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Im Land der Kaffeeblüten (German Edition)

Im Land der Kaffeeblüten (German Edition)

Titel: Im Land der Kaffeeblüten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Antoni
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Bilder von ihr und auch nur wenige Berichte in den Zeitungen von damals. Margarete musste großen Wert auf ihre Privatsphäre gelegt haben.
    »Das ist Margarete in ihrer Pose als Firmengründerin.« Julia zog das Bild unter dem Stapel hervor. »Da war sie ungefähr vierzig Jahre alt.«
    »Sie sieht ziemlich durchsetzungsfähig aus.« Isabellbetrachtete das Foto. Die Frau mit den streng zurückgekämmten Haaren blickte geradeaus, den Kopf hochgereckt, das Kinn vorgeschoben und den Mund fest verschlossen. Man konnte sich gut vorstellen, wie der arme Fotograf sich vergeblich bemüht hatte, ihr ein freundliches Lächeln zu entlocken. »Und sie wirkt nicht sehr glücklich.«
    »Zu der Zeit war sie ja schon Witwe.« Julia musste Isabell zustimmen. Ihre Vorfahrin wirkte zwar selbstbewusst und stark, aber auch so, als ob ihr Leben nur aus Pflicht und kaum aus Vergnügen bestanden hatte. Vielleicht war das Frauenleben damals so gewesen. Oder Margarete musste so gucken, um sich Respekt zu verschaffen. Schließlich war sie eine eher kleine Frau gewesen. »Robert und sie waren nur fünf Jahre verheiratet.«
    »Da war sie ja – wie alt – dreiundzwanzig, vierundzwanzig Jahre, als sie Witwe wurde?« Isabell hob das Foto hoch. »Hat sie nicht noch einmal geheiratet?«
    »Nein.« Julia hob die Hände in einer Geste des Nichtwissens. Seltsam, obwohl ihre Namensschwester in den Erzählungen und Erinnerungen ihrer Familie so präsent war, wusste sie wirklich wenig von ihr. »Wahrscheinlich hat sie ihren Ehemann sehr geliebt.«
    »Oder sie war froh, ihn los zu sein«, konterte Isabell. »Und Juan? Hast du über ihn etwas herausfinden können?«
    Julia schüttelte den Kopf. Sie hatte ihre Eltern zwar gefragt, aber die hatten nur einen Blick miteinander gewechselt und gemeint, dass sie ebenfalls noch nie von einem Juan gehört hätten. Aber das wollte sie Isabell nicht sagen.
    Isabell griff in ihren Rucksack und zerrte einen Stapel Fotos raus, die sie mit einem Gummiband zusammengefasst hatte. »Hier, guck, das ist Elise. Ich habe in ein paarFotoalben gestöbert.« Sie deutete auf das Foto einer schlanken Frau, die an einem Schreibtisch saß und mit konzentriertem Blick in ein schwarzes Heft schrieb. »Guck mal, sieht aus wie ihre Tagebücher.« Isabell klang sehr stolz auf ihre Ururgroßmutter.
    »Verheiratet war sie wohl nicht?«, konnte sich Julia eine kleine Spitze nicht verkneifen.
    »Doch, ewig. Ich glaube, Elise und ihr Mann haben Sternenhochzeit gefeiert.« Isabell schüttelte sich. »Vierundvierzig Jahre verheiratet – kannst du dir das vorstellen?«
    Julia musste erst einmal verdauen, dass sich Isabell anscheinend mit Ehejubiläen auskannte. Sie hatte gerade mal von der silbernen und goldenen Hochzeit gehört.
    »Na ja«, fuhr Isabell fort. »Damals hat man ja auch schon mit sechzehn Jahren geheiratet. Stell dir das mal vor. Dann wären wir beide schon Ehefrauen.«

29
    Als Isabell am nächsten Tag in die Mensa kam, saß Julia bereits an einem der langen Tische und stocherte in einem Salat. Isabell warf ihren Rucksack auf den Stuhl gegenüber.
    »Hi. Gibt es heute was Empfehlenswertes?« Sie lächelte. Es fühlte sich gut an, jemanden zu kennen, zu dem sie sich setzen konnte.
    »Eher nicht.« Julia musterte das angewelkte Blatt auf ihrer Gabel. Dann nahm sie einen großen Schluck von ihrem Latte macchiato. »Nimm lieber die Lasagne. Da kann man wahrscheinlich nicht so viel falsch machen.«
    »Hast du noch was Spannendes herausgefunden?« Nach einem Blick auf die Lasagne, die eher an einen Unfall als an etwas zu essen erinnerte, beschloss Isabell, sich später lieber ein Falafel-Sandwich zu holen.
    »Oh, Miss Mittelamerika und die Kaffeeprinzessin«, mischte sich eine höhnische Stimme ein. Zoe stand etwas hinter Julia, ein leeres Tablett in den Händen. Isabell starrte auf die schwarz lackierten Fingernägel und beschloss, einfach nicht zu antworten. Zoe konnte sie aus unerfindlichen Gründen nicht leiden. Dass kaum jemand Zoe mochte und sie von anderen als Streba Vampyra tituliert wurde, machte die Sache nur begrenzt besser. »Ein Pärchen des Himmels. Ach nein, der Haberkorn.«
    »Was macht dein Projekt, Zoe?« Julia blickte hoch.»Schreibst du über deinen berühmten Vorfahren? Wie hieß er noch? Dracula?«
    Isabell kicherte und auch die Mädchen, die zwei Plätze von ihnen entfernt saßen, lachten laut auf. Zoe lief rot an, soweit man das unter ihrer hellen Schminke sehen konnte.
    »Noch hast du eine große Klappe,

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