Im Land der tausend Sonnen
markiert, und die erheben, abhängig von der Größe, eine Gebühr. Danach lassen Sie das Land Ihrer Wahl eintragen und machen einen Pachtvertrag. Sie müssen sichtbare Verbesserungen auf Ihrem Land nachweisen, das wird von Inspektoren kontrolliert, aber das ist für Sie bestimmt kein Problem. Irgendwann können Sie den Grund und Boden dann kaufen, aber das hat keine Eile.«
»Wie viel wird es kosten?«
»Im Augenblick? Etwa drei Shilling pro Morgen.«
»Drei Shilling der Morgen? Und wir können auf dem Land wohnen, sobald wir den Vertrag haben?«
»Niemand hindert Sie daran, dort zu wohnen, sobald Sie sich für ein Stück Land entschieden haben. Andere leben längst schon auf ihrem Land. Am besten nimmt man es so schnell wie möglich in Besitz.«
Jakob hatte Schwierigkeiten, all das zu begreifen. »Wenn die Regierung sagt, es ist Zeit, dass wir bezahlen und das gepachtete Land in Eigentum verwandeln, wie viel kostet der Morgen dann?«
»Etwa sechzehn Shilling, würde ich sagen. Doch dann hatten Sie schon ein paar Jahre Zeit, um das Geld für den Kauf zu erwirtschaften. So fangen die meisten Leute hier an. Das ist kein leichtes Leben, und vielen ist es zu primitiv, doch andere sind sehr erfolgreich.«
»Ich sollte mir dieses Land ansehen«, sagte Jakob. »Wie weit entfernt ist es?«
»Vom Stadtrand aus ungefähr dreißig Meilen. Wenn Sie mögen, können Sie sich von den Holzfällern mitnehmen lassen. Aber falls Sie morgen noch nichts vorhaben, könnte ich Sie hinbringen und Ihnen alles zeigen. Da draußen habe ich auch noch andere Kunden. Ich wüsste gern, wie sie vorankommen.«
»Können meine Frau und mein Sohn mitkommen?«, fragte Jakob, der es nicht gewohnt war, dass wichtige Angelegenheiten sich so schnell entwickelten. Er brauchte den beruhigenden Einfluss seiner Familie.
»Natürlich. Allerdings werden wir reiten. Kann Mrs Meissner reiten?«
Jakob kam sich dumm vor. »Tut mir Leid. Wir haben noch nicht einmal ein Pferd. Vielleicht können Sie mir sagen, wo wir eines kaufen können?«
»Ja. In den Ställen am anderen Ende der Quay Street. Dort sind immer ein paar Tiere zu verkaufen.«
»Wie viel kostet ein Pferd?«
»Für ein gutes müssen Sie schon ungefähr fünfzehn Pfund ausgeben. Und sparen Sie nicht an der falschen Stelle, Mr Meissner. Wohin Sie auch gehen, das Pferd kann Ihr Lebensretter sein. Wie wär's, wenn wir uns morgen früh um sechs Uhr vor der Bank treffen? Dann geht die Sonne auf, und das ist eine herrliche Zeit, um aufzubrechen und die Landschaft zu genießen.«
Jakob widerstand der Versuchung, dem unscheinbaren Hotel einen Besuch abzustatten und sein Pferd vorzuführen, einen kräftigen Zweijährigen namens Dandy. Er war kein Vollblut, aber ein starkes Tier mit guten Zähnen und einem gesunden kastanienbraunen Fell.
Als der Kauf getätigt war – sechzehn Pfund einschließlich Pferdedecke, Sattel und Zaumzeug und einen Beutel Hafer als Zugabe –, ritt Jakob stolz davon, um schließlich festzustellen, dass Dandy reichlich temperamentvoll war und am liebsten tat, was er selbst wollte. Doch auch Jakob war stark.
»Benimm dich, Bürschchen«, sagte er lächelnd, »sonst kriegst du heute Abend keinen Hafer.«
Er schlug, inzwischen ein breites Lächeln auf dem Gesicht, den Weg zur Baracke ein. Es tat gut, endlich wieder ein Pferd unter sich zu haben, sein eigenes Pferd. Jetzt konnte nichts mehr schief gehen. Er würde sein Ackerland finden, Frieda und Karl mit hinausnehmen und nie wieder zurückblicken müssen.
Sie liefen ihm entgegen, erstaunt und entzückt, weil er bereits ein Pferd gekauft hatte, und sofort bettelten beide darum, Dandy reiten zu dürfen. Ihr Pferd.
Sie sahen ihn vorüberreiten. Jakob Meissner zu Pferde! Er sah aus wie ein Prinz.
»Ich wusste schon immer, dass er Geld hat«, knurrte Theo. »Seine Frau redet ständig davon, dass sie sich Land kaufen wollen. Sie hätten nicht mit uns reisen und an der gemeinsamen Kasse beteiligt sein sollen, wenn sie sich doch selbst ernähren können. Das ist nicht recht.«
Lukas war anderer Meinung. »Vergiss nicht, dass er erst einmal für die Sache gespendet
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