Im Licht der Sterne: Roman (German Edition)
Erotik eine große Rolle für dich?«
»In den letzten acht Monaten nicht die geringste.« Das Schwindelgefühl war vorüber, und Nell schüttelte ihr Haar zurück. »Ich war nicht sicher, ob ich überhaupt jemals wieder mit einem Mann zusammen sein wollte. Seit dem vierten Juli denke ich allerdings unentwegt an Sex. Gedanken, die überall Juckreiz auslösen.«
»Nun, ich habe es bemerkt, ich stand daneben. Warum unternimmst du nichts? Gegen den Juckreiz?«
»Ich dachte, nein, ich war sogar sicher, dass Zack und ich nach dem Feuerwerk letzte Woche zusammen im Bett landen würden. Nachdem wir um die Insel gefahren waren und seine Patrouille zu Ende war, hat er mich nach Hause gebracht. Er hat mir vor der Tür einen Gute-Nacht-Kuss gegeben – einen von der Art, die dir den Verstand raubt – und dann ist er gegangen.«
»Ich nehme an, dass du nicht auf die Idee gekommen bist, ihn ins Haus zu ziehen, auf den Flur zu schmeißen und ihm seine Kleider vom Leib zu reißen?«
Die Idee brachte Nell zum Kichern. »Ich kann so etwas nicht.«
»Noch vor einer Minute warst du überzeugt, du könntest keine Brise herzaubern. Aber du hast die Macht, kleine Schwester. Zachariah Todd gehört zu dem Typ von Mann, der dir bereitwillig diese Macht überlässt, der dir die Wahl überlässt, wo und wann. Wenn es für mich so einen Mann gäbe, würde ich meine Macht nutzen.«
Sie fühlte wieder dieses Kribbeln, es breitete sich in ihrem ganzen Körper aus. »Ich wüsste nicht, wie ich anfangen sollte.«
»Stell es dir vor, kleine Schwester«, lachte Mia hinterhältig. »Stell es dir einfach vor.«
Zack konnte sich nichts Schöneres vorstellen, als einen Sonntagmorgen eng umschlungen mit der Frau, die er liebte, zu verbringen. Das Wasser war kühl, die Sonne warm, und die kleine Bucht war geschützt genug, um derlei Aktivitäten zu gestatten.
Sie überlegten, ob sie später eine Segeltour machen wollten, und die Liebe in ihren schönen blauen Augen sagte ihm, dass sie ihm überallhin folgen würde.
Wenn ein Mann eine Frau gefunden hatte, die ihre Zuneigung so unverstellt und offen zeigte, konnte er Zacks Meinung nach wunschlos glücklich sein.
Plötzlich stieß Nell einen Freudenschrei aus und lief zum Strand. Zack rieb sich die Augen und musste mit ansehen, wie die Frau seiner Träume ihn verließ wegen einer anderen Frau, die gerade angeschwommen kam.
Lucy hechtete auf Nell zu, bespritzte sie mit Seewasser und überhäufte sie mit schlabbrigen Hundeküssen.
Zack hörte Nells entzücktes Lachen, sah, wie sie begeistert Lucys nasses Fell zauste. Möglicherweise war ein Mann, der einen Hund besaß, doch nicht in jeder Beziehung wunschlos glücklich, stellte er fest, zog sich aus, lief ins Wasser und kühlte sich durch ein Bad ab.
Nach einer Weile schwamm er zurück und watete durchs hüfthohe Wasser näher ans Ufer. »Hey.« Er strich sich das nasse Haar aus den Augen. »Wie geht es dir da draußen?«
»Sehr gut.« Was für erstaunliche Schultern dieser Mann hat, dachte sie. »Wie ist das Wasser?«
»Nahezu perfekt. Komm rein, überprüfe es.«
»Danke, aber ich habe keinen Badeanzug dabei.«
»Ich auch nicht.« Er grinste sie an. »Deswegen kann ich auch Lucys Beispiel leider nicht folgen.«
»Oh.« Sie senkte ihre Augen, dann hob sie ihren Kopf wieder und blickte starr geradeaus, über seinen Kopf hinweg, als wäre er unsichtbar. »Nun gut.«
Stell es dir vor, hatte Mia ihr empfohlen. Aber dies schien nicht ganz der richtige Moment zu sein.
»Ich könnte mir die Augen zuhalten. Und nass bist du sowieso schon.«
»Das stimmt, aber ich glaube, ich bleibe lieber draußen.«
Lucy stob erneut ins Wasser und apportierte einen zerbeulten Ball. Sie kraulte zurück zum Strand und legte ihn Nell vor die Füße.
»Sie möchte spielen«, erklärte Zack ihr. Das wollte er auch gerne.
Nell hob den Ball auf und schleuderte ihn, so weit sie konnte. Bevor er aufprallte, hatte Lucy ihn schon.
»Guter Wurf. Wir haben ein Softball-Spiel in ein paar Wochen, wenn du Lust hast.« Er robbte sich langsam näher an den Strand.
Nell schmiss den Ball für Lucy ein zweites Mal. »Vielleicht. Ich dachte gerade darüber nach, ein neues Rezept auszuprobieren.«
»Ach ja?«
»Mein Catering-Service artet in ein richtiges Unternehmen aus. Wenn ich es ausbauen möchte, muss ich in der Lage sein, verschiedene Gerichte anzubieten.«
»Ich bin ein Anhänger des Kapitalismus, also werde ich alles mir Mögliche tun, dir zu helfen.«
Sie
Weitere Kostenlose Bücher