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Im Land des Eukalyptusbaums Roman

Titel: Im Land des Eukalyptusbaums Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran
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inzwischen. Und sie verleiten andere Kinder auch noch zum Mitmachen!«
    »Ich habe immer noch eine zerschlagene Fensterscheibe vorne am Hotel«, warf Esther dazwischen.
    »Und ständig plantschen sie in den Pferdetrögen herum«, zählte Gladys auf. »Sie haben sogar Juckpulver unter die Satteldecke vom alten Bill MacDonald gestreut. Den ganzen Heimweg bockte seine Stute wie verrückt!«
    »Letztes Jahr haben sie Feuer im Hotelklo gelegt. Als sie Schießpulver hineinwarfen, ist alles explodiert.« Esther schüttelte angewidert den Kopf. »Die Kloschüssel landete auf dem Hoteldach. Und den Gästen haben sie Schlangen in die Betten gelegt.«
    »Und Spinnen in die Handtaschen der Damen!« fügte Mora hinzu.
    »Und wißt ihr noch, wie sie im Laden ein Termitennest zwischen die Reissäcke gesteckt haben?« stöhnte Gladys. »Sie haben einen Sack Mehl gestohlen und Mehlbomben daraus gebastelt. Haben wir einen Schreck gekriegt, als wir das Hotel verließen. Das Mondlicht auf dem Mehl überall, wir dachten schon, es hätte geschneit ...!«
    »Man traute seinen Augen nicht«, bestätigte Mora.
    »Dann kam der Wind und wehte das Mehl überall hin«, prustete Gladys los. »Jeder in der Stadt hatte weißes Haar. Wir sahen alle aus wie um fünfzig Jahre gealtert. Zu komisch war das! Obwohl wir stocksauer waren, aber lachen mußten wir trotzdem.«
    »Eine Samstagsschule wäre ein Gottesgeschenk«, nickte Esther. »Wir würden dich sogar dafür bezahlen!«
    »Gerade dich würde ich zahlen lassen«, scherzte Nola.
    »Sie kommen nur auf dumme Gedanken, weil sie sich langweilen«, meinte Eartha. »Ich bin sicher, daß sie liebend gern zur Schule gingen. Einige bekommen Fernunterricht, aber die Post kommt ja auch nur unregelmäßig. Andere lernen nur das, was ihre Eltern ihnen beibringen können, und das ist oft nicht allzuviel, weil die meisten mit der Farm alle Hände voll zu tun haben.«
    »In welchem Alter sind denn die Kinder?« erkundigte sich Nola, schon ganz aufgeregt bei der Aussicht, den Kindern zu helfen.
    »Zwischen fünf und vierzehn, würde ich sagen. Die Älteren müssen schon auf der Farm mitarbeiten.«
    »Würde es dir etwas ausmachen, wenn ich sie hier im Garten unterrichte, Esther? Nur solange, bis ich einen geeignete Raum gefunden habe.«
    »Überhaupt nicht!«
    Plötzlich mischte sich Bertha ein. »Wie geht es eigentlich Langford in letzter Zeit?«
    »Ganz gut.« Nola wandte sich den anderen Frauen zu. »Wären Sie bereit, meine Samstagsschule überall anzukündigen, meine Damen?«
    »Aber sicher!« nickte Eartha bereitwillig.
    »Ich hänge einen Zettel im Laden auf«, versprach Gladys.
    »Und ich sag’s heute nachmittag in der Kneipe weiter«, fügte Esther hinzu.
    »Wo haben Sie denn zuletzt unterrichtet, bevor Sie herkamen?« wollte Mora wissen, die sich allmählich an Nola zu gewöhnen schien.
    Nola spürte, daß Bertha Ellery sie immer noch beobachtete. »Ich war Gouvernante in London.«
    »London! Nach England wollte ich schon immermal«, rief Mola lebhaft. Plötzlich merkte sie, daß sie den geheimsten ihrer Wünsche laut ausgesprochen hatte, und zog sich beschämt in sich zurück.
    »Wenn Sie sich so sehr danach sehnen«, lächelte Nola aufmunternd, »sollten Sie die Reise eines Tages auch antreten. Es ist nie zu spät, sich einen Traum zu erfüllen. Das saftige Grün der Wiesen auf dem Land, und einige der Dörfer so malerisch ...«
    Fast wollte Mora glauben, daß ihr Traum einmal wahr werden sollte, und ihre Augen leuchteten.
    »Wir könnten uns einmal zusammensetzen, und ich Ihnen alles von England erzählen«, bot Nola an. »Ich habe einige Bücher dabei, in denen hübsche Abbildungen sind.«
    Mora schien überglücklich, und ihre strengen Gesichtszüge schmolzen zu einem Lächeln.
    »Daß Langford einen Lehrer engagieren wollte für Galens Kinder, hatte ich gehört«, unterbrach Bertha. »Aber ich hatte den Eindruck, er hätte lieber einen Mann für den Job!«
    »Bedauerlicherweise gibt es nicht allzu viele Lehrer in London, die hierherziehen würden, Mrs. Ellery. Sie haben Familien, Häuser, Kinder im Internat oder sind sonstwie gebunden. Ich dagegen war frei von allen Bindungen, jung genug und unvoreingenommen. Nichts hinderte mich, die Reise anzutreten. Außerdem war ich schon immer ein wenig auf Abenteuer aus. Es war also eine ideale Gelegenheit für mich.«
    »Glück für sie, eine wie dich gefunden zu haben, Kleines!« Esther grinste und wandte sich den anderen Frauen zu. »Möchte eine von

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