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Im Licht der Sterne: Roman (German Edition)

Im Licht der Sterne: Roman (German Edition)

Titel: Im Licht der Sterne: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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gehört zu haben, dass es keine sechs Monate gedauert hat. Ich glaube, das
hat sie für alle Zeiten gegen Männer eingenommen, denn sie hat es danach nie wieder mit einem versucht.«
    »Sie hat für Mias Großmutter gearbeitet, dann für ihre Mutter.«
    »Das stimmt. Lu hat Mia die Zügel angelegt, solange ich zurückdenken kann. Tatsächlich ist Lu, wenn ich es recht bedenke, die Einzige, der Mia das gestattet hat. Mia war mal mit Sam Logan zusammen, dessen Familie das Hotel gehört. Es ging nicht gut mit den beiden, und er hat die Insel verlassen. Jesus, das ist jetzt schon zehn Jahre her, vielleicht sogar länger.«
    »Oh. Ich verstehe.« Sam Logan, der Mann, den Mia geliebt hatte.
    »Sam und ich steckten oft zusammen, als wir jung waren«, fuhr Zack fort, während er den Kürbis aushöhlte. »Wir haben den Kontakt verloren. Aber ich erinnere mich noch daran, dass Lulu ihn mit Argusaugen beobachtet hat, als er und Mia zusammen waren.«
    Er musste grinsen bei der Erinnerung und zog das Messer aus dem Kürbis.
    Nell sah es im Licht der Deckenleuchte glitzern, sie sah, wie es triefte. Sie sah blitzartig vor sich, wie Blut sein Hemd durchtränkte, über seine Hände rann und als roter Strom neben seine Füße floss.
    Sie gab keinen Ton von sich, als sie vom Stuhl sank.
     
    »Hey, hey, hey. Komm schon, Nell, komm zu dir, bitte.«
    Seine Stimme klang gedämpft, als ob sie unter Wasser wären. Etwas Kaltes glitt über ihr Gesicht. Ihr kam es vor, als würde sie aus unergründlichen Tiefen langsam an die Oberfläche kommen. Als ihre Augen sich öffneten, nahm sie einen weißen Nebel wahr, der sich langsam lichtete, Schicht für Schicht, bis sie sein Gesicht sah.
    »Zack!« Voller Schreck griff sie nach ihm, betastete sein
Hemd auf der Suche nach Verletzungen. Ihre Finger fühlten sich unbeholfen an.
    »Hör auf.« Er hätte gelacht über die Art und Weise, wie sie an seinen Knöpfen zog und zerrte, wenn sie nicht totenbleich gewesen wäre. »Leg dich zurück, beruhige dich.«
    »Blut. So viel Blut.«
    »Schschsch.« Seine erste Reaktion, als sie ohnmächtig wurde, war Panik. Er hatte darauf reagiert wie immer: Eins nach dem anderen, hatte er sich gesagt. Er hob sie hoch, trug sie zur Couch und machte Wiederbelebungsversuche. Jetzt zog sich ihm angesichts ihrer angstverzerrten Augen der Magen zusammen.
    »Ich wette, dass du heute allerhöchstens wie ein Spatz gegessen hast, habe ich Recht? Jemand, der so viel kocht wie du, sollte besser darauf achten, regelmäßig zu essen. Ich hole dir ein Glas Wasser und etwas zu essen. Wenn du dich dann nicht besser fühlst, hole ich einen Arzt.«
    »Ich bin nicht krank. Ich bin nicht verletzt. Du hast geblutet.« Ihre Hände zitterten, als sie über ihn fuhren. »Dein ganzes Hemd war voller Blut, deine Hände, der Flur. Das Messer. Ich sah …«
    »Ich blute nicht, Liebling. Nicht das kleinste bisschen.« Er zeigte ihr seine Hände, drehte sie vor ihren Augen. »Das war eine Sinnestäuschung, das Licht hat geflackert, das ist alles.«
    »Das stimmt nicht.« Sie schloss ihn in ihre Arme, hielt ihn ganz fest. »Ich habe es gesehen. Fass das Messer nicht mehr an. Fass es nicht mehr an.«
    »In Ordnung.« Er küsste sie auf den Kopf, streichelte ihr Haar. »Ich fasse es nicht mehr an. Alles ist in bester Ordnung, Nell.«
    Sie schloss ihre Hand um ihr Medaillon und sprach im Geist einen Schutzzauber. »Ich möchte, dass du das hier trägst.« Etwas stabiler inzwischen, legte sie sich zurück und
zog die Kette über ihren Kopf. »Immer. Nimm es niemals ab.«
    Er betrachtete das herzförmige Medaillon und reagierte wie jeder andere Mann. »Ich freue mich darüber, Nell. Wirklich. Aber das passt nicht zu mir.«
    »Trag es unter deinem Hemd«, befahl sie ungeduldig. »Niemand soll es sehen. Ich möchte, dass du es Tag und Nacht trägst.« Sie legte ihm die Kette über den Kopf, obgleich er eine Grimasse zog. »Ich möchte, dass du mir das versprichst.«
    Bevor er wieder protestieren konnte, nahm Nell sein Gesicht in ihre Hände. »Es gehörte meiner Mutter. Es ist das Einzige, was ich noch von ihr habe. Das Einzige, das ich mitgebracht habe hierher. Bitte, tu es für mich, Zack. Versprich mir, es nicht abzunehmen, niemals.«
    »Nun gut. Ich verspreche es, wenn du mir versprichst, etwas zu essen.«
    »Es gibt Kürbissuppe.« Sie rang sich ein Lächeln ab. »Du wirst sie mögen.«
    In dieser Nacht wurde sie im Schlaf durch den Wald gehetzt, unfähig, in der stockfinsteren Nacht ihren Weg zu

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