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Im Land der weissen Rose

Im Land der weissen Rose

Titel: Im Land der weissen Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Lark
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sie endlich mit James McKenzie
allein war. Seit dem Fest war ungefähr eine Woche vergangen. Die
letzten Gäste waren gestern erst abgereist, und heute konnte
Gwyneira sich endlich wieder unbesorgt aufs Pferd schwingen. Lucas
hatte ein neues Bild begonnen. Der bunt beleuchtete Garten hatte ihn
inspiriert, und nun arbeitete er an einer Festszene. Gerald hatte die
letzten Tage fast nur getrunken und schlief jetzt seinen Rausch aus –
und McKenzie ritt ins Hochland, um die Schafe zurückzubringen,
die für die Schauvorführungen eingetrieben worden waren.
Die Hunde hatten ihre Kunst während der letzten Woche noch
mehrfach zeigen müssen, und insgesamt hatten fünf Gäste
zusammen acht Welpen erworben. Cleos Kinder waren allerdings nicht
darunter; sie blieben als Zuchttiere auf Kiward Station und
begleiteten ihre Mutter jetzt beim Treiben der Schafe. Zwar
stolperten sie manchmal noch über ihre eigenen Beine, doch ihr
Talent war unverkennbar.
    James hatte sich gefreut, als Gwyneira sich ihm beim Schaftrieb
anschloss. Doch er wurde wachsam, als sie schweigend neben ihm ritt
und dann erst einmal tief Luft holte, um das Gespräch zu
beginnen. Was sie sagte, schien ihn zu belustigen.
    Â»Natürlich sind Sie nicht in mich verliebt, Miss Gwyn.
Wie könnte ich auf diesen Gedanken kommen«, meinte er und
unterdrückte ein Lächeln.
    Â»Machen Sie sich nicht über mich lustig, Mr. James! Ich
muss etwas sehr Ernstes mit Ihnen besprechen ...«
    McKenzie schaute betroffen. »Habe ich Sie verletzt? Das
wollte ich nicht. Ich dachte, es wäre auch in Ihrem Sinne ...
mit dem Kuss, meine ich.Aber wenn Sie wollen, dass ich gehe...«
    Â»Vergessen Sie den Kuss«, sagte Gwyneira. »Es
geht um etwas ganz anderes, Mr. James... äh, James. Ich ...
wollte Sie um Hilfe bitten.«
    McKenzie hielt sein Pferd an. »Was immer Sie wünschen,
Miss Gwyn. Ich würde Ihnen nie etwas abschlagen.«
    Er sah ihr fest in die Augen, was es ihr schwer machte,
weiterzusprechen.
    Â»Aber es ist ziemlich ... es ist nicht schicklich.«
    James lächelte. »Ich habe es nicht somit der
Schicklichkeit. Ich bin kein Gentleman, Miss Gwyn. Ich glaube,
darüber hatten wir schon mal gesprochen.«
    Â»Das ist schade, Mr. James, weil nämlich... Worum ich
Sie bitten wollte ... es bedarf der Diskretion eines Gentlemans.«
    Gwyneira wurde jetzt schon rot. Wie sollte das erst werden, wenn
sie gleich deutlicher wurde?
    Â»Vielleicht genügt ja ein Ehrenmann«, schlug
James vor. »Jemand, der seine Versprechen hält.«
    Gwyneira überlegte. Dann nickte sie.
    Â»Dann müssen Sie mir versprechen, niemandem zu sagen,
ob Sie... wir ... es nun machen oder nicht.«
    Â»Ihr Wunsch ist mir Befehl. Ich werde tun, was immer Sie von
mir verlangen.« James hatte wieder dieses Glitzern in den
Augen, das heute aber nicht fröhlich und mutwillig, sondern fast
ein Flehen war.
    Â»Das ist aber sehr unvorsichtig«, tadelte Gwyneira.
»Sie wissen doch noch gar nicht, was ich will. Stellen Sie sich
vor, ich würde einen Mord von Ihnen verlangen.«
    James musste lachen. »Nun kommen Sie schon raus mit der
Sprache, Gwyn! Was wollen Sie? Soll ich Ihren Mann umbringen? Das
wäre eine Überlegung wert. Dann hätte ich Sie
anschließend für mich.«
    Gwyn warf ihm einen entsetzten Blick zu. »Sagen Sie nicht so
was! Das ist ja schrecklich!«
    Â»Der Gedanke, Ihren Mann umzubringen oder mir zu gehören?«
    Â»Nichts ... beides ... ach, jetzt haben Sie mich völlig
durcheinander gebracht!« Gwyneira war nahe daran, aufzugeben.
    James pfiff den Hunden, hielt sein Pferd an und stieg ab. Dann
half er Gwyneira aus dem Sattel. Sie ließ es zu. Es war
erregend, aber auch tröstlich, seine Arme zu spüren.
    Â»So, Gwyn. Jetzt setzen wir uns hierher, und Sie erzählen
mir in aller Ruhe, was Sie auf dem Herzen haben. Und dann kann ich Ja
oder Nein sagen. Und ich werde nicht lachen, versprochen!«
    McKenzie löste eine Decke von seinem Sattel, breitete sie aus
und bot Gwyneira den Sitz an.
    Â»Also schön«, sagte sie leise. »Ich muss
ein Kind bekommen.«
    James lächelte. »Dazu kann niemand Sie zwingen.«
    Â»Ich will ein Kind bekommen«, verbesserte sich
Gwyneira. »Und ich brauche einen Vater.«
    James runzelte die Stirn. »Ich verstehe nicht ... Sie sind
doch verheiratet.«
    Gwyneira spürte seine Nähe und die Wärme des

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