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Im Licht der Sterne: Roman (German Edition)

Im Licht der Sterne: Roman (German Edition)

Titel: Im Licht der Sterne: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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betrogen, war gegen seinen ausdrücklichen Wunsch ausgegangen, hatte lieber irgendeine frivole Party besucht, als den Willen ihres Ehemannes zu respektieren.
    Sie hatte ihn unverzeihlicherweise allein gelassen.
    Aber sogar der Zorn verging. Das Loch, das er hinterließ, füllte er mit Fantasien über sie, über ihre Hochzeit, sogar über sich selbst. Man redete über sie als das perfekte Paar, das auf so grausame Weise getrennt worden war.
    Er las es und dachte es. Und glaubte daran.
    Er trug einen Ohrring von ihr an einer Kette, nahe seinem Herzen – und ließ das an passender Stelle in der Presse durchsickern. Clark Gable sollte das Gleiche getan haben, als er Carol Lombart verlor.
    Er bewahrte alle ihre Kleider in den Wandschränken auf, ihre Bücher auf den Regalen, ihre Parfüms in den Zerstäubern. Er ließ einen weißen Marmorengel über dem Grab, in dem keine Tote lag, aufstellen.
    Jede Woche wurden ein Dutzend rote Rosen zu seinen Füßen niedergelegt.
    Um nicht verrückt zu werden, stürzte er sich in Arbeit. Er konnte wieder schlafen, ohne dass Helen durch sein Träume geisterte. Gelegentlich, bestärkt von seinen Freunden, nahm er wieder am gesellschaftlichen Leben teil.
    Aber die Frauen, die sich darum rissen, den Witwer zu trösten, interessierten ihn nicht. Er verabredete sich nur, um in die Schlagzeilen zu kommen. Er schlief nur deswegen mit einigen, weil es sonst unangenehme Gerüchte gegeben hätte.
    Sex war nie seine Antriebskraft gewesen. Herrschaft war es.
    Er hatte nicht den Wunsch, wieder zu heiraten. Es gäbe keine zweite Helen. Das Schicksal hatte sie füreinander bestimmt. Sie gehörte ihm, war dazu bestimmt, von ihm gestaltet und geformt zu werden. Wenn er sie manchmal bestrafen
musste, gehörte das mit zur Gestaltung. Er musste sie erziehen, sie Disziplin lehren.
    Es schien, als hätte sie es in den letzten Wochen ihres Zusammenlebens begriffen gehabt. Sie hatte selten einen Fehler gemacht, weder in der Öffentlichkeit noch privat. Sie hatte sich seinen Wünschen gefügt, wie es sich für eine Ehefrau gehörte, und er hatte es ihr mit seinem Wohlwollen gedankt.
    Er hatte sie, oder gefiel sich in dem Glauben daran, belohnen wollen mit einer Reise nach Antigua. Das Meer hatte sie immer fasziniert, seine Helen. In den ersten berauschenden Wochen der Liebe und des Kennenlernens hatte sie ihm gestanden, dass sie manchmal von einem Leben auf einer Insel träumte.
    Und am Ende hatte die See sie genommen.
    Weil er fühlte, dass ihn die Depression in einen dichten Nebel umhüllen wollte, schenkte er sich ein Glas Mineralwasser ein und schluckte eine seiner Pillen.
    Nein, er würde das Haus nicht verkaufen, beschloss er in einer seiner blitzartig wechselnden Stimmungen. Er würde es öffnen. Er würde eine seiner eleganten, erstklassigen Partys geben, eine von denen, die er und Helen so oft und erfolgreich gegeben hatten.
    So als ob sie da und an seiner Seite wäre, wo sie hingehörte.
    Als das Telefon klingelte, überhörte er es und blieb stehen, wo er war, ein leichtes Lächeln im Gesicht, als er mit seinen Fingern den goldgefassten Ohrring durch den exquisiten Stoff seines Oberhemdes rieb.
    »Sir? Mrs. Reece ist am Telefon. Sie würde gern mit Ihnen sprechen, wenn Sie da sind.«
    Schweigend streckte Evan seine Hand nach dem tragbaren Telefon aus. Er würdigte das uniformierte Zimmermädchen, das es ihm gereicht hatte, keines Blickes, sondern öffnete die Terrassentür und trat nach draußen, um mit seiner Schwester zu sprechen.
    »Ja, Barbara?«
    »Evan, schön, dass du da bist. Deke und ich würden uns freuen, wenn du in den Club kämst heute Nachmittag. Wir könnten eine Runde Tennis spielen und einen Lunch am Pool zu uns nehmen. Ich kriege meinen kleinen Bruder kaum zu Gesicht in der letzten Zeit.«
    Er wollte schon ablehnen. Die Mitglieder des Country Clubs seiner Schwester interessierten ihn nicht im Geringsten. Aber er änderte seine Meinung in letzter Sekunde, weil er wusste, wie sorgfältig Barbara derartige Treffen plante. Und wie viel sie ihm freiwillig abgenommen hatte von all den notwendigen, lästigen Kleinigkeiten, die zu erledigen gewesen waren.
    »Ich komme gern. Ich möchte sowieso etwas mit dir besprechen.« Er warf einen Blick auf seine Rolex. »Was hältst du von halb zwölf?«
    »Perfekt. Und bereite dich darauf vor, dass ich meine Rückhand trainiert habe.«
     
    Er hatte verlernt, Tennis zu spielen. Barbara hatte ihm schon wieder seinen Aufschlag abgenommen und hüpfte

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