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Im Licht der Sterne: Roman (German Edition)

Im Licht der Sterne: Roman (German Edition)

Titel: Im Licht der Sterne: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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oder wenn du befürchten musst, dass er das tut, willst du dann wieder weglaufen?«
    »Es ist über ein Jahr her, dass ich weggelaufen bin. Er kann mich nicht finden, wenn er denkt, dass ich tot bin.«
    »Du kannst nie ganz sicher sein. Du musst einen Schlussstrich ziehen, aber du musst ihn nicht allein ziehen. Ich werde nicht zulassen, dass er dir etwas antut. Dies ist nicht seine Arena«, sagte er und hob ihr Kinn an, als sie ihre Augen schloss. »Dies ist meine.«
    »Du unterschätzt ihn.«
    »Das glaube ich nicht. Ich weiß, dass ich weder mich noch Ripley noch Mia unterschätze. Oder eine Menge Leute auf der Insel, die sich für dich einsetzen würden.«
    »Ich weiß nicht, ob ich das schaffe, worum du mich bittest. Seit über einem Jahr habe ich mich darauf konzentriert, alles zu tun, um sicherzugehen, dass er nicht herausfinden kann, dass ich noch lebe, mich nicht finden kann. Ich weiß nicht, ob ich diesen Schritt tun kann. Ich muss darüber nachdenken. Ich bitte dich, mir Zeit zu lassen.«
    »In Ordnung. Sag mir Bescheid, wenn du dich entschieden hast.« Er bückte sich und hob den Eisbeutel auf. Das Eis war fast geschmolzen. Weil ihn die Schmerzen in seinem Kiefer herzlich wenig kümmerten, öffnete er den Beutel und goss
den Inhalt aus. »Wenn du mich nicht heiraten willst, Nell, werde ich das akzeptieren. Aber wenn du dir alles gründlich überlegt hast, möchte ich auch dazu eine Antwort haben.«
    »Ich liebe dich. Darüber muss ich nicht lange nachdenken.«
    Er starrte sie an, in dem ruhigen Wäldchen, wo die Blätter sich bunt gefärbt hatten und die Luft noch nach dem gestrigen Regen roch.
    Er streckte seine Hand nach ihrer aus: »Ich bringe dich heim.«

18
    Ripley sah Zack mitleidheischend an. Und jammerte. Und hielt nur ganz kurz inne, um gleich darauf noch stärker zu jammern.
    »Ich will aber nicht zu Mia.«
    Das Zusammenleben mit ihr seit fast dreißig Jahren hatte ihn gegen solche Taktiken immun gemacht. Obgleich er zugeben musste, dass sie in der Beziehung wirklich was drauf hatte.
    »Als Kind hast du praktisch bei Mia gelebt.«
    »Damals ist nicht heute. Kannst du den Unterschied nicht erkennen? Warum kannst du nicht gehen?«
    »Weil ich einen Penis habe. Und ich halte mich vornehm zurück und frage dich nicht, ob du diesen Unterschied erkennen kannst. Sei ein Kumpel, Rip.«
    Sie wusste, dass es kein Entrinnen gab, was das Trommeln ihrer Hacken auf den Fußboden signalisierte. »Wenn Nell unbedingt heute Abend bei Mia rumhängen muss, kann Mia auf sie aufpassen. Jesus, Zack, verhalte dich nicht wie ein Kindermädchen. Das Arschloch in L. A. weiß noch nicht mal, dass sie am Leben ist.«
    »Wenn ich mich zu beschützend verhalte, müssen wir momentan leider alle damit leben. Ich möchte nicht, dass sie nachts alleine zu den Klippen fährt.« Allein der Gedanke an ihren Wagen, der dreitausend Meilen entfernt über eine Klippe geflogen war, erzeugte eine Eiseskälte in seinem Inneren. »Bis diese Sache erledigt ist, möchte ich sie im Auge behalten.«
    »Dann behalte sie bitte in deinem Auge. Ihr versucht doch schließlich gerade herauszufinden, ob ihr die schwergeprüften Liebenden seid, deren Liebe unter dem falschen Stern steht!«
    Er ignorierte die Beleidigung, weil es ihre Art war, einen Streit vom Zaun zu brechen, damit sie davonstürmen konnte, um schließlich doch das zu tun, worum er sie gebeten hatte. »Ich werde nie verstehen, warum ich mehr von Frauen verstehe als du, wo du doch selber eine bist.«
    »Pass auf, schlüpfriges Terrain.«
    Er musste grinsen. Er beschloss, die Beleidigung doch nicht zu ignorieren. »Sie braucht mich nicht, um sie zu umsorgen. Sie braucht keinen Mann, nicht mal so ein außergewöhnliches Exemplar der männlichen Gattung wie meine Wenigkeit, zu ihrer Begleitung. Sie hat einige schwere Entscheidungen zu treffen. Ich versuche, ein bisschen auf Distanz zu bleiben, ohne daraus eine Staatsaffäre zu machen, bis sie sie getroffen hat.«
    »Mann o Mann, da hattest du ja gehörig was zum Grübeln.«
    Die schlichte Tatsache war, dass er sie in eine höllische Zwickmühle brachte. Er wollte, dass sie ein Auge auf Nell hatte, und Ripley wollte ein Auge auf Zack haben. Sie hatte keinen einzigen ruhigen Moment gehabt während der letzten beiden Tage, seit er ihr Nells Geschichte erzählt hatte.
    Blut auf dem Mond, dachte sie. Nells Vision von Zack, blutüberströmt. Ein soziopathischer, potenzieller mörderischer Ehemann und Ripleys eigene schlechte Träume. Sie hasste

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