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Im Licht der roten Erde

Im Licht der roten Erde

Titel: Im Licht der roten Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Di Morrissey
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was? Ich meine, wie wollen Sie und Ihre Leute die Dinge verändern, wenn Sie gewählt werden? Was, denken Sie, sollte überhaupt verändert werden?«, beharrte Beth.
    Shareen lächelte angespannt. »Nun, zunächst einmal muss das Land aus den Schulden raus, die sind die Wurzel allen Übels. Wie Sie wissen, werden die obersten Regierungsmitglieder weltweit von den Geldkartellen kontrolliert – dem Internationalen Währungsfonds, der Weltbank und den globalen Finanzfamilien. Diese neue Weltordnung wird uns allen den Untergang bringen.«
    »Ich bestreite nicht, dass Schulden ein wichtiger politischer Faktor im Wirtschaftssystem dieses Landes sind«, sagte Susan, »aber Sie zeichnen da ein ziemlich drastisches Bild. Wie wollen Sie diese Dinge ändern?«
    »Ich möchte die Farmer und Landarbeiter auf meine Seite bringen. Kontrolliere die Lebensmittelversorgung, dann kontrollierst du die Wirtschaft und kannst die ganzen Ideologien, die freie Marktwirtschaft betreffend, über Bord werfen. Sehen Sie sich die Getreidekartelle an, sie sind alle Teil des großen Bündnisses, um uns zu manipulieren.«
    Beth und Susan tauschten einen Blick aus. »Dann vertreten Sie also eine Art Verschwörungstheorie? Bei wem liegt Ihrer Meinung nach die Schuld?«, fragte Beth, wohl wissend, wie die Antwort lauten würde.
    »Bei den Banken, der sozialistischen Fabian-Gesellschaft, den Juden, dem FBI , der CIA , den Kommunisten, den Umweltschützern – sie alle tragen einen Teil der Schuld. Wir müssen eine neue Agenda festlegen und hören, was die gewöhnlichen Australier wollen.«
    Die Worte kamen Shareen über die Lippen, als hätte sie sie wieder und wieder rezitiert. Als sie feststellte, dass ihr Publikum alles andere als begeistert war, beendete sie das Thema. »Ich denke, das ist nicht der geeignete Ort, mein Manifest durchzugehen. Ich habe Leute hinter mir, und ich bin noch dabei, meine Konzepte auszuarbeiten, die auf dem basieren, was ich sehe und höre.«
    »Dagegen ist auch gar nichts einzuwenden«, sagte Beth. »Sehen und hören Sie, während Sie hier bei den Barradja sind. Sie könnten etwas lernen.«
    Alistair hatte sich still zu der Gruppe am Feuer gesellt und wärmte sich die Hände an seiner Teetasse. »Guten Morgen, meine Damen. Beth, ich bin sicher, Shareen hätte Interesse daran, heute Morgen an unserem Treffen mit den Ältesten teilzunehmen, wenn wir entscheiden, ob wir Juristen uns der Sache der Barradja annehmen sollen.«
    »Augenblick mal, was meinen Sie damit, wenn Sie sich ›der Sache der Barradja annehmen‹? Das bringt mich in eine heikle Situation«, sagte Shareen abwehrend. Sie fühlte sich, als säße sie in der Falle, und wünschte sich, Andrew wäre hier. »Ich bin völlig unvoreingenommen hierhergekommen, nachdem ich gestern an einem äußerst interessanten Treffen mit den hiesigen Pastoralisten teilgenommen habe. Es soll auf keinen Fall so aussehen, als würde ich mich auf irgendeine Seite stellen.«
    »Unvoreingenommenheit ist alles, was wir verlangen, Shareen.« Beth stand auf. »Lasst uns Frühstück holen. Mick, Alan und Hunter scheinen fertig zu sein.«
     
     
     
    Rowena gesellte sich zu ihnen und beäugte voller Widerwillen den dicken Porridge. »Das sieht aus wie etwas, womit man auch ein Haus bauen könnte.« Sie setzte sich neben Shareen. »Wir müssen Sie unbedingt nach Bungarra mitnehmen, damit Sie die Künstler kennenlernen können. Ihre Bilder werden für Tausende von Dollar an Galerien auf der ganzen Welt verkauft.«
    »Warum bezahlen die Leute so viel Geld dafür? Und wenn die Aborigines solche Unsummen verdienen, warum brauchen sie dann die Gelder von der Wohlfahrt, finanziert von den Steuerzahlern? Wenn ich hart arbeite und Geld verdiene, habe ich meines Erachtens ein Anrecht darauf, dieses Geld zu behalten, anstatt es einer Horde Schmarotzer in den Rachen zu stopfen, die es doch nur verschleudern, verspielen oder vertrinken.« Shareen kniff die Lippen zu einer schmalen Linie zusammen.
    Beth nahm Alistair, Mick und Susan zur Seite. »Gott stehe Australien bei, wenn diese Frau jemals in die Politik geht. Sie ist ein gefundenes Fressen für die ausländer- und aboriginefeindliche Rechte, wenn es um einen Sitz im Parlament geht.«
    Alistair nickte. Dann sagte er: »Es wird langsam Zeit für unser Treffen mit Ardjani.«
    »Bei dem wir zweifelsfrei herausfinden, was sie wirklich wollen?«, fragte Mick.
    Beth ließ sich nicht verunsichern. »Es stimmt, dass die Ältesten der Barradja viele

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