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Im Land des Eukalyptusbaums Roman

Titel: Im Land des Eukalyptusbaums Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran
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sie schon wieder etwas Falsches gesagt hatte.
    »Das ist eine wunderbare Idee, Nola«, platzte Esther plötzlich heraus.
    Eartha nickte beifällig, ebenso Mora.
    »Da eine Menge Leute zu unserem Tanzabend kommen, wird auch einiges zusammenkommen«, sinnierte Gladys. »Was hältst du davon, Bertha?«
    Bertha studierte Nola von oben bis unten. »Bis Weihnachten ist noch lange hin. Die Leute auf den Viehfarmen brauchen unsere Hilfe jetzt.«
    »Die Lebensmittel müßten wir natürlich jetzt verteilen«, sagte Nola. »Aber die Finanzierungsprobleme bleiben. In der ›Regenzeit‹ wird wohl niemand sein Vieh zum Markt treiben, vermute ich.«
    »Ganz recht«, bekräftigte Eartha. »Die nächsten paar Monate werden die schlimmsten.«
    »Es bleibt ein Risiko«, gab Bertha zu bedenken. »Da wir noch nie einen Tanzabend in Julia Creek veranstaltet haben, können wir nicht im voraus wissen, wieviele überhaupt kommen. Wahrscheinlich geben wir viel Geld aus für die Vorbereitungen, und dann taucht keiner auf.«
    »Aber die Rückmeldungen sind bislang recht vielversprechend«, warf Esther ein.
    »Die Kosten halten wir so klein wie möglich«, versicherte Gladys. »Für die Musik sorgen die Einheimischen. Esther stellt uns ihre Räumlichkeiten zur Verfügung.«
    »Auf den Plakaten, die ich überall verteilen ließ, wird jeder aufgefordert, etwas für das Buffet mitzubringen«, fügte Esther hinzu. »Für das leibliche Wohl ist also auch schon gesorgt.«
    »Wir könnten einen Ochsen stiften und am Spieß braten«, sagte Eartha. »Das bringt sicher eine Menge ein.« »Das wäre wunderbar, Eartha«, sagte Esther »Auch das Picknick mit dem Rennen ist eine gute Idee. die meisten werden nach der Tanzveranstaltung hier in der Stadt bleiben. Sie wohnen zu weit weg, um im Dunkeln nach Hause zu fahren. Außer Pferderennen sind die Männer ganz wild darauf, Eidechsen oder Hühner rennen zu lassen, sogar Käfer. Da sie auf alles mögliche wetten, würden wir damit ein bißchen Geld sammeln.«
    »Es ist immerhin Weihnachten«, gab Bertha zu bedenken. »Die Familien werden zum Essen daheim sein wollen.«
    »Sie könnten recht haben, Bertha«, nickte Nola und registrierte Berthas selbstgefälligen Blick. »Aber stellen Sie sich vor, Weihnachten mit allen zusammen zu feiern. Die Atmosphäre wäre großartig.«
    »Vor dem Picknick könnten wir eine Messe abhalten«, schlug Gladys vor.
    »Stimmt«, nickte Eartha. »Ich finde diesen ganzen Plan herrlich. Nach dem schrecklichen Jahr, das wir hinter uns haben, würde es die allgemeine Stimmung ein wenig heben. Nola, Sie haben wunderbare Ideen.«
    »Kein Wunder, schließlich ist sie doch Lehrerin!« verkündete Esther stolz. »Sie wird immerhin dafür bezahlt, einen scharfen Verstand zu haben.« Als Nola sie zornig anfunkelte, mußte Esther lachen.
    »Eine Lehrerin? Hier in der Stadt?« wunderte sich Eartha.
    »Ich bin auf der Reinhart-Farm angestellt, für Hartfords Kinder. Bis jetzt hatte ich allerdings nur Shannon im Unterricht, denn Heath und Keegan helfen Galen beim Auftrieb.« Daß ein Verkauf der Farm drohte, wollte sie lieber nicht erwähnen, sonst hätte es sich bald im ganzen Distrikt herumgesprochen.
    Eartha war sichtlich beeindruckt. »Die Hartford-Kinder können von Glück sagen. Und ich hielt diesen Langford immer für einen alten Geizkragen! Ich schätze, da habe ich mich geirrt. Ich wünschte, wir könnten auch mehr für unsere Kinder tun. Aber Lehrer sind rar, selbst in der Großstadt. Unsere mußten für ihre Ausbildung nach Brisbane ins Internat.«
    »Gibt es viele Kinder draußen auf den Viehfarmen?« fragte Nola. »Ich denke nämlich über eine Samstagsklasse nach, die ich hier im Dorf einrichten würde. Jedes Kind, daß teilnehmen möchte, wäre mehr als willkommen. Natürlich nehme ich kein Schuldgeld dafür.«
    »Wie wundervoll!« sagte Gladys. »Draußen auf den Farmen leben etwa fünfzig Kinder, vielleicht sogar mehr. Mindestens zwanzig davon kommen samstags nach Julia Creek, entweder mit ihren Vätern oder mit beiden Eltern. Es wären nicht immer dieselben Kinder, denn manche Familien kommen nur alle vierzehn Tage, andere nur einmal im Monat, je nachdem, wie weit sie anreisen müssen und was sie auf den Farmen zu tun haben. Die Anwesen von Reinhart, MacDonald und Mak-Kenzie liegen noch am nächsten. Einige anderen liegen bis zweihundert Kilometer entfernt. Die Kinder sind zum Teil regelrecht verwahrlost, besonders dieHughes-Jungs. Sie ahnen nicht, was die alles anstellen

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