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Im Land des Eukalyptusbaums Roman

Titel: Im Land des Eukalyptusbaums Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran
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Hundejunge habe ich ganz vergessen, das mir mit seinem Gejaule den Schlaf raubt. Und zu allem Unglück haben uns auch noch die Stinkkäfer heimgesucht ...«
    Esther schüttelte den Kopf und lächelte. »Nach Outback-Maßstäben habt ihr ein paar ruhige Tage gehabt, ›ohne besondere Vorkommnisse‹ ...«
    Jetzt mußte Nola selbst grinsen.
    »Schon besser, Kleines. Laß dich dadurch nicht entmutigen! Das Dasein im Busch ist unberechenbar. Nichts läuft hier nach Plan. Das ist die eigentliche Herausforderung, wenn man hier lebt. Was die Stinkkäfer angeht – eine echte Landplage, stimmt. Aber die gute Nachricht ist, daß sie so schnell wieder verschwinden, wie sie gekommen sind!«
    »Wollen wir hoffen.« Nola trank ihr Glas leer. »Das war jetzt genau das Richtige, Esther!«
    »Möchtest du noch einen?«
    »Nein, wirklich nicht, danke. In letzter Zeit bin ich irgendwie nicht mehr ganz auf der Höhe. Ich weiß auch nicht, was mit mir los ist. Ich bin normalerweise keinsehr rührseliges Wesen, aber in letzter Zeit habe ich mich kaum mehr unter Kontrolle. Für jemanden, der es eigentlich gewohnt ist, mit Katastrophen umzugehen, bin ich inzwischen erschreckend häufig kurz davor, in Tränen ausbrechen ...«
    »Klingt, als wäre das alles ein bißchen viel für dich gewesen. Gönn dir selbst mal eine Pause, Nola. Du bist schließlich auch nur ein Mensch, wie wir alle!«
    Nola nickte. »Daß ich mit irgendwas nicht fertigwerde, bin ich nicht gewöhnt, Esther. Heute früh beim Aufstehen wurde mir regelrecht schwarz vor Augen. Ich bin noch nie in meinem Leben ohnmächtig geworden.«
    »Wollen nicht hoffen, daß du krank wirst, Kleines!«
    »Ich fühle mich auch nicht krank, Esther. Um die Wahrheit zu sagen, ich hab’ es erst heute früh gemerkt, aber mein Zyklus ist völlig durcheinandergeraten. Seit ich England verließ, habe ich meine Tage nicht mehr gehabt, aber das habe ich auf die Reise geschoben. Den meisten Frauen auf dem Dampfer erging es nicht anders. Der Schiffsarzt meinte, das würde sich schon alles geben mit der Zeit.«
    »Doc Mason kommt in zwei Wochen wieder vorbei. Möchtest du nicht mal in seine Sprechstunde gehen?«
    »Das wird wohl nicht nötig sein. Mit ein bißchen Geduld wird sich das schon irgendwann wieder einrenken.«
    »Möglich, aber eine Untersuchung kann nicht schaden! Der Arzt kommt bloß alle halbe Jahre hier ins Dorf.«
    »Vielleicht hast du recht. Ist schon eine Ewigkeit her, daß ich beim Arzt war.«
    »Es geht mich ja nichts an, Schatz. Aber deine Symptome kommen mir ziemlich vertraut vor!«
    »Vertraut? Was willst du damit sagen?«
    »Mir ging es auch nicht anders in den ersten Wochen meiner Schwangerschaft. Könnte es nicht sein, daß du ... äh ... in anderen Umständen bist?«
    Nola erbleichte. »Um Himmels willen! Sag doch nicht so was, Esther!«
    »Tut mir leid, Kleines. Es geht mich ja auch wirklich nichts an. Ich hätte wohl besser den Mund halten sollen.«
    Nola starrte ins Leere. »Aber daß ich nicht selbst darauf gekommen bin! Irgendwie habe ich nie daran gedacht ...«
    Esther musterte sie ausdruckslos. »Willst du damit sagen, es wäre ... nicht ausgeschlossen?«
    Nola nickte.
    Esther blieb beinahe die Luft weg. »Aber wer ist der Vater? Ist es Galen? Oder Hank?«
    Nola schüttelte heftig den Kopf.
    »Aber doch bestimmt nicht der alte Mann ...«
    »Nein!« Nola sah Esther flehend an. »Bitte, sag zu niemandem ein Wort, Esther. Auf gar keinen Fall. Schwörst du mir das?!«
    »Von mir erfährt niemand ein Sterbenswörtchen, Kleines. Versprochen!«
    »In London hatte ich eine Liebesaffäre mit einem adligen Herrn. Sie endete einen Monat, bevor ich mich nach Australien einschiffte. Die Affäre war, um ganz ehrlich zu sein, sogar ziemlich leidenschaftlich und hat in der feinen Gesellschaft für einigen Wirbel gesorgt.«
    Obwohl sie schockiert war, konnte Esther ihre Neugier nicht verbergen. »Gehörte er ... zur Königsfamilie?«
    »Er war der Sohn eines Lords. Ich hoffe, du denkstjetzt nicht das Schlimmste von mir, Esther. Normalerweise lasse ich mich nie derart gehen ... außerdem war ich überzeugt, daß wir heiraten würden. Er sah unglaublich gut aus, war witzig und intelligent. Und er besaß geradezu unverschämt viel Sex-Appeal. Normalerweise bin ich gegenüber Männern ziemlich reserviert. Die meisten von ihnen sind mir geistig sowieso weit unterlegen. Aber mit Leith war das anders. Ich war völlig hingerissen von seinem Charme, ich war ihm regelrecht hilflos

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