Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Im Land des Eukalyptusbaums Roman

Titel: Im Land des Eukalyptusbaums Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran
Vom Netzwerk:
Ihnen. Falls Sie das nicht nehmen, müssen Sie eben weiter leiden.« Nola untersuchte sein Knie. »Sieht so aus, als würde die Schwellung allmählich nachlassen. Ein gutes Zeichen.«
    »Ich kann mich noch immer nicht rühren, und überall habe ich Schmerzen.«
    »Sie haben sich ganz schön überschlagen bei dem Sturz. Es ist also kein Wunder, wenn alles voller blauer Flecken und Abschürfungen ist. Mit der Zeit wird alles verheilen. Sie können von Glück sagen, daß Sie keine schlimmeren Verletzungen davongetragen haben.«
    »Mir ging’s besser, läge ich drei Meter unter der Erde.«
    Nola hatte genug. Sein ständiges Gemäkel machte sie wütend. Da sie kein Auge zugetan hatte und derHitzeausschlag ihr zu schaffen machte, war sie sehr gereizt. Jedenfalls war sie nicht in der Stimmung für einen weiteren Tag gefüllt mit Langfords ständigem Gejammer.
    »Sie hören wohl nie auf zu jammern, wie? Daß Sie einst ein junger, aufstrebender Pionier gewesen sein sollen, der sich durch nichts beirren ließ, ist für mich unvorstellbar.«
    »Wer hat das denn behauptet?«
    »Galen.«
    »Das ist lange her, das war ein ganz anderes Leben damals ...«
    »Offenbar haben Sie sich sehr zu Ihrem Nachteil verändert, was ich nur bedauern kann. Wade hatte ebenfalls eine sehr schlechte Nacht wegen seiner verrenkten Schulter, und er hat heute früh nicht die winzigste Klage hören lassen. Weder über die Schulter, noch über den Hund oder das Baby oder irgendwelche anderen Unannehmlichkeiten, die er mit Sicherheit hat. Es ist traurig, daß Sie nicht wenigstens ein bißchen sind wie er.«
    Langford klappte den Mund auf. Ohne ihm Gelegenheit zu einer Erwiderung zu geben, ließ Nola sein Frühstückstablett stehen und stürmte türenschlagend hinaus. Als sie draußen war, bereute sie, so gereizt dem alten Mann gegenüber gewesen zu sein. Sie mußte viel geduldiger werden, ermahnte sie sich, aber er brachte sie nunmal ständig zur Weißglut. Wenn er sich doch nur von dieser Schwermut befreien könnte! Sie hätten seine Hilfe bitter nötig.
    Später begann Nola zu putzen und staubte die Möbel ab, doch eine Stunde später bedeckte der rötliche Staub erneut alle Oberflächen, die sie gesäubert hatte. Es war entmutigend. Überall Staub; sie roch und schmeckte ihnwie Kreidemehl. Überall setzte er sich fest. Dennoch war sie fest entschlossen, das Haus sauber zu bekommen und stürzte sich in die Arbeit, unterstützt von den beiden Mädchen. Sie schrubbten Fußböden, Holztäfelung, Schrankwände. Nola machte sich über den Herd her und ließ nicht locker, bis er blitzblank war. Jedesmal, wenn sie sich umdrehte, entdeckte sie Ameisen, besonders in der Küche. In der Hütte war es dasselbe gewesen. Galen glaubte, sie suchten nach Wasser. Die Mädchen fegten die vordere Veranda, während Shannon und Tilly in der Nähe mit Sandy spielten. Und während sie arbeiteten, machte sich Wade in der Hütte zu schaffen, reparierte, was sich noch aufzuheben lohnte, und riß ab, was nicht mehr zu gebrauchen war.
    Den Frauen fiel auf, daß sich Nola die geröteten Stellen ihrer Haut kratzte. Auch Shannon hatte einen Hitzeausschlag unter den Armen. Sie untersuchten Shannon und verschwanden nach draußen. Kurze Zeit später kehrten sie mit einer ockerfarbenen Paste zurück. Mit der Paste rieben sie Shannon ein und boten das, was übrig war, Nola an.
    Nola fragte Shannon, ob die Paste ihr nicht unangenehm sei, aber das Mädchen antwortete, sie würde sich kühl anfühlen, und der Ausschlag juckte auch nicht mehr. Dadurch ermutigt, schmierte sich Nola die juckenden Stellen mit der Ockerpaste ein und empfand auf der Stelle Linderung. Sie lachte aus purer Freude darüber auf, und die Frauen stimmten in ihr Gelächter ein.
    Nach dem Essen tauchte Orval Hyde auf, der sie besuchen wollte. Zu Nolas Überraschung hatte er zwei Mutterziegen hinter seinem Wagen angebunden.
    »Ziegen!« entfuhr es Nola. »Wo bringen Sie denn die hin?«
    »Die können hierbleiben, wenn Sie wollen. Ich dachte mir, Sie könnten Käse machen für die Kleinen.« Er sprang von seinem Kutschbock. »Ihren Nachwuchs habe ich einem Ihrer Nachbarn verkauft. Aber die Muttertiere wollten sie nicht haben, höchstens um sie zu erschießen und zu Hundefutter zu verarbeiten. Die weiße Ziege heißt Nanny. Sie ist schon ziemlich betagt, aber sie gibt noch immer Milch. Die schwarzweiße Ziege, ihre Tochter, heißt Nelly. Sie kann ein wenig tückisch sein, aber sie gibt unglaublich viel Milch. Übrigens

Weitere Kostenlose Bücher