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Im Licht der Sterne: Roman (German Edition)

Im Licht der Sterne: Roman (German Edition)

Titel: Im Licht der Sterne: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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erfüllte. »In der Vision, die ich hatte, war sein Gesicht grau, und das Blut – da war so viel Blut. In der Vision war er tot.« Sie zwang sich dazu, es noch einmal auszusprechen: »Er war tot. Kannst du nicht irgendetwas tun?«
    Sie hatte bereits alles getan, was ihr eingefallen war, alles, was in ihrer Macht stand. »Was glaubst du, kann ich tun, was du nicht bereits getan hast?«
    »Ich weiß es nicht. So viel mehr. War das eine Vorwarnung?«
    »Denkst du, dass es eine war?«
    »Ja. Ja.« Allein der Gedanke daran nahm ihr den Atem. »Es war so deutlich. Er wird getötet werden, und ich weiß nicht wie.«
    »Wir haben Vorahnungen, sehen potenzielle Möglichkeiten, Nell. Nichts ist absolut. Nichts, weder gut noch schlecht, ist garantiert. Dir wurde diese Vision zuteil, und du hast mit einem Schutz darauf reagiert.«
    »Gibt es keine Möglichkeit, denjenigen, der ihn verletzen will, daran zu hindern? Einen Zauberspruch?«
    »Zaubersprüche sind kein Allheilmittel und sollten es auch nicht sein. Wie du weißt, kann das, was du dir gewünscht hast, in völlig anderer Form zu dir oder deinen Nächsten zurückkehren. Durch die Vernichtung des einen kann etwas anderes freigesetzt werden.«
    Sie behielt für sich, was ihr durch den Kopf ging. Verhindere das Messer, dachte Mia grimmig, und du lädst eine Pistole.
    »Ein Sturm kommt auf«, murmelte sie. »Und zwar mehr als das Gewitter, das wir heute Nachmittag haben werden.«
    »Du weißt etwas.«
    »Ich fühle etwas. Ich kann es nicht deutlich sehen. Vielleicht soll ich es nicht sehen.« Diese Barriere war so frustrierend. Und auch zu wissen, dass sie, seit langem eine Einzelgängerin, die notwendige Zaubermacht allein nicht entfalten konnte. »Ich helfe dir, so gut und mit allem, was ich kann, das kann ich dir versprechen.«
    Gerade als sie sich darum sorgte, dass das vielleicht nicht reichen würde, sah sie Ripley am Küstenrand stehen. »Ruf Ripley herunter. Sie wird deinetwegen kommen. Erzähl ihr, was du mir erzählt hast.«
    Nell musste sie nicht rufen, weil Ripley, wie immer bekleidet mit ihren praktischen Hosen und festen Stiefeln, bereits auf sie zustapfte. »Ihr werdet nass, wenn ihr noch länger draußen bleibt.«
    »Donner«, sagte Mia, und ein tiefes Grummeln rollte über die See. »Und Blitze.« Und schon zuckten sie wie eine Feuerwand am westlichen Himmel. »Aber in der nächsten halben Stunde wird es nicht regnen.«
    »Deine Wettervorhersagen sind beeindruckend, du solltest dir einen Job beim Fernsehen suchen«, sagte Ripley amüsiert.
    »Bitte fangt nicht wieder an. Nicht jetzt.« Nell erwartete, dass sich der Himmel jeden Moment öffnen würde, aber das kümmerte sie nicht. »Ich mache mir Sorgen um Zack.«
    »Ja? Ich auch. Es besteht durchaus Anlass zur Sorge, wenn ich feststellen muss, dass mein Bruder anfängt, Frauenschmuck zu tragen. Ich danke dir, dass du mir die günstige Gelegenheit verschafft hast, ihn damit aufzuziehen.«
    »Hat er dir gesagt, warum er es trägt?«
    »Nein.« Ripley entblößte vergnügt ihre Zähne. »Und ich wiederhole in eurer Gegenwart lieber nicht, was ich mir dabei gedacht habe, das würde uns nur den Tag verderben.«
    »Ich hatte eine Vision«, begann Nell.
    »Oh, Spitze.« Angeekelt drehte Ripley sich schon um und wollte abhauen, wurde aber von Nell, die sie am Arm festhielt, daran gehindert. Sie schlug ihre Augen nieder, ließ sie auf Nells Fingern ruhen, dann sah sie ihr in die Augen. »Ich mag dich, Nell, aber du fängst an, mich sauer zu machen.«
    »Lass sie gehen, Nell. Sie fürchtet sich, zuzuhören.«
    »Ich fürchte mich vor gar nichts.« Und es brachte sie auf hundertachtzig, dass Mia ganz genau auf ihren neuralgischen Punkt tippte. »Also los, erzähl mir, was du in der Kristallkugel gesehen hast.«
    »Ich habe in keine Kristallkugel gesehen, sondern ich habe Zack gesehen«, sagte Nell und erzählte es ihr.
    Auch wenn sie es mit aller Anstrengung versuchte zu leugnen und scheinbar sorglos mit den Schultern zuckte, war Ripley bis ins Mark erschrocken. »Zack kann auf sich selbst aufpassen.« Sie lief mit langen Schritten weg, kam aber wieder
zurück. »Hör zu, nur für den Fall, dass du das noch nicht bemerkt haben solltest: Er ist ein fähiger, sorgfältig ausgebildeter Polizeioffizier. Er trägt eine Waffe und weiß, wie man sie benutzt und wann er sie benutzen muss. Wenn es auch so aussieht, als wäre alles ein Kinderspiel, dann liegt das nur daran, dass er mit allem problemlos fertig wird. Ich würde

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