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Im Land der weissen Rose

Im Land der weissen Rose

Titel: Im Land der weissen Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Lark
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nächsten Mal ein Brautkleid
anzuziehen«, zog Gwyn die Sache ins Lächerliche.
    Der Viscount lachte glucksend. »Der ist aber in Sie
verliebt, Lady Gwyn«, kicherte er mit der ganzen Frechheit
seiner fünfzehn Jahre. »Passen Sie auf, dass Ihr Mann ihn
nicht fordert!«
    Gwyneira warf dem Jungen einen strengen Blick zu. »Reden Sie
nicht solchen Unsinn, Viscount! Sie wissen doch, wie schnell Klatsch
sich hier verbreitet! Wenn so ein Gerücht aufkommt...«
    Â»Keine Sorge, bei mir ist Ihr Geheimnis sicher!« Der
Bengel lachte. Ȇbrigens, haben Sie inzwischen einen
Schlitz in Ihr Reitkleid geschnitten?«
    Gwyneira war froh, als der Tanz endlich begann, sodass sie von der
Pflicht der Konversation entbunden wurde. Wie immer perfekt geführt,
schwebte sie mit Lucas über den extra im Garten aufgestellten
Tanzboden. Die Musiker, von Lucas engagiert, waren diesmal besser als
bei ihrer Hochzeit. Die Auswahl der Tänze gestaltete sich
dadurch aber noch konventioneller. Gwyn war fast ein wenig neidisch,
als sie vom Festplatz der Angestellten aus fröhliche Weisen
herüberklingen hörte. Da fiedelte jemand – nicht
immer richtig zwar, aber wenigstens mit Schwung.
    Gwyneira tanzte nacheinander mit den wichtigsten Gästen.
Gerald blieb ihr allerdings diesmal erspart; er war längst zu
betrunken, um sich beim Walzer aufrecht zu halten. Das Fest war ein
voller Erfolg; dennoch hoffte Gwyn, dass es bald vorbei sein möge.
Der Tag war lang gewesen, und morgen mussten die Gäste erneut
von morgens bis mindestens zum Mittag unterhalten werden. Die meisten
würden auch noch bis übermorgen bleiben. Das Feuerwerk
musste Gwyn allerdings noch überstehen, bevor sie sich
zurückziehen konnte. Lucas entschuldigte sich schon fast eine
Stunde früher, um die Aufbauten noch einmal zu überprüfen.Der
junge Hardy Kennon würde ihm dabei behilflich sein, falls er
nicht schon zu betrunken war. Gwyneira machte sich an die Kontrolle
der Champagnervorräte. Witi holte die Flaschen bereits aus dem
Bett aus Eis, in dem sie bislang gelagert worden waren.
    Â»Hoffentlich nicht erschießen einen«,meinte er
besorgt. Das Korkenknallen beim Öffnen der Champagnerflaschen
machte den Maori-Diener nach wie vor nervös.
    Â»Es ist ganz ungefährlich, Witi!«, beruhigte ihn
Gwyn. »Wenn du es ein bisschen öfter machst ...«
    Â»Ja, we... wenn er öf... öfter Grund hätte!«
Das war Gerald, der eben wieder an die Bar schwankte, um eine neue
Flasche Whiskey zu entkorken. »Aber du gibst uns ja kei...
keinen Grund zu feiern, meine wal... walisische Prinzessin! Hab
gedacht, dass du nicht so prüde bist, sch... schaust doch aus,
als hättste Feuer für zehn und könntest sogar Lu...
Lucas damit entzünden, diesen Schlapp... diesen Eisblock!«,
verbesserte Gerald sich gerade noch mit Blick auf den Champagner.
»Aber nun ... ein Jahr, Gwyn... Gwyneira, und immer noch kein
Enkel ...«
    Gwyn atmete auf, als Gerald von einer Feuerwerksrakete
unterbrochen wurde, die zischend zum Himmel stieg – ein
Probeschuss für das spätere Spektakel. Witi ließ
trotzdem schon mal die Korken knallen, wobei er verängstigt die
Augen zukniff. Gwyneira fielen siedendheiß die Pferde ein.
Igraine und die anderen Stuten hatten nie ein Feuerwerk erlebt, und
der Paddock war verhältnismäßig klein. Was, wenn die
Tiere in Panik gerieten?
    Gwyneira warf einen Blick auf die große Uhr, die man extra
in den Garten geholt und an exponierter Stelle platziert hatte.
Vielleicht reichte die Zeit ja noch, die Pferde rasch in den Stall zu
bringen. Sie hätte sich ohrfeigen können, dass sie McKenzie
die Anweisung nicht schon früher erteilt hatte. Entschuldigungen
murmelnd drängte Gwyn sich durch die Menge der Gäste und
lief zu den Ställen. Doch der Paddock davor war leer bis auf
eine Stute, die McKenzie gerade herausführte. Gwyneiras Herz
machte einen Sprung. Las er wirklich ihre Gedanken?
    Â»Die Tiere schienen mir unruhig zu werden, da dachte ich,
ich bringe sie rein«, meinte James, als Gwyn ihm und der Stute
die Stalltür öffnete. Cleo sprang dabei begeistert an ihrer
Herrin hoch.
    Gwyn lächelte. »Komisch, das Gleiche dachte ich auch.«
    McKenzie schenkte ihr einen seiner verwegenen Blicke zwischen
Neckerei und Mutwillen. »Wir sollten überlegen, woher das
kommt«, sagte er. »Eine Seelenverwandtschaft

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