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Im Licht der Sterne: Roman (German Edition)

Im Licht der Sterne: Roman (German Edition)

Titel: Im Licht der Sterne: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Ripley reinkam.
    »Ich fasse es nicht. Ich fasse es einfach nicht, was Frauen sich alles gefallen lassen. Der Typ hat sie mit seinem Gewicht von knapp zwei Zentnern niedergeschlagen, aber es ist ihr Fehler, dass er das getan hat. Und sie glaubt es auch noch.« Sie holte sich ebenfalls eine Flasche Bier, machte sie auf und prostete ihm zu.
    »Vielleicht hatte sie keine andere Wahl.«
    »Oh, erzähl keinen Scheiß, Zack. Erzähl keinen Scheiß.« Immer noch aufgebracht, warf sie sich auf einen Stuhl ihm gegenüber. »Sie ist gesund, sie ist nicht blöde. Was hat sie davon, sich an einen Kerl zu binden, der sie als Sandsack benutzt,
wenn ihm gerade danach ist? Wenn sie Anklage erhoben hätte, hätten wir ihn lange genug hier festhalten können, bis sie ihre Sachen gepackt und ihn verlassen hätte. Wir hätten ihn in jedem Fall hier behalten sollen.«
    »Sie hätte ihn nicht verlassen. Es hätte nicht den geringsten Unterschied gemacht.«
    »Okay. Du hast Recht. Ich weiß es ja. Es macht mich nur so unendlich sauer, das ist alles.« Sie trank einen Schluck Bier, beobachtete ihn. »Du denkst an Nell. Du denkst, dass es für sie so war?«
    »Ich weiß nicht, wie es für sie war. Sie redet nicht darüber.«
    »Hast du sie gefragt?«
    »Wenn sie es mir erzählen wollte, hätte sie es getan.«
    »Schon gut, du musst mir ja nicht gleich den Kopf abreißen.« Ripley drapierte ihre Beine hoch. »Ich frage dich, weil ich dich kenne, großer Bruder. Wenn du etwas für sie übrig hast, und wie es aussieht, hast du sehr viel für sie übrig, ist die Sache für dich erst dann in Ordnung, wenn du die Geschichte kennst. Ohne die Geschichte zu kennen, kannst du ihr nicht helfen, und wenn du nicht helfen kannst, wirst du verrückt. Du brütest gerade jetzt darüber nach, warum du nicht helfen konntest – jedenfalls nicht zu deiner Zufriedenheit  –, und hier geht es um eine Frau, die du nie vorher gesehen hast und niemals wiedersehen wirst. Das ist der gute Samariter in dir.«
    »Gibt es vielleicht irgendjemand anders auf der Insel, den du nerven kannst?«
    »Nein, weil ich dich sehr liebe. Also, statt ein weiteres Bier zu trinken, solltest du lieber mit Lucy einen kleinen Segeltörn machen. Immer noch genug Tageslicht, und es wird dir den Kopf freipusten und dir gut tun. Du bist keine gute Gesellschaft, wenn du zu brüten anfängst.«
    »Das sollte ich vielleicht wirklich tun.«
    »Gut. Geh. Die Wahrscheinlichkeit, dass wir an einem Tag gleich zwei Krisen haben werden, tendiert zwar gegen Null, aber ich mache noch eine Runde, nur für den Fall der Fälle.«
    »Okay.« Er stand auf, und nach einem kleinen Zögern beugte er sich vor und küsste sie auf den Kopf. »Ich liebe dich auch sehr.«
    »Als ob ich das nicht wüsste.« Sie wartete, bis er zur Tür gegangen war. »Weißt du, Zack, was auch immer Nells Geschichte ist, es besteht ein großer Unterschied zwischen ihr und Diane McCoy. Nell hat ihn verlassen.«

10
    Am Montag war der Vorfall in dem Abbott Haus Stadtgespräch Nummer eins. Jeder hatte sich inzwischen eine Meinung gebildet, ganz besonders alle diejenigen, die nicht dabei gewesen waren.
    »Buster hat gesagt, dass sie jeden beweglichen Gegenstand in dem Haus zertrümmert haben. Ich hätte gern von diesem Hummersalat, Nell, Schätzchen.« Dorcas Birmingham lächelte sie an, bevor sie sich schnell wieder dem Klatsch mit ihrer Nachbarin widmete. Sie und Biddy Devlin – Mias dritte Kusine, ehemalige Besitzerin der ›Surfside Treasures‹ – trafen sich regelmäßig jeden Montag um halb eins im Café zum Essen.
    »Ich habe gehört, Sheriff Todd musste ihn mit Gewalt aus dem Haus holen.« Biddys schokoladenbraune Augen fingen an zu glänzen bei dieser aufregenden Vorstellung. »Mit vorgehaltener Pistole.«
    »Oh, Biddy, das stimmt nun wirklich nicht. Ich habe mit Gladys Macey gesprochen, und die hat es direkt von Anne Potter, die den Sheriff gerufen hat, Zack hatte seine Pistole immer noch im Halfter. Kann ich einen Eismokka zu meinem Salat haben, Nell?«
    »Einen Familienstreit zu schlichten kann für Polizisten sehr gefährlich sein«, informierte Biddy sie. »Ich habe das irgendwo gelesen. Himmel, diese Suppe riecht köstlich, Nell. Ich habe noch nie Gazpacho gegessen, aber ich werde eine Schüssel davon probieren, und bitte einen von Ihren Brownies.«
    »Ich bringe Ihnen Ihr Mittagessen«, bot Nell ihnen an, »wenn Sie schon mal zum Tisch gehen wollen.«
    »Oh, das ist schon in Ordnung, wir warten hier so lange.«

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