich Pielkötter über die Liste

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