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Im Land des Eukalyptusbaums Roman

Titel: Im Land des Eukalyptusbaums Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran
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und Wade auf der Veranda. Erst jetzt sah sie, wie hart Wade in ihrer Abwesenheit gearbeitet hatte. Die Geländer und die verrosteteMetallverzierung auf der Veranda waren repariert und frisch gestrichen. Das Vordach war gereinigt, nirgends war auch nur ein Spinnennetz zu sehen. Wade deutete auf den Garten, wo ihre ganze Aussaat aufgegangen war. Überall sprossen grüne Pflänzchen, bis zu mehreren Zentimetern hoch. Auch ihre kleinen Bäume wirkten gesund und waren in den wenigen Wochen ihrer Abwesenheit sichtlich gewachsen. Überdies hatte Wade den Zaun weiß lackiert.
    Langford zog eine Schachtel hervor, die viele kleine Pflanzen enthielt. »Habe ich in Maryborough gekauft«, verriet er stolz. Unterwegs hatte er sie gut versteckt gehalten, um sie damit zu überraschen. »Wenn Sie Wade sagen, wohin Sie sie haben wollen, kann er die Pflanzen für Sie in die Erde setzen.«
    Nola war überwältigt. »Ich kann sie selbst pflanzen«, bot sie an. »Wade hat schon genug Arbeit. Dank euch beiden, für alles!«
    »Lassen Sie Wade das lieber machen, Nola. Ich habe ihm gesagt, daß es Ihnen nicht gutgeht.«
    Er warf Nola einen bedeutungsvollen Blick zu. Darauf, daß er Wade nichts verraten hatte, konnte sie sich verlassen.
    »Was macht denn unser Kälbchen?« erkundigte sich Nola bei Wade, während sie zusah, wie er Löcher für die Setzlinge grub.
    »Dem geht’s prima! Ist inzwischen fast schon so groß wie Nanny. Ich mußte ihm Kuhmilch geben, weil die Ziegenmilch zu kräftig war. Seit es ordentlich geregnet hat, gibt die Kuh wieder tüchtig Milch!«
    Shannon kam herübergelaufen und kletterte auf Nolas Schoß. Sie sah sehr traurig aus.
    »Ich sehne mich so nach Tilly, Miss Grayson. Ob sie wohl jemals kommt, um mich zu besuchen?«
    »Aber sicher, Kleines.« Auch Nola vermißte die Aborigines-Frauen. Auch wenn sie sich nicht miteinander hatten unterhalten können, waren sie eine angenehme Gesellschaft und im Haushalt obendrein eine große Hilfe gewesen. Wie sie ohne die Aborigines-Frauen zurechtkommen sollte, vor allen in den letzten Schwangerschaftsmonaten, wußte sie nicht.
    Nola hätte Shannon gern gesagt, daß bald ein kleines Baby im Haus sein würde, schon weil sie ihr die Vorfreude gönnte. Aber es war noch zu früh, und sie wollte ihr keine Hoffnungen machen, wenn sie selbst immer noch nicht sicher war, ob sie auf der Farm bleiben wollte. Ihr fehlte noch der Mut, Galen, Hank oder gar Wade von dem Baby zu erzählen. Schließlich konnte sie nicht darauf hoffen, daß sie die Neuigkeit mit derselben Nachsicht aufnehmen würden, wie Langford, der sich großartig bewährt hatte und ihr versicherte, daß es für sie jederzeit ein Zuhause auf der Farm geben würde. Es war schon merkwürdig, wie sich die Dinge entwickelt hatten. Noch vor wenigen Wochen hätte ihr vor nichts mehr gegraust als davor, Langford ihre Schwangerschaft einzugestehen, schon weil er ihr auf der Stelle gekündigt hätte. Hank wiederum hätte sie es bedenkenlos erzählt!

    In dieser Nacht konnte Nola nicht schlafen. Deshalb setzte sie sich auf die Veranda und sah nach den Sternen. Die übrigen Hausbewohner waren schon zu Bett gegangen. Sandy lag zu ihren Füßen. Seit ihrer Heimkehr war der kleine Hund nicht mehr von ihrer Seite gewichen. Es schien, als wäre er sehr besorgt um sie.
    Noch bevor Hank zu sprechen begann, sprang Sandy auf und bellte.
    »Schon gut, mein Kleiner!« freute sich Nola und streichelte ihn.
    »Kannst du auch nicht schlafen?« fragte Hank vom anderen Ende der Veranda.
    »Nein. Vermutlich, weil ich heute morgen erst so spät aufgestanden bin.« Doch das war nicht der wahre Grund. Nola hatte über so vieles nachzudenken.
    Hank setzte sich auf den Boden der Veranda, ihr direkt gegenüber. »Eine wunderschöne Nacht«, begann er.
    »Stimmt. Ich kann nie genug bekommen von dem Anblick dieses herrlichen Nachthimmels!«
    Hank wandte sich zu ihr um. Es war zu dunkel, um seinen Gesichtsausdruck zu erkennen, aber sie spürte, daß er etwas auf dem Herzen hatte.
    »Ich bin froh, einmal mit dir alleine zu sein, Nola. Es gibt so viel, was ich dir sagen möchte ...«
    Er senkte die Stimme, und sein Tonfall wurde sehr vertraulich. Nola wartete angespannt.
    »Ich denke, du hast schon gemerkt, daß ich mehr für dich empfinde als Freundschaft. Und ich möchte ganz aufrichtig sein, Nola, aber ich bin kein Mann von großen Worten. Um es geradeheraus zu sagen: Ich liebe dich!«
    Nola schluckte. »Ich hatte keine Ahnung, Hank, daß deine Gefühle für

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