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Im Land der Sehnsucht

Im Land der Sehnsucht

Titel: Im Land der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Way
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begeistert. „Das wäre wunderbar.“
    Kurze Zeit später kamen die Kinder angerannt, außer Atem, aber glücklich. Dusty sprang bellend um sie herum.
    „Kommen Sie“, forderte Georgina Marissa auf und nahm ihre Hand. „Sie können doch nicht den ganzen Tag hier herumsitzen. Wir wollen einen Spaziergang machen … am Ufer entlang. Riley kennt sich prima aus. Er sagt, sein Dad hätte ihm beigebracht, die Natur zu beobachten. Er muss ein toller Mann gewesen sein.“
    „Ja, das war er“, bestätigte Marissa, deren Kehle plötzlich wie zugeschnürt war.
    Georgina drehte sich zu Riley um. „Ich habe ihm verboten, Sie weiter ‚Ma‘ zu nennen. Marissa ist ein wunderschöner Name. ‚Ma‘ klingt, als wären Sie seine Mutter, und das sind Sie doch nicht, sondern Kira, nicht wahr?“
    „Ich habe Georgy viel von mir erzählt“, fügte Riley als Erklärung hinzu. „Sie möchte in Zukunft auch Du zu dir sagen. Du hast doch nichts dagegen?“
    „Natürlich nicht“, antwortete Marissa und ließ sich von Georgina hochziehen.

10. KAPITEL
    In den folgenden Wochen hatte Marissa immer mehr den Eindruck, ein anderer Mensch geworden zu sein. Sie hatte das Gefühl, unter Strom zu stehen, und bisweilen kam es ihr fast so vor, als würde sie auf Wolken gehen.
    Dafür gab es natürlich einen Grund, den Marissa sich jedoch nur eingestand, wenn sie nachts in ihrem Bett lag. Sie war sinnlos und hoffnungslos verliebt in Holt McMaster. Sie zweifelte jetzt nicht mehr daran, dass sie vom Schicksal nach „Wungalla“ geführt worden war, fürchtete aber, dass ihr Glück nicht lange dauern würde.
    Eine Woche vor Weihnachten war es mit dem ruhigen, friedlichen Tagesablauf auf der Ranch dann auch plötzlich vorbei.
    Tara McMaster, die Tigerin, erschien auf der Bildfläche, ohne sich vorher angemeldet zu haben.
    „Du liebe Zeit!“, rief Olly entsetzt aus, als sie vom Gartenzimmer aus den offenen Jeep erblickte, der durch das drei Meter hohe schmiedeeiserne Tor bog und die Auffahrt heraufkam. „Das gibt Ärger.“ Dabei bekreuzigte sie sich, als könnte sie dadurch Unheil abwenden.
    „Was ist los, Olly?“, fragte Catherine, die mit Marissa und den Kindern beim Elf-Uhr-Tee saß. Seit es ihr besser ging, kam sie um diese Zeit regelmäßig aus ihrem Zimmer herunter.
    „Tara ist im Anmarsch“, antwortete Olly. „Sie muss sich am Flugplatz einen Wagen organisiert haben.“
    „Oh nein!“ Catherine stieß einen tiefen Seufzer aus. „Die Frechheit zu besitzen, nach allem, was …“ Sie sprach nicht weiter, weil ihr die Kinder einfielen. „Sie ist doch gar nicht eingeladen worden. Marissa, Liebes, seien Sie so gut und holen Sie Holt. Gehen Sie am besten hinten durch die Küche, und nehmen Sie Nabila, sie ist Ihnen ja inzwischen vertraut. Sie wissen doch, wo sich Holt aufhält?“
    „Ja, ich lasse Sie aber nur ungern allein.“
    „Kümmern Sie sich nicht um mich“, drängte Catherine. „Beeilen Sie sich. Holt muss unbedingt kommen. Bis dahin halte ich die Stellung.“ Sie gab den Kindern einen Wink. „Ihr beide geht sofort nach oben ins Schulzimmer. Nehmt den Teller mit dem Gebäck mit. Wir rufen euch, wenn es so weit ist.“
    „Ja, Granny.“ Georgina stand gehorsam auf, und Riley folgte ihrem Beispiel.
    Marissa beugte sich zu ihm hinunter und küsste ihn auf die Wange. „Geh mit Georgy, Darling“, forderte sie ihn hastig auf. „Ich bin bald wieder da.“
    Georgina nahm Rileys Hand. „Sie hat kein Recht herzukommen!“, rief sie zornig. „Überhaupt kein Recht.“
    „Das kannst du laut sagen, mein Kind“, murmelte Olly.
    Holt bemerkte das Charterflugzeug, während er draußen mit den Männern die vorweihnachtliche Musterung abhielt, und war sofort alarmiert. Automatisch musste er an Tara denken, die inzwischen mit Sicherheit aus Dubai zurück war und vermutlich darauf brannte, Unfrieden zu stiften. Er konnte sich gut vorstellen, was die verbitterte, eifersüchtige Lois ihr erzählt hatte und wie die Reaktion seiner Exfrau gewesen war. Dabei ging es ihr nicht etwa um Georgina, sondern darum, ihre Tochter als Druckmittel einzusetzen, um ihre eigenen Ziele zu erreichen.
    Holt ahnte, dass man ihn zu Hause dringend brauchen würde. Er sagte seinem Aufseher Bert Bescheid, schwang sich in den Sattel und trieb sein Pferd zum Galopp an. Schon bald wünschte er, er hätte den Geländewagen genommen und wäre nicht mit den Männern hinausgeritten, wie es seine Gewohnheit war, wenn er mit ihnen arbeitete.
    Nach einiger Zeit sah er

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