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Im Land der Sehnsucht

Im Land der Sehnsucht

Titel: Im Land der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Way
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ritterlich, dass Georgina den Hund durch ihr übertriebenes Verhalten verrückt gemacht hatte.
    „Was geht hier vor, Holt?“ Lois presste die Hände gegen ihre Schläfen. „Das grässliche Biest hätte mich beinahe umgerannt.“
    Das reizte Georgina zum Widerspruch. „Er ist nicht grässlich, sondern süß“, wiederholte sie mit erstaunlich kräftiger Stimme und stampfte dabei mit dem Fuß auf.
    „Und du bist ein wildes, ungezogenes Kind!“, hielt Lois ihr wütend vor.
    „Riley, bring Dusty nach draußen“, befahl Marissa. „Wie kommt er überhaupt hierher?“
    „Wahrscheinlich hat Bert ihn inzwischen abgeliefert“, erklärte Holt, der an ganz andere Zwischenfälle gewohnt war, in aller Ruhe. „Geh mit Dusty auf die Veranda, Riley. Ich bringe dir später eine Leine für ihn. Damit ist der Fall erledigt.“
    „Danke, Sir.“ Holts freundlicher Ton gab Riley seine Unbefangenheit zurück.
    Georgina, das Problemkind, hatte sich inzwischen Marissa genähert und strahlte sie überglücklich an. „Sind Sie Rileys Mummy?“
    „Wie bitte?“ Lois’ Stimme überschlug sich fast.
    „Bleib ruhig, und hör zu“, ermahnte Holt sie.
    Marissa hockte sich hin, um mit Georgina auf gleicher Höhe zu sein. Sie war klein und nicht besonders hübsch. Die vielen großen Sommersprossen und das feine rotblonde Haar gaben ihr etwas Koboldhaftes, trotzdem war Marissa überzeugt, dass sie sich noch zu ihrem Vorteil entwickeln würde. Ihr Gesicht hatte einen wachen, intelligenten Ausdruck, und die hellgrünen Augen waren bemerkenswert.
    „Guten Tag, Georgina. Ich freue mich, dich kennenzulernen. Ich bin Marissa.“ Sie streckte ihre Hand aus, die prompt ergriffen wurde. „Ich bin Rileys Schwester … nicht seine Mutter. Ich möchte dir und ihm gemeinsam Unterricht geben. Würde dir das gefallen?“
    Georgina lächelte nach wie vor. „Vielleicht“, antwortete sie hoheitsvoll, als hätte sie allein darüber zu entscheiden. „Sie sind wirklich sehr, sehr schön.“ Georgina blähte beide Backen auf und ließ die Luft leise zischend wieder heraus. „Riley sieht genauso aus. Warum sagt er ‚Ma‘ zu Ihnen, wenn Sie nicht seine Mummy sind? Warum ist er klein und nicht so groß wie Sie?“
    Lois verdrehte die Augen. „So etwas fragt man nicht, Dummerchen!“
    Marissa blieb nichts anderes übrig, als Lois’ Belehrung zu ignorieren. „‚Ma‘ ist die Abkürzung von Marissa“, erklärte sie. „Riley wurde lange nach mir geboren. Wir haben denselben Vater, aber verschiedene Mütter.“
    „Und wo ist seine Mutter? Sie sollte hier sein.“ Um dieser Forderung Nachdruck zu verleihen, stampfte Georgina zum zweiten Mal kräftig mit dem Fuß auf. Sie trug derbe braune Stiefel, die ziemlich komisch zu ihrem teuren Kleid aussahen.
    „Riley wurde mir von unserem Vater anvertraut, Georgina“, erklärte Marissa.
    „Nennen Sie mich Georgy“, bat die Kleine. „Das gefällt mir, wie ihre schöne Stimme.“ „Danke, Georgy.“ Marissa lächelte. „Riley und ich kommen prächtig miteinander aus. Er ist glücklich bei mir.“
    „Weil er Sie liebt!“, rief Georgina theatralisch. Sie griff in Marissas schwarze Locken und fuhr neugierig fort: „Sind die echt? Man kann nicht misstrauisch genug sein.“
    Marissa nickte. „Riley und ich haben beide natürliche Locken.“
    „Sie sind zu beneiden.“ Georgina seufzte tief. „Ich hasse mein Haar.“
    „Weil du es nicht so behandelst, wie man es mit fliegendem Haar tun muss“, verriet Marissa ihr. „Du bist einfach zu zappelig. Nimm einfach etwas Gel, und massiere es sanft ein. Du wirst dich über die Wirkung wundern. Jedes Haar braucht seine spezielle Pflege.“
    „Ach so.“ Es klang, als hätte Georgina eine Jahrhundert-Entdeckung gemacht. Dann drehte sie sich unvermittelt um und fuhr ihre Tante an: „Warum hast du mir das nicht früher gesagt?“
    „Du musst dein Haar nur regelmäßig bürsten“, antwortete Lois, der man ansah, dass sie ihre Nichte gern übers Knie gelegt und mit der Bürste windelweich geschlagen hätte. „Falls es dir einmal gelingt, eine Minute stillzuhalten.“
    Holt hörte sich das alles schweigend an. Der kleine Streit schien ihn eher zu langweilen. „Seid ihr euch endlich einig?“, fragte er, als schließlich eine Pause eintrat.
    „Gleich, Holt.“ Georgina lächelte ihn begütigend an und wandte sich wieder an Marissa. „Könnte ich nicht auch eine neue Frisur bekommen?“
    „Das ist völlig überflüssig.“ Lois konnte einfach nicht an sich

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