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Im Land des Eukalyptusbaums Roman

Titel: Im Land des Eukalyptusbaums Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran
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Neuanfang machen.« Plötzlich erschien auf seiner Stirn eine Falte. »Was ist denn mit Ihnen? Mit all Ihren Gästen im Schulhaus ist dort auch kein Platz mehr für Sie.«
    »Stimmt auch wieder. Daran habe ich noch gar nicht gedacht.«
    »Sie könnten mit Shannon in einem Zimmer wohnen. Ihr würde das gefallen, und es wäre tröstlich für sie, während wir mit den Rindern unterwegs sind. Außerdem wären Sie näher bei Langford, falls er Ihre Hilfe braucht.«
    »Das stimmt. Wenn ich bei Shannon bleibe, werdenihre Ängste abgebaut, und ich bin näher bei Langford, vor allem nachts.«
    »Das wäre also beschlossene Sache. Ziehen wir alle zusammen.« Plötzlich lächelte er zu Nolas Überraschung. »Sieht aus, als müßten wir uns alle ein wenig arrangieren«, setzte er hinzu.

    Der Salon wurde eingerichtet, und sie schleppten mehrere Möbelstücke die Treppe hinunter. Einige waren ausgesprochen geschmackvoll, wie Nola entzückt feststellte. Galen gab ihr zu verstehen, daß Langford die meisten Möbel selbst gezimmert hatte. Mit ihren Einkäufen hatte Nola auch Möbelpolitur kommen lassen, für die sie jetzt gute Verwendung hatte. Zusätzliche Betten und Stühle wurden von der Hütte herübergeschafft, wieder hergerichtet und in die Zimmer gestellt. Sie hatten alle Hände voll zu tun und merkten gar nicht, wie rasch die Nacht hereinbrach. Sobald die Lampen hell brannten und die Möbel im Kerzenlicht schimmerten, sah Langfords Villa zum ersten Mal seit langer Zeit wieder wie ein richtiges Zuhause aus.
    Nachdem er sich vergewissert hatte, daß Langford ungestört schlief, kam Galen die Treppe herunter und gesellte sich zu den anderen, die bei einer Tasse Tee am Küchentisch saßen. Nola war in das Tagebuch vertieft, das Sheridan Reinhart auf seiner Entdeckungsreise im Inneren des australischen Kontinents geführt hatte, und diskutierte mit Hank über die Fotoaufnahmen. Als Galen hereinkam, fragte sie ihn nach den Anfängen der Reinhart-Farm und nach dem Schicksal von Sheridan Reinhart.
    Galen schenkte sich einen Tee ein und begann zuerzählen. »Sheridan und seine Frau starben ein paar Jahre, nachdem sie an Tuberkulose erkrankt waren. Ich glaube, damals lebten sie in Victoria. Die Reinhart-Farm war Langfords Lebenswerk, nicht das seines Vaters.«
    »Es muß nicht leicht gewesen sein damals, die Farm zu gründen, das Anwesen aufzubauen und mit der Rinderzucht zu beginnen«, bemerkte Nola voller Respekt.
    »Als ich herkam, lebten Langford und Ellen noch im Schulgebäude, aber das Haupthaus war schon fast fertig. Langford war von morgens bis abends auf der Weide und arbeitete nachts an diesem Haus. Er war entschlossen, seinen Traum zu verwirklichen, wie er es sich vorgenommen hatte, und steckte seine ganze Arbeitskraft hinein. Die Zeit von damals gehört zu meinen schönsten Erinnerungen. Langford war damals so voller Vitalität, so fest davon überzeugt, die Reinhart-Farm würde eines Tages ein blühendes Anwesen sein.« Während Galen sprach, leuchteten seine Augen vor Begeisterung. »Heute möchte man es kaum noch glauben, aber was sich ihm auch in den Weg stellte, Langford war immer zuversichtlich. Und damals gab es eine Menge Hindernisse zu überwinden. Sein steter Optimismus feuerte auch mich an. Er hat mein Leben völlig verändert, nachdem ich meine Eltern und unsere kleine Farm verloren hatte.«
    »Er hatte ja auch eine gute Frau an seiner Seite«, murrte Wade. »Ich gehe besser mal nach draußen und kümmere mich um die Pferde.« Damit stand er auf, verließ die Küche und behielt seine eigenen Erinnerungen für sich.Langford hatte oft von seiner eigenen Kindheit in Wales gesprochen, wie Galen erzählte. Über viele Generationen waren die Reinharts Bergarbeiter in den Kohlezechen von Aberfan gewesen. Nachdem er seinen ältesten Sohn bei einem Grubenunglück verloren hatte, beschloß Sheridan Reinhart, daß Langford nie unter Tage arbeiten sollte. In Langfords vierzehntem Lebensjahr wanderten sie nach Australien aus. Das weite, unerschlossene Gebiet war voller Geheimnisse und verlockte Sheridan, es mit seiner Familie zu erkunden.
    Sie durchquerten Australien auf einem Kameltreck, und Sheridan hielt seine Erlebnisse im Tagebuch fest. Als er sich schließlich in der Bergarbeiterstadt Bendigo niederließ und eine Zeitung gründete, wollte Langford seinen eigenen Traum verwirklichen, erwarb das Land und begann mit der Rinderzucht. Sheridan gab ihm einen wertvollen Rat mit auf den Weg: »Immer von den Besten

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