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Im Land des Eukalyptusbaums Roman

Titel: Im Land des Eukalyptusbaums Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran
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Eßbarem suchten, war ein Vergnügen.

    Später an diesem Tag folgten sie der Eisenbahnlinie, als plötzlich eine Lokomotive herankam. Nola war vollkommen überrascht, als sie neben dem Treck zum Stehen kam. Die Insassen rissen die Fenster auf und riefen ihnen etwas zu. Galen ritt mit Langford zwischen Waggons und Lok und winkten mit ihren Hüten.
    »Was wollten sie denn?« erkundigte sich Nola.
    »Es regnet oben im Norden«, rief Langford. »Hinter Winton!«
    »Die Dürrezeit ist wirklich vorbei!« schrie Galen.
    Hank stieß zu ihnen, zusammen mit Jimmy und Jack, und alle brachen in Freudengeschrei aus. Freudentränen liefen über Nolas Wangen, und sie zog Shannon an ihre Brust. Es war unglaublich, daß ein ganzer Zug eigens anhielt, damit die Passagiere ihnen vom Regen im Nordland erzählen konnten. Aber allmählich wurde ihr bewußt, was dies für das ganze Land bedeutete. Die Reisenden wußten, wieviel gerade den Rinderzüchtern dieser Regen bedeutete. Und ebenfalls wußten sie, daß Galen seine Herde lieber in den Süden brachte, wie so viele andere, als sie tatenlos verenden zu lassen.
    Nola war sehr beeindruckt, wie die Menschen im Outback füreinander da waren, wie eng sie durch das Überleben in rauher Umgebung zusammengeschweißtwurden. Sie dachte an London, wo jemand auf der Straße umfallen konnte und von der Mehrzahl der Passanten einfach übersehen wurde. Taschendiebe würden ihn noch als leichte Beute erkennen und ihn ausrauben, wo er auch lag. Das klang furchtbar, aber Nola hatte es schon mit eigenen Augen gesehen.

    Fünf Tage später erreichten sie Maryborough. Die Herde sah inzwischen wieder wesentlich gesünder aus und wurde auf drei Schiffe verladen, die am anderen Morgen ablegen sollten. Nachdem sie sicher an Bord und in der Hand erfahrener Rinderhirten waren, die eigens für die Überfahrt engagiert worden waren, mietete sich die Gruppe für die Nacht in ein Hotel ein. In bester Laune feierten sie den Erfolg ihres Trecks. Am anderen Morgen bestieg Galen die Kutsche nach Brisbane. Von dort würde er mit dem Zug nach Sydney weiterfahren.
    Langford schlug vor, daß sie noch ein paar Tage in Maryborough verbringen sollten. Nola, Shannon und die Jungen waren begeistert. Hank, Jimmy und Jack durften sich in der Zwischenzeit in den Kneipen vergnügen. Die Aborigines wollten zu ihrem Stamm zurück und waren überglücklich, als Galen ihnen durch Jack mitteilen ließ, daß sie die Pferde mitnehmen und behalten durften. Als sie sich auf den Heimweg machten, waren sie so stolz, als wären sie geadelt worden.
    Langford schlug Heath und Keegan vor, einen Angelausflug zu machen.
    »Ich war ein begeisterter Angler, als ich in eurem Alter war«, verkündete er unternehmungslustig. »Und ich wollte euch schon immer beibringen, wie man richtig angelt.«
    Heath und Keegan waren gleich Feuer und Flamme. Sie zogen los, um Fischköder und Angelruten zu besorgen.
    Nola freute sich für Langford. Er war ein ganz anderer Mensch geworden. So mußte er in seiner Jugendzeit gewesen sein, voller Tatendrang und Optimismus.
    »Möchten Sie mit uns kommen?« bot er Nola an.
    »Nein, danke. Ich nehme Shannon zu einem Einkaufsbummel mit. Sie wünscht sich eine neue Puppe. Und ich möchte ihr etwas zum Anziehen kaufen für unsere Tanzveranstaltung am Weihnachtsabend!«
    Langford hatte das große Ereignis, das in Julia Creek bevorstand, ganz vergessen. »Kaufen Sie sich auch etwas Schönes«, sagte er und drückte ihr ein Bündel Geldscheine in die Hand.
    »Ich weiß gar nicht, ob ich hingehe«, protestierte Nola.
    »Unsinn, Mädchen. Die jungen Kerle werden sich Ihretwegen duellieren!«
    Nola spürte, wie sie errötete. »Nein, ich nehme bestimmt nicht teil.«
    Langford schüttelte den Kopf. »Sie kaufen sich jetzt ein schönes Kleid. Und würden Sie bitte beim Postamt die Briefe für Reinhart abholen?«
    »Natürlich. Wir treffen uns dann im Hotel wieder.«

    Nola kaufte Shannon die Puppe, und zu zweit schlenderten sie in der Stadt herum. Shannon staunte über all die schönen neuen Dinge in den Schaufenstern. Maryborough war noch immer eine Pionierstadt. Die staubigen Straßen hatten sich nach den ersten schweren Regenfällen in Morast verwandelt, in dem Rinder und Schafe sich zwischen Kutschen und Lastkarren hindurchkämpften.Doch seit Nola das letzte Mal in Maryborough gewesen war, hatten drei neue Läden eröffnet, und die Stadt war beträchtlich gewachsen. In einem Andenkenladen besorgte Nola einen bunten Kamm aus

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