Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Land der Sehnsucht

Im Land der Sehnsucht

Titel: Im Land der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Way
Vom Netzwerk:
immer noch darunter litt. Durch ihre Temperamentsausbrüche wollte sie wahrscheinlich nur auf sich aufmerksam machen. Holt McMaster gab sich mit dem Kind bestimmt die größte Mühe, den Eindruck eines zärtlichen Vaters machte er jedoch nicht.
    Und Tante Lois? Würde sie mit ihr zurechtkommen? Wenn sie ihrer Schwester ähnelte, konnte es unangenehm werden. Olly hatte sich diplomatisch in Schweigen gehüllt, was Lois Aldridge betraf.
    Hoffentlich gab es keine böse Überraschung!

5. KAPITEL
    Marissa hatte gerade den Fuß der Treppe erreicht, als eine junge Frau durch die Eingangstür kam. Sie musterte Marissa von oben bis unten und fragte dann feindselig: „Wer sind Sie denn?“
    Noch eine, die Schwierigkeiten macht, dachte Marissa. Das musste Tante Lois aus Sydney sein. Außer Olly schien es auf „Wungalla“ nur schwierige Frauen zu geben.
    „Ich bin Marissa Devlin“, stellte sie sich höflich vor. „Mr. McMaster hat mich als Erzieherin eingestellt.“
    „Er hat … was?“ Es klang, als hätte Lois sich verhört.
    „Ich bin Georginas neue Erzieherin“, erklärte Marissa so liebenswürdig wie möglich. „Sie müssen ihre Tante sein … Miss Aldridge.“
    „Einen Moment.“ Lois hob abwehrend eine Hand. „Das verstehe ich nicht. Als ich heute Morgen mit Holt gefrühstückt habe, hat er nichts von einer neuen Angestellten erwähnt.“
    Hätte er das getan, wäre ich jetzt nicht hier, dachte Marissa gottergeben. Lois Aldridge war eine attraktive Frau mit einem scharf geschnittenen, jedoch nicht uninteressanten Gesicht. Der blonde Pagenschnitt stand ihr gut, ebenso die exklusive Reitkleidung, die aus einer beigefarbenen Seidenbluse, rehbrauner Hose und glänzenden Stiefeln bestand. Sie war ausgesprochen schlank oder, weniger freundlich ausgedrückt, erschreckend dünn.
    „Heute Morgen wusste Mr. McMaster noch nichts von meiner Existenz“, erklärte Marissa in versöhnlichem Ton. Wir haben uns in Ransom getroffen. Ich suchte eine Anstellung als Erzieherin und bekam den Job.“
    „Was hatten Sie in dieser Stadt zu suchen? Wie kommen Sie überhaupt hierher? Was haben Sie gelernt? Wer garantiert mir, dass Sie die Wahrheit sagen? Ich verstehe das alles nicht.“ Lois biss sich nervös auf die Unterlippe. „Georgina hat sich unter meiner Anleitung sehr gut entwickelt.“
    „Das bezweifle ich nicht“, räumte Marissa bereitwillig ein, „wenn ich jedoch Mr. McMaster richtig verstanden habe, zieht es Sie wieder nach Sydney.“
    Lois machte ein Gesicht, als könnte sie Holt für diese Indiskretion umbringen. „Falls Sie Zeugnisse haben, möchte ich sie auf der Stelle sehen!“, befahl sie kurz angebunden.
    „Mr. McMaster hat sie bereits begutachtet.“ Marissa ließ sich nicht einschüchtern, obwohl Lois das ganz offensichtlich versuchte. Sie bedauerte nur, dass zwischen ihr und einem Mitglied des Hauses so spontan Feindschaft herrschte.
    In diesem Moment unterbrach ein Schrei die angespannte Stille. Er kam von draußen und klang für Marissas geübte Ohren wie der Freudenschrei eines Kindes. Fast gleichzeitig ertönte lautes Hundegebell, das Marissa sofort mit Dusty in Verbindung brachte. Warum war er nicht angebunden? Das musste ihn bei Lois alle Sympathie kosten.
    „Was ist hier eigentlich los?“ Lois wollte auf der Veranda nachsehen und wich erschrocken zurück. Ein Mädchen mit wirrem rotblonden Haar sprang ihr entgegen, gefolgt von Riley und dem aufgeregt bellenden Dusty.
    Lois schrie gellend auf.
    „Riley … Dusty!“ Marissa wollte sich Gehör verschaffen, was bei dem Lärm unmöglich war. Riley versuchte, seinen geliebten Hund zur Ruhe zu bringen, hatte aber ebenfalls kein Glück. Die Katastrophe war da. Lois würde dafür sorgen, dass die neue Erzieherin noch am selben Tag das Haus verließ. Mit ihrem Anhang!
    „Dusty, sitz!“, befahl plötzlich eine Männerstimme, und schlagartig hörte der Hund auf zu bellen, legte sich flach auf den Boden und machte ein schuldbewusstes Gesicht, denn ihm war klar, dass er sich schlecht benommen hatte.
    „Ist er nicht süß?“ Georgina, die die Situation sichtlich genoss, rannte zu ihrem Vater. „Er heißt Dusty.“
    Holt McMaster strich ihr beruhigend über den Kopf. „Ich hatte schon das Vergnügen, ihn kennenzulernen.“ Dann wandte er sich an Riley, der wie Marissa ebenfalls ganz zerknirscht aussah. „Dusty gehört nicht ins Haus. Er darf nur auf die Veranda. Ist das klar?“
    „Ja, Sir. Es tut mir leid, dass er so wild war.“ Riley verschwieg

Weitere Kostenlose Bücher