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Im Licht der Sonne: Roman (German Edition)

Im Licht der Sonne: Roman (German Edition)

Titel: Im Licht der Sonne: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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was ist das?«
    Mac hielt inne und ließ den Lichtstrahl seiner Lampe über die Höhlenwand gleiten. Schließlich musste er doch in die Hocke gehen, um es deutlich sehen zu können.
    »Sieht aus wie Gälisch«, stellte er fest, als er die in das Gestein eingeritzten Worte las. »Wenn ich wieder zu Hause bin, muss ich das übersetzen.«
    Er schrieb die Worte erst einmal in sein Notizbuch und malte auch das Symbol unter der Inschrift ab.
    »Ein keltischer Knoten, ein Dreieinigkeitszeichen. Das Ganze ist nicht besonders alt. Zehn Jahre vielleicht, höchstens zwanzig. Aber das ist nur eine weitere Vermutung. Ich muss das überprüfen und verifizieren.«
    Dann strich er mit den Fingern über die eingeritzten Buchstaben und Zeichen. Plötzlich füllten sich die Vertiefungen in dem Gestein mit Licht, das in schmalen Strahlen aus den Ritzen hervorschoss und dessen Hitze seine Fingerspitzen erwärmte.
    »Heilige Scheiße, ist das jetzt cool, oder was?«
    Er sprang auf, um seine Messgeräte und seine Videokamera zu holen, und vergaß in seiner Aufregung die Neigung der Höhlendecke. Und stieß sich so hart den Kopf, dass er Sterne vor den Augen tanzen sah.
    »Du Idiot. Du selten dämlicher Trottel! Verdammt noch mal!«
    Eine Hand fest auf seinen schmerzenden Kopf gepresst, wanderte er so lange umher, bis der stechende Schmerz zu einem dumpfen Pochen abgeschwollen war.
    Der Schmerz wurde von Ekel abgelöst, als er seine Hand
wieder sinken ließ und das klebrige Blut auf seiner Handfläche sah. Resigniert zog er ein Taschentuch heraus und tupfte damit vorsichtig auf der sich bildenden Beule herum. Und dort hielt er es fest, während er seine Kamera und die Messinstrumente einsammelte.
    Dieses Mal setzte er sich wohlweislich auf den Boden.
    Er nahm seine Messungen vor, speicherte sie, bereitete sich dann darauf vor, die Veränderungen zu dokumentieren, und strich erneut mit den Fingerspitzen über die Einkerbungen in der Höhlenwand. Aber es tat sich nichts. Überhaupt nichts.
    »Nun komm schon, ich weiß doch, was ich gesehen habe, und ich habe sogar eine leichte Gehirnerschütterung, um es zu beweisen.« Er versuchte es noch einmal, doch die eingeritzten Linien blieben dunkel, und der Stein blieb kalt und feucht.
    Unbeirrt blieb er sitzen, wo er war, und versuchte erst einmal, wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Er ignorierte die Kopfschmerzen, die sich mittlerweile zu einem mörderischen Hämmern ausgewachsen hatten. Als er abermals die Hand zu den eingeritzten Zeichen hob, begannen seine Monitore plötzlich zu piepen.
    »Was, zum Teufel, machst du da? Hältst du eine Seance ab?« Ripley stand im Höhleneingang, und die Sonne in ihrem Rücken umrahmte ihren Körper mit einem Strahlenkranz. Mac war ganz durcheinander, weil ihm einfach zu viele Gedanken durch den Kopf gingen, und alle drehten sich um Ripley. Er ließ die Inschrift erst einmal Inschrift sein und blickte Ripley nur an.
    »Bist du heute auf Höhlenpatrouille?«
    »Ich habe dein Auto gesehen.« Sie warf einen kurzen Blick auf seine Ausrüstung und betrat die Höhle. Die Apparate gaben noch immer wie wild Summerzeichen von sich. »Was machst du da hinten auf dem Boden?«
    »Ich arbeite.« Er rutschte herum, um sie anzusehen, und hockte sich dann auf die Fersen. »Hast du zufällig Kopfschmerztabletten dabei?«
    »Nein.« Sie ließ den Strahl ihrer Taschenlampe über ihn gleiten dann eilte sie zu ihm. »Du blutest ja. Um Himmels willen, Mac!«
    »Nur ein bisschen. Ich habe mir den Kopf gestoßen.«
    »Halt den Mund und lass mich mal sehen.« Sie zog seinen Kopf nach vorn und ignorierte seinen Protestschrei, als sie in seinem Haar herumwühlte, um an die Wunde zu gelangen.
    »Hilfe! Seien Sie doch nicht so grob, Schwester Gnadenlos.«
    »Es ist nicht allzu schlimm. Die Wunde muss nicht genäht werden. Wenn du nicht all diese Haare hättest, um dein lahmes Hirn damit zu polstern, wäre die Sache wohl nicht so glimpflich ausgegangen.« Sie gab ihm einen leichten Klaps auf den Kopf, was ihn gequält zusammenzucken ließ.
    »Das war gemein.«
    »Ich weiß.« Sie beugte sich zu ihm hinunter und strich leicht mit den Lippen über die Wunde. »Besser?«
    »Viel besser. Heißt das, wir sprechen wieder miteinander?«
    Sie seufzte ein bisschen, ließ sich dann neben Mac auf dem Höhlenboden nieder und setzte sich auf die Fersen. »Ich habe nachgedacht. Ich habe kein Recht, in deine Arbeit einzugreifen oder dich dabei zu behindern. Ich habe noch nicht einmal das Recht, mich an

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