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Im Labyrinth der Abwehr

Im Labyrinth der Abwehr

Titel: Im Labyrinth der Abwehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wadim Koshewnikow
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Salz arbeite.
    Johann brachte Frau Ditmar nach Hause, dann fuhr er die Wirtschafterin ins Stadtzentrum, zur Villa des Obersten von Salz.
    Auf die in höflichem, aber gleichgültigem Ton gestellte Frage, wie es ihm hier gefalle, antwortete Johann mit einer ganzen Lebensbeichte: Er habe hier keine Bekannten, seine Kollegen seien wenig gebildete Leute. Die Abende verbringe er stets mit Frau Ditmar. Er beschäftige sich mit den Büchern ihres Sohnes und lerne ein wenig. Nach dem Wehrdienst würde er gern eine eigene Werkstatt aufmachen, wenn es ihm nur gelänge, eine kleine Garage zu erwerben, um dort eine Autoreparaturwerkstatt einzurichten.
    „Haben Sie denn die Mittel, um eine solche Werkstatt zu kaufen?" „Ich habe meinen Kopf", sagte Weiß prahlerisch.
    „Oh, das ist leider nicht genug", bemerkte Frau Bucher herablassend. Doch dann lud sie ihn überraschend zu einer Tasse Kaffee ein.
    Während sie mit ihm Kaffee trank, unterhielt sie sich über derart nichtige Themen, daß er schon bedauerte, mitgegangen zu sein. Doch dann ging sie zielstrebig vom belanglosen Geschwätz zur eigentlichen Sache über. Sie erzählte, daß sie eine Tochter, eine sehr liebe Tochter habe, die das Gymnasium beendet habe und jetzt beim Oberst als Übersetzerin arbeite; so wie Weiß sei auch sie dienstverpflichtet. Der Oberst habe einen hohen Rang in der Abwehr und sei oft lange unterwegs, weshalb ihre Tochter viel Freizeit habe, die sie mit einem anständigen jungen Mann, selbstverständlich im Beisein der Mutter, verbringen könne.
    Zum Abschied bat ihn Frau Bucher um einen baldigen Besuch: Sicher werde auch er sich über ein wenig Abwechslung freuen.
7
    Eines Tages erhielt Johann von dem dienstältesten Stabsschreiber der Transportabteilung, Voigt, den Befehl, einen Fachmann für die Reparatur von Schreibmaschinen zu suchen. Johann bot ihm seine Dienste an. Voigt nahm den Vorschlag an, und als er hörte, daß Johann auch Maschine schreiben konnte, beschloß er, ihm einen Teil seiner eigenen Arbeit zu übertragen. Er befahl Weiß, abends in der Schreibstube zu erscheinen, doch ermahnte er ihn, niemand davon zu erzählen, da es sich um absolut geheime Unterlagen handele.
    Voigt machte es sich auf dem Sofa bequem, nachdem er sich den zusammengerollten Mantel unter den Kopf geschoben hatte, und begann Weiß Namen von Soldaten zu diktieren, die zur Vervollständigung der Kampftruppen aus verschiedenen Transporteinheiten überstellt werden sollten.
    Johann prägte sich die wichtigsten Informationen ein, und nachts in seinem Zimmer machte er sich Aufzeichnungen, chiffrierte sie, übertrug die Chiffren auf die Seiten eines der Bücher von Frau Ditmars Sohn, stellte das Buch in die oberste Reihe des Schrankes und legte sich befriedigt schlafen.
    Auf seiner Arbeitsstelle, in der Garage, kam er nicht weiter. Keller, der zu Weiß merklich kühler geworden war, hatte ihn auf einen Lkw gesetzt. Er mußte Sachen, die die Offiziere in der Stadt hatten beschlagnahmen lassen, zum Bahnhof fahren. Auf dem Weg dorthin durfte er nicht halten, und jedesmal nach dem Abladen wurde der Wagen genau kontrolliert: Ein Soldat konnte ein Dieb sein, ein Offizier niemals.
    Papke hatte er lange nicht getroffen. Eines Tages erschien dieser plötzlich in der Garage und sagte, merkwürdig lächelnd, daß er sich nach einem Landsmann sehne, und ob Johann nicht den Abend mit ihm verbringen möchte?
    Johann hörte zerstreut dem griesgrämigen Gebrummel Papkes zu und antwortete unlustig. Papke sagte, daß er nicht in eine Soldatenkneipe gehen wolle, aber in ein Offizierskasino würde Weiß nicht eingelassen. Johann lud ihn schließlich zu sich ein.
    In Johanns Zimmer stellte Papke eine Flasche Schnaps auf den Tisch und beklagte sich, während er die Hände gegen die Ofenkacheln hielt, darüber, daß man ihn hier nicht genügend zu schätzen wisse. Er hätte mit mehr gerechnet, auch mit der Unterstützung Funks, aber der sei nichts als ein Gauner. Ja, noch schlimmer, er halte Funk für einen doppelten Agenten, der für die Gestapo und die Abwehr arbeite.
    Papke trank gierig einige Gläser Schnaps hintereinander, sackte plötzlich zusammen, und, mit tränengetrübten Augen stumpf auf Weiß blickend, erzählte er, wie man ihn, einen alten Nazi, einen verläßlichen Kämpfer für die gute Sache, neulich erniedrigt hätte.

    Sein ehemaliger Freund, der jetzige Sturmbannführer, hatte ihm befohlen, auf der Straße einen Mann festzunehmen und ihn zu zwei Beamten in Zivil zu bringen,

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