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Im Licht der roten Erde

Im Licht der roten Erde

Titel: Im Licht der roten Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Di Morrissey
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Wieder zuckte er teilnahmslos die Achseln.
    »Ich sage Beth, dass wir rechtzeitig zum Aufbruch wieder da sind.« Susan legte ihre Hand auf Andrews Schulter, erfreut über seine Unterstützung.
     
    Tief in Gedanken fuhr Barwon zum Explorationslager. Ihn schmerzten immer noch Jacksons Bemerkungen, der Widerstand, den er den Barradja entgegenbrachte, und seine engstirnige Einstellung gegenüber ihrer Kultur. Der Mann erzürnte ihn. Giles Jackson war dem prahlerisch-tyrannischen Bruder nicht unähnlich, dem er gleich zu Anfang in der Mission ausgeliefert gewesen war, als man ihn seiner Mutter weggenommen hatte.
    Neben ihm besprachen Susan und Andrew die möglichen Folgen der Funde in Birrimitji. »Es muss doch irgendein Gesetz geben, das sich auf Stätten von derartiger kultureller Signifikanz bezieht, so dass die Wissenschaftler eine Schutzanordnung verfügen lassen können«, sagte Andrew. »Das würde das Minenbauprojekt in der Nähe zum Erliegen bringen.«
    »Das wird Jackson aber gar nicht gefallen«, bemerkte Barwon, der aus seinen Tagträumereien erwachte.
    Andrew blickte ihn an und stellte fest, dass allein der Name Giles Jackson Barwons Zorn schürte. »Er hat es schwer, ja. Das kann ich nachempfinden. Er sieht, wie seine Viehwirtschaft den Bach runtergeht, doch plötzlich bekommt er die Chance, bei etwas mitzumischen, das ganz nach einem profitablen Unternehmen aussieht. Und dann bringen ein paar kleine Löcher in einem verdammten Felsbrocken das Ganze zum Platzen!«
    »Andrew!«, rief Susan empört. »Das ist aber doch ziemlich derb ausgedrückt!«
    »Es ist so, wie Giles Jackson die Sache sieht.«
    »Und was ist mit Leuten wie deinem Vater? Was würde er tun?«
    Andrew umging das Thema. »Er würde an seinem Vieh festhalten. Er ist ein waschechter Viehzüchter, kein Anfänger wie Giles Jackson.«
    »Wisst ihr, was ich denke?« Barwon konzentrierte sich darauf, den Wagen durch die grasbewachsene Landschaft zu lenken, in der überall verstreute Gesteinsbrocken lagen, bevor er seine eigene Frage beantwortete. »Ich denke, Micks Idee, Boulder Downs mit allem Drum und Dran zu kaufen, ist der richtige Weg. Vergesst all die Anträge auf die Anerkennung der indigenen Eigentumsrechte, wartet nicht länger darauf, dass die Regierung etwas unternimmt. Scheißt auf Giles Jackson. Alles, was er will, ist Geld und einen Weg, sein Gesicht zu wahren.«
    »Die Buschuniversität ist eine revolutionäre Idee«, stimmte Susan zu. »Ich wette, Alistair und Mick finden eine Möglichkeit, das Kapital aufzutreiben.«
    »Jetzt kommt es darauf an, die Jacksons zu überreden, zu einem fairen Preis zu verkaufen«, sagte Andrew. »Ich würde mein Land nicht verlassen, aber sie sind noch neu hier. Vielleicht kann Alan ein Museum oder eine Kunstgalerie dazu bewegen, sich an der Sache zu beteiligen.«
    »Wir müssen Alan dazu bringen, dass er sich das durch den Kopf gehen lässt. Micks Idee ist einfach großartig, das muss ich schon sagen.«
    »Noch besser als die, mit mir nach Norden zum Fischen zu fliegen?«, fragte Andrew.
    »Das ist noch immer verhandelbar.« Susan knuffte ihn liebevoll. Barwon verspürte einen inneren Stich.
    »He, ist es das?« Susan beschattete die Augen vor der gleißenden Sonne und blickte auf die Ansammlung von Zelten und Fahrzeugen. Kevin Perkins, der Minenvorarbeiter, hielt sie an. Barwon bremste, und sie stiegen aus.
    Der Vorarbeiter musste zweimal hinsehen, als er Barwon entdeckte. »Herrgott! Was machen Sie denn hier? Ich hätte nicht gedacht, dass Sie so dumm sind, noch mal zurückzukommen, nach den Prügeln, die Sie eingesteckt haben.« Dann wandte er seine Aufmerksamkeit Susan und Andrew zu.
    »Er kennt Jackson«, sagte Barwon kurz angebunden. »Er ist ebenfalls Viehzüchter, ich bin bloß sein Chauffeur.« Damit kletterte er wieder auf den Fahrersitz und überließ es Susan und Andrew, sich selbst vorzustellen.
    »Ich bin Kevin Perkins«, sagte der Vorarbeiter mit freundlicherer Stimme und blickte Andrew an.
    »Andrew Frazer aus Yandoo. Und das ist Susan.« Andrew streckte die Hand aus. Der Minenarbeiter schüttelte sie und nickte Susan zu. »Nett, Sie kennenzulernen, Mrs. Frazer.«
    »Äh, hallo.« Susan beschloss, den Irrtum nicht aufzuklären.
    »Weshalb sind Sie hier?«
    Andrew reagierte rasch auf Kevins Frage. »Wir haben heute Morgen die Jacksons besucht. Auf meinem Land finden in rund einem Monat Probebohrungen statt, da wollte ich mir schon mal ein Bild machen. Nehmen Sie viele Bohrungen vor?«,

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