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Im Land der weissen Rose

Im Land der weissen Rose

Titel: Im Land der weissen Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Lark
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gutem
Hause verhelfen, fall Mr. O’Keefe sich doch nicht als der ...
nun, Ehrenmann entpuppt, der er zu sein scheint. Sie müssen sich
nur noch entscheiden, Helen. Wollen Sie England wirklich verlassen,
oder war die Idee mit der Auswanderung doch nur eine Ausgeburt Ihrer
Fantasie? Wenn Sie jetzt Ja sagen, reisen Sie am 18. Juli mit der
Dublin von London nach Christchurch. Wenn nicht ... nun, dann hat
dieses Gespräch nie stattgefunden.«
    Helen holte tief Luft.
    Â»Ja«, sagte sie.
    Â 

4
    Gwyneira reagierte nicht halb so entsetzt auf Gerald Wardens
ungewöhnliche Brautwerbung, wie ihr Vater befürchtet hatte.
Nachdem ihre Mutter und ihre Schwester allein auf eine Andeutung hin,
das Mädchen nach Neuseeland zu verheiraten, mit hysterischen
Anfällen reagiert hatten – wobei sie sich nicht ganz
schlüssig schienen, ob die Mesalliance mit dem bürgerlichen
Lucas Warden oder die Verbannung in die Wildnis das schlimmere
Schicksal wären –, hatte Lord Silkham auch bei Gwyneira
mit Tränen und Jammern gerechnet. Das Mädchen schien
allerdings eher belustigt, als Lord Terence ihr die Sache mit dem
verhängnisvollen Kartenspiel gestand.
    Â»Du musst natürlich nicht gehen!«, schwächte
er denn auch gleich ab. »So etwas ist ja gegen alle guten
Sitten.Aber ich habe Mr. Warden versprochen, sein Angebot wenigstens
in Erwägung zu ziehen ...«
    Â»Na, na, Vater!«, tadelte Gwyneira und drohte ihm
lachend mit dem Finger. »Spielschulden sind Ehrenschulden! Da
kommst du nicht so einfach raus. Zumindest müsstest du ihm
meinen Gegenwert in Gold anbieten – oder noch ein paar Schafe.
Die nimmt er vielleicht sogar lieber. Versuch es doch mal!«
    Â»Gwyneira, du musst das Ganze schon ernst nehmen!«,
mahnte ihr Vater. »Es versteht sich wohl von selbst, dass ich
bereits versucht habe, dem Mann die Sache auszureden ...«
    Â»Ja?«, fragte Gwyneira neugierig. »Wie viel hast
du geboten?«
    Lord Terence knirschte mit den Zähnen. Das war eine hässliche
Angewohnheit, er wusste es, doch Gwyneira trieb ihn immer wieder zur
Verzweiflung.
    Â»Ich habe natürlich gar nichts geboten. Ich habe an
Wardens Verständnis und Ehrgefühl appelliert.Aber diese
Eigenschaften scheinen bei ihm nicht allzu stark ausgeprägt zu
sein ...« Silkham wand sich sichtlich.
    Â»Also willst du mich ohne jeden Skrupel mit dem Sohn eines
Gauners verheiraten!«, stellte Gwyneira erheitert fest. »Aber
mal ernsthaft, Vater: Was soll ich deiner Meinung nach tun? Den
Antrag ablehnen? Oder widerstrebend annehmen? Soll ich würdevoll
tun oder demütig? Weinen oder schreien? Vielleicht könnte
ich flüchten! Das wäre überhaupt die ehrenhafteste
Lösung. Wenn ich bei Nacht und Nebel verschwinde, bist du aus
der Sache raus!« Gwyneiras Augen blitzten bei dem Gedanken an
so ein Abenteuer. Noch lieber als allein wegzulaufen hätte sie
sich allerdings entführen lassen ...
    Silkham ballte die Fäuste. »Gwyneira, ich weiß es
doch auch nicht! Natürlich wäre es mir peinlich, wenn du
ablehntest.Aber es ist mir genauso peinlich, wenn du dich nun
verpflichtet fühlst. Und ich würde mir nie verzeihen, wenn
du dort drüben unglücklich würdest. Deshalb bitte ich
dich ... na ja, vielleicht kannst du den Antrag ... wie soll ich
sagen, wohlwollend prüfen?«
    Gwyneira zuckte die Schultern. »Na gut. Dann prüfen wir
mal.Aber dazu müssen wir meinen möglichen Schwiegervater
wohl herholen, nicht wahr? Und Mutter vielleicht auch ... oder nein,
das halten ihre Nerven nicht aus. Mutter bringen wir es hinterher
bei.Also, wo ist Mr. Warden?«
    Gerald Warden hatte in einem Nebenzimmer gewartet. Er fand die
Ereignisse, die sich an diesem Tag im Hause Silkham abspielten, recht
unterhaltsam. Lady Sarah und Lady Diana hatten zusammen schon sechs
Mal um ihr Riechfläschchen gebeten; außerdem klagten sie
abwechselnd über nervöse Unruhe und Schwächegefühl.
Die Zofen kamen aus der Aufregung kaum heraus. Derzeit ruhte Lady
Silkham mit einem Eisbeutel auf der Stirn in ihrem Salon, während
Lady Riddleworth ihren Gatten im Gästezimmer anflehte,
irgendetwas zu Gwyneiras Rettung zu tun, und sei es, Warden zu
fordern. Der Oberst zeigte verständlicherweise wenig Neigung
dazu. Er strafte den Neuseeländer lediglich mit Verachtung und
schien ansonsten nichts inniger zu wünschen, als das Haus

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