Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Licht der Sterne: Roman (German Edition)

Im Licht der Sterne: Roman (German Edition)

Titel: Im Licht der Sterne: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
Vom Netzwerk:
Schnittwunden und Schrammen. Ihr Ehemann hat sie geschlagen.«
    »So war es nicht.«
    »Wie war es dann?«
    »Ich habe es so gewollt.«
    Ripley wollte gerade ihrer Empörung Luft machen, aber Zack warf ihr einen warnenden Blick zu. »Sie haben ihn also gebeten, Sie zu schlagen, Mrs. McCoy? Sie niederzuboxen, Ihre Lippe blutig zu schlagen?«
    »Ich habe ihn provoziert. Er steht im Moment ganz furchtbar unter Druck.« Sie sprudelte die Worte förmlich heraus, nuschelte ein bisschen auf Grund der geschwollenen Lippe. »Dies hier ist unser Urlaub, und ich hätte nicht so viel nörgeln dürfen.«
    Sie nahm Ripleys ungläubigen Gesichtsausdruck wahr, als sie ihren Kopf wendete, und verteidigte sich: »Joe arbeitet hart, fünfzig Wochen im Jahr. Das Wenigste, was ich tun kann, ist, ihn im Urlaub in Ruhe zu lassen.«
    »Mir scheint«, konterte Ripley, »das Wenigste, was er tun könnte, wäre, Sie nicht niederzuschlagen während Ihres Urlaubs.«
    »Ripley, hol Mrs. McCoy bitte ein Glas Wasser.« Und halt dich da raus. Das musste er nicht extra aussprechen, seine Augen sprachen eine deutliche Sprache. »Wie hat der Ärger angefangen, Mrs. McCoy?«
    »Ich glaube, ich bin einfach mit dem falschen Fuß aufgestanden. Joe war lange aufgeblieben, hatte was getrunken. Ein Mann hat das Recht, sich mit ein paar Bieren vor den Fernseher zu setzen in seinem Urlaub. Er hatte nichts weggeräumt  – Bierdosen und Chips lagen über das ganze Sofa verstreut. Das hat mich genervt, und ich habe mit ihm geschimpft, sobald er auch nur die Augen aufgemacht hat. Wenn ich damit aufgehört hätte, so wie er das wollte, wäre das alles nicht passiert.«
    »Und dass Sie nicht sofort den Mund gehalten haben, gab ihm das Recht, Sie mit seinen Fäusten zu bearbeiten, Mrs. McCoy?«
    Sie begehrte auf. »Was zwischen einem Ehemann und seiner Frau passiert, ist ganz allein ihre Sache und geht niemanden etwas an. Wir hätten nichts zerbrechen dürfen, und wir werden alles bezahlen. Ich werde das Haus selber wieder in Ordnung bringen.«
    »Mrs. McCoy, es gibt Beratungsstellen in Newark«, begann Zack vorsichtig. »Und Schutz für Frauen, die ihn brauchen. Ich könnte einige Anrufe für Sie tätigen, Ihnen Informationen beschaffen.«
    Ihre Augen waren zwar geschwollen, konnten aber immer noch wütende Blicke schmeißen. »Ich brauche keinerlei Information. Sie können Joe nicht festhalten, wenn ich keine Anklage erhebe, und das werde ich nicht.«
    »Da irren Sie sich. Ich kann ihn in Haft behalten, wegen Hausfriedensbruch. Und der Hauseigentümer kann Anklage erheben.«
    »Sie werden es nur noch schlimmer machen.« Ihre Augen füllten sich mit Tränen und liefen über. Sie nahm den Pappbecher, den Ripley ihr hinhielt, und trank einen Schluck Wasser. »Sehen Sie das nicht? Sie machen alles nur noch schlimmer. Er ist ein guter Mann. Joe ist ein guter Mann, er hatte nur einen kleinen Aussetzer, das ist alles. Ich sagte doch schon, dass wir für alles aufkommen. Ich stelle Ihnen einen Scheck aus. Wir möchten keinen Ärger. Ich bin diejenige, die ihn angestachelt hat. Ich habe Gegenstände nach ihm geworfen. Sie müssen mich also mit ihm zusammen einsperren. Ist das die Lösung?«
     
    Und was war die Lösung? fragte sich Zack später. Er hatte nichts bei ihr erreicht – und er war nicht eingebildet genug, um zu glauben, dass er der Erste war, der es versucht hatte.
Er konnte nicht helfen, wenn Hilfe nicht gewollt war. Die McCoys waren gefangen in einem Teufelskreis.
    Und alles, was er tun konnte, war, diesen Teufelskreis von seiner Insel fernzuhalten.
    Es dauerte einen halben Tag, um das Chaos zu beseitigen. Ein Scheck über zweitausend Dollar stellte die Maklerfirma zufrieden. Ein Reinigungsdienst trat schon in Aktion, als die McCoys ihre gepackten Koffer und Kühlboxen in ihrem alten Grand Cherokee verstauten.
    Das Paar setzte sich in den Wagen. Dianes Augen waren hinter einer großen Sonnenbrille versteckt. Keiner von beiden blickte in Zacks Richtung, als er in seinen Dienstwagen stieg und ihnen bis zur Fähre folgte.
    Dort stand er und beobachte sie, bis der Jeep und seine Insassen nur noch ein kleiner Fleck auf dem Weg zum Festland waren.
     
    Er rechnete nicht damit, dass Nell auf ihn gewartet hätte, und wenn er es recht betrachtete, war es sogar besser so. Er war viel zu deprimiert und zu wütend, um mit ihr sprechen zu können. Stattdessen setzte er sich in die Küche mit Lucy und trank ein Bier. Er war kurz davor, seine Meinung wieder zu ändern, als

Weitere Kostenlose Bücher