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Im Land Der Weissen Wolke

Im Land Der Weissen Wolke

Titel: Im Land Der Weissen Wolke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Lark
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zufrieden, Cleo schien wieder mal übers ganze Gesicht zu lachen, und Gwyn fand sogar Zeit, ihre Röcke zu ordnen, bevor sie die Stadt durchquerten.
    »Auf die Dauer muss mir dazu irgendwas einfallen«, murmelte sie und drapierte die rechte Seite des Rocks züchtig über ihr Fußgelenk. Links rutschte das Kleid daraufhin natürlich noch höher. »Vielleicht schneide ich hinten einfach einen Schlitz rein!«
    »Das geht aber nur gut, solange kein Wind weht.« Ihr junger Begleiter grinste. »Und solange Sie nicht galoppieren. Sonst fliegt der Rock hoch, und man sieht Ihr ... äh ... na ja, was Sie eben so daruntertragen. Meine Mutter würde wahrscheinlich in Ohnmacht fallen!«
    Gwyneira kicherte. »Stimmt. Ach, ich wünschte, ich könnte einfach Hosen anziehen. Ihr Männer wisst gar nicht, wie gut ihr es habt!«

    Am Nachmittag, pünktlich zur Teestunde, machte sie sich auf, um nach Helen zu suchen. Natürlich riskierte sie, dabei Howard O’Keefe über den Weg zu laufen, was Gerald sicher missbilligen würde. Aber erstens brannte sie vor Neugier, und zweitens konnte Gerald eigentlich nichts dabei finden, wenn sie dem Pfarrer des Ortes ihre Aufwartung machte. Der Mann sollte sie schließlich trauen, also war ein Antrittsbesuch sogar ein Gebot der Höflichkeit.
    Gwyn fand das Pfarrhaus auch sofort und wurde selbstverständlich gastlich aufgenommen. Tatsächlich scharwenzelte Mrs. Baldwin sogar um ihre Besucherin herum, als gehörte sie mindestens zum Königshaus. Helen glaubte allerdings nicht, dass dies auf ihre adelige Abstammung zurückzuführen war. Die Baldwins hofierten nicht Familie Silkham, für sie war Gerald Warden die gesellschaftliche Größe! Allerdings schienen sie auch Lucas gut zu kennen. Und während sie sich bei Bemerkungen über Howard O’Keefe bislang sehr zurückgehalten hatten, konnten sie über Gwyneiras Zukünftigen gar nicht genug Lobendes sagen.
    »Ein äußerst kultivierter junger Mann!«, pries Mrs. Baldwin.
    »Hervorragend erzogen und hochgebildet! Ein sehr reifer und ernster Mensch!«, fügte der Reverend hinzu.
    »Äußerst kunstinteressiert!«, erklärte Vikar Chester mit strahlenden Augen. »Belesen, intelligent! Als er zum letzten Mal hier war, haben wir die ganze Nacht in so anregendem Gespräch verbracht, dass ich fast die Morgenmesse verpasst hätte!«
    Gwyneira wurde bei diesen Beschreibungen immer mulmiger zumute. Wo war ihr Farmer, ihr Cowboy? Ihr Held aus den Groschenheftchen? Allerdings gab es hier keine Frauen aus den Fängen der Rothäute zu befreien. Aber hätte der verwegene Revolverheld stattdessen die Nächte mit dem Pfarrer verplaudert?
    Auch Helen war still. Sie fragte sich, warum Chester keine vergleichbaren Loblieder auf Howard sang; außerdem ging ihr Lauries und Marys Weinen nicht aus dem Kopf. Sie sorgte sich um die verbliebenen Mädchen, die immer noch im Stall auf ihre Dienstherren warteten. Da nutzte es auch nichts, dass sie Rosemary bereits wiedergesehen hatte. Die Kleine war am Nachmittag knicksend und im Gefühl allergrößter Wichtigkeit mit einem Korb voll Teegebäck im Pfarrhaus erschienen. Die Besorgung war ihr erster Auftrag von Mrs. McLaren, und sie war überaus stolz, ihn zur allseitigen Zufriedenheit erledigen zu können.
    »Rosie macht einen glücklichen Eindruck«, freute sich denn auch Gwyneira, die den Auftritt der Kleinen mitbekommen hatte.
    »Wenn die anderen es nur auch so gut getroffen hätten ...«
    Unter dem Vorwand, ein bisschen frische Luft zu brauchen, hatte Helen ihre Freundin nach dem Tee nach draußen begleitet, und nun schlenderten die beiden Frauen durch die relativ breiten Straßen der Stadt und konnten endlich offen reden. Helen verlor dabei fast die Beherrschung. Mit feuchten Augen berichtete sie Gwyneira von Mary und Laurie.
    »Und ich habe nicht das Gefühl, als kämen sie irgendwie darüber hinweg«, endete sie schließlich. »Die Zeit soll zwar alle Wunden heilen, aber in diesem Fall ... Ich glaube, es bringt sie um, Gwyn! Sie sind doch noch so klein. Und ich kann diese bigotten Baldwins nicht mehr sehen! Der Reverend hätte sehr wohl etwas für die Mädchen tun können. Sie führen eine Warteliste von Familien, die Dienstmädchen suchen! Bestimmt hätten sich zwei benachbarte Häuser gefunden. Stattdessen schicken sie Mary zu diesen Willards. Das kleine Ding ist da doch völlig überfordert. Sieben Kinder, Gwyneira! Und das achte unterwegs. Da soll Mary dann wohl noch Geburtshilfe leisten.«
    Gwyneira seufzte. »Wenn ich bloß

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