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Im Licht der Sterne: Roman (German Edition)

Im Licht der Sterne: Roman (German Edition)

Titel: Im Licht der Sterne: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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aufs Bitten. »Komm schon, Zack, du weißt, dass meine Frau mir die Haut abzieht, wenn ich eingelocht werde. Es war doch nur ein Familienstreit.«
    »Nicht auf meinen Straßen, und nicht, wenn es mein verdammtes Gesicht betrifft.« Sein Kiefer schmerzte jetzt schon höllisch. Er führte Ed direkt auf die Wache und in eine der beiden schmalen Zellen. »Ich lasse dir genügend Zeit, dich zu beruhigen, bevor ich deine Frau anrufe. Wir werden ja sehen,
ob sie es für nötig hält, hierher zu kommen, um zu erfahren, was du nun schon wieder auf dem Kerbholz hast.«
    »Für dich gilt das Gleiche«, eröffnete Ripley Bill fröhlich, als sie ihm die Handschellen abnahm und in die andere Zelle schob.
    Nachdem sie die Zellentüren abgeschlossen hatte, rieb sie sich lächelnd die Hände. »Ich werde den Bericht schreiben – ich tippe langsamer als du. Ich rufe auch die Ehefrauen an, obgleich ich davon überzeugt bin, dass sie es schon gehört haben, bevor ich überhaupt nur angefangen habe mit dem Papierkram.«
    »Ja.« Angewidert fuhr sich Zack mit dem Handrücken über den Mund und verschmierte Blut.
    »Du musst deinen Kiefer unbedingt kühlen. Deine Lippe auch. Ed Sutter hat Fäuste so groß wie ganz Idaho. Hey, Nell, warum geleitest du unseren Helden nicht zu dir nach Hause und machst ihm einen Eisbeutel?«
    Zack hatte nicht bemerkt, dass sie hereingekommen war, drehte sich langsam um und starrte Nell an, die an der Türschwelle stehen blieb.
    »Ja. Mach ich. In Ordnung.«
    »Wir haben Eis da hinten. Ich kann das selber tun.«
    »Es wäre besser, Ed für eine Weile aus dem Weg zu gehen«, belehrte ihn Ripley. »Jedenfalls bis du sicher bist, dass du nicht die Zelle aufschließt, um ihm eine zu verpassen.«
    »Vielleicht hast du Recht.«
    Seine Augen waren nicht mehr kalt, bemerkte Nell. Sie waren funkelndes grünes Glas. Sie befeuchtete ihre Lippen. »Eis lässt die Schwellung zurückgehen. Und … etwas Rosmarintee wäre gut gegen die Schmerzen.«
    »Na großartig.« In seinem Kopf hämmerte es, als würde darin ein Pressluftbohrer arbeiten. »Zweihundertfünfzig Dollar Bußgeld für jeden«, schnappte Zack in Richtung Ripley. »Oder zwanzig Tage. Wenn ihnen das nicht gefällt,
stellst du einen formalen Haftbefehl aus, und dann geht die Sache vor Gericht.«
    »Jawohl, Sir.« Ripley strahlte, als Zack rausstolzierte. Die ganze Sache hatte ihr einen Heidenspass gemacht und ihre Laune beträchtlich verbessert.
    Sie gingen schweigend zum Cottage. Nell wusste nicht mehr, was sie sagen wollte oder wie sie es sagen wollte. Dieser rasend wütende Mann war ihr von Kopf bis Fuß ebenso fremd wie vorher der eisige. Sie zweifelte nicht im Geringsten daran, dass er im Moment überhaupt nichts mit ihr zu tun haben wollte. Sie wusste, wie lange man brauchte, um nach einem Schlag ins Gesicht sein Gleichgewicht wieder zu finden.
    Immerhin hatte er eine Faust – die ihr eher wie eine Dampframme erschienen war – aus nächster Nähe ins Gesicht gekriegt. Aber außer dass sein Gesicht – und noch mehr seine Wut – stetig anschwoll, zeigte er keinerlei Reaktion.
    Es wurde allgemein behauptet, dass manche stärker waren, als sie aussahen. Das schien zuzutreffen auf Zachariah Todd.
    Sie öffnete die Haustür, ging schweigend in die Küche und begann, einen Eisbeutel zu präparieren mit Hilfe einer Plastiktüte und einem dünnen Geschirrhandtuch.
    »Vielen Dank. Ich bringe dir das Handtuch zurück.«
    Sie hatte bereits den Kessel in der Hand, um Tee zu machen, und sah kurz zu ihm rüber. »Wohin willst du gehen?«
    »Spazieren, um mir die Wut aus dem Bauch zu laufen.«
    Da sie keine andere Möglichkeit sah, setzte sie den Kessel ab. »Ich komme mit.«
    »Du möchtest im Moment doch gar nicht bei mir sein und ich auch nicht bei dir.«
    Es war eine erstaunliche Entdeckung für sie, dass es Zeiten gab, in denen sie Schläge Wörtern vorgezogen hätte. »Das ist nicht zu ändern. Wir müssen über einiges sprechen, und je länger wir das hinausschieben, desto schwieriger wird es.«
    Sie öffnete die Küchentür, wartete. »Lass es uns mit dem Wald versuchen. Wir können ihn als neutrales Gelände betrachten.«
    Er hatte nicht an eine Jacke gedacht, und nach dem Regen der vergangenen Nacht war die Luft ziemlich kühl. Es schien ihm nichts auszumachen. Sie musterte ihn, als sie in Richtung des kleinen Wäldchens gingen.
    »Der Eisbeutel kann dir absolut nicht helfen, wenn du ihn nicht benutzt.«
    Er presste ihn an seinen schmerzenden Kiefer

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