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Im Licht der Sonne: Roman (German Edition)

Im Licht der Sonne: Roman (German Edition)

Titel: Im Licht der Sonne: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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»Okay, hör zu«, begann sie von neuem. »Ich weiß, dass du im Moment vielleicht ein bisschen durcheinander bist und noch nicht wieder so ganz klar denken kannst.«
    »Mir geht’s gut. Aber ich weiß es zu schätzen, dass du dir Gedanken um mich machst.«
    »Dein ›Mir geht’s gut‹ kannst du dir sonst wo hinstecken.« Ripley machte drei weit ausholende Schritte vorwärts, dann kehrte sie wieder um. Fuchtelte wild mit den Armen. »Warum verkaufst du nicht gleich Eintrittskarten?«
    »Er ist kein sensationslustiger Gaffer, Ripley, und das weißt du genauso gut wie ich. Er ist ein intelligenter und aufgeschlossener Mann. Ich vertraue ihm.« Mia legte den Kopf schief, und ihr Blick aus hexenrauchgrauen Augen war amüsiert und verwundert zugleich. »Ich bin erstaunt, dass du ihm nicht vertraust.«
    »Es ist keine Frage des Vertrauens.« Doch Ripley ließ ihre Schultern kreisen, als ob sie ein Stechen spürte. »Du solltest dir ein bisschen Zeit nehmen und die Sache noch einmal gründlich überdenken, bevor du etwas tust, das du nicht mehr rückgängig machen kannst.«
    »Er ist ein Teil des Ganzen«, entgegnete Mia leise. »Und das weißt du auch schon. Ich empfinde etwas für ihn. Nichts Sexuelles«, fügte sie hinzu, belustigt über das zornige Aufblitzen in Ripleys Augen. »Aber dennoch so etwas wie innige Vertrautheit. Eine Wärme ohne Leidenschaft. Wenn Leidenschaft da gewesen wäre, hätte ich darauf reagiert. Aber er ist nicht für mich bestimmt.«
    Das Letzte hatte sie sehr betont ausgesprochen, ihre Augen auf einer Höhe mit Ripleys. »Was du für ihn empfindest, ist etwas anderes, und das verstört und beunruhigt dich. Wenn es lediglich sexuelle Anziehung wäre, hättest du Sex mit ihm.«
    »Woher weißt du, dass ich das nicht habe?« Als Mia lediglich lächelte, fluchte Ripley. »Und das hat auch sowieso mit nichts etwas zu tun.«
    »Es hat mit allem etwas zu tun. Du wirst deine eigenen Entscheidungen treffen, wenn du so weit bist. Ich werde Nell fragen, ob sie sich uns anschließen will, wenn sie möchte.« Mia öffnete die Autotür, und Ripley stand daneben und kochte. »Du bist natürlich auch eingeladen.«
    »Wenn ich bei dem Zirkus mitmachen wollte, hätte ich vorher Jonglieren gelernt.«
    »Es ist deine Entscheidung, wie ich schon sagte.« Mia stieg in den Wagen und kurbelte die Scheibe herunter. »Er ist ein außergewöhnlicher Mann, Ripley. Ich beneide dich.«
    Angesichts dieses Geständnisses fiel Ripley die Kinnlade herunter, und sie konnte Mia nur sprachlos nachstarren, als diese davonfuhr.
     
    Als Ripley zurückkehrte, packte Mac gerade seine Sachen zusammen. Er hatte an diesem Tag zwar alles bekommen, was er zu bekommen gehofft hatte, aber er wollte dennoch noch einmal zurückkehren, wenn die Atmosphäre nicht mehr ganz so geladen war.
    Auf jeden Fall musste er erst noch ein paar Reparaturen vornehmen. Und er musste sich erst einmal wieder fangen.
    Als Ripleys Schatten über den Eingang der Höhle fiel, steckte er gerade den Palmcorder in seine Tasche. »Du hast versucht, ihr das Treffen mit mir wieder auszureden.«
    »Stimmt.«
    Er sah zu ihr auf und betrachtete sie aus kühlen und nachdenklichen Augen. »Ist das deine Art, dich nicht in meine Arbeit einzumischen?«
    »Dies ist etwas anderes.«
    »Dann erklär mir doch einfach mal deine Definition von Einmischen.«
    »Okay, du bist sauer. Es tut mir Leid, aber ich werde nicht den Mund halten, wenn jemand … jemand, den ich kenne, die falsche Entscheidung trifft, weil er gerade emotional aus dem Lot ist. Das ist nicht fair.«
    »Du glaubst also, ich würde den Umstand ausnutzen, dass sie emotional aus dem Lot ist, aus welchem Grund auch immer?«
    »Würdest du das denn nicht?«
    Mac schwieg für einen Moment, dann zuckte er mit den Achseln. »Ich weiß es nicht. Sie hat ja noch ein paar Tage, um es sich zu überlegen.«
    »Sie hat die Sache mit dir abgemacht, und dann hält sie sich auch an die Abmachung. So ist sie nun mal.«
    »Du bist genauso. Ihr seid wie zwei Teile desselben Puzzles. Was hat den Bruch zwischen euch verursacht?«
    »Das ist uninteressant.«
    »Nein, das ist es nicht. Sie hat gelitten, aber du hast mit
ihr geblutet. Ich habe euch beide beobachtet. Und jetzt beschützt du sie, wo du nur kannst.« Er griff nach zwei seiner Taschen und richtete sich auf. »Und genauso verhältst du dich bei Nell. Du bist wie ein Schutzschild für diejenigen, die dir wichtig sind. Aber wer beschützt dich, Ripley?«
    »Ich kann selbst auf

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