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Im Licht der Sterne: Roman (German Edition)

Im Licht der Sterne: Roman (German Edition)

Titel: Im Licht der Sterne: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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mir erzählt hat, kann ich dir nicht weitererzählen. Ich kann ihr Vertrauen nicht brechen.« Der Ausdruck von Sorge in Mias Augen machte Ripley betroffen. »Wenn ich es könnte und täte, würde sein Name nichts ändern. Dies ist ihr Schicksal, Ripley. Wir können sie bewachen und unterstützen, sie unterweisen und ihr beistehen. Aber letztendlich ist es ihre Entscheidung. Du kennst die Legende so gut wie ich.«
    »Ich habe nicht die Absicht, das zu vertiefen.« Ripley machte eine abwehrende Geste. »Ich spreche von ihrer Sicherheit, von der Sicherheit einer Freundin.«
    »Ich auch. Aber ich spreche gleichzeitig von ihrem Schicksal. Wenn du ihr wirklich helfen willst, kannst du das am Besten, wenn du dich zu deiner Verantwortung bekennst.« Mit diesen Worten verließ Mia die Küche.
    »Meine Verantwortung, du lieber Himmel.« Ripley war so frustriert, dass sie noch einen Keks von dem abgedeckten Tablett klaute.
    Sie wusste, was ihre Verantwortung war. Sie war zuständig für die Ruhe und Sicherheit der Einwohner und Besucher von Drei Schwestern. Sie hatte für Recht und Ordnung zu sorgen.
    Jenseits davon war sie nur für sich selbst verantwortlich, und sie war niemandem Rechenschaft schuldig. Und es war unverantwortlich, irgendwelchen Zauberkram zu veranstalten und an einer albernen Legende festzuhalten, die heutzutage genau so blödsinnig war wie vor dreihundert Jahren.
    Sie war stellvertretender Sheriff dieser Insel und kein Mitglied einer mystischen Gruppe weiser Frauen. Für eine nebulöse Psycho-Gerechtigkeit zu sorgen, fiel nicht unter ihre Zuständigkeit.
    Das Gespräch mit Mia hatte ihr den Appetit verdorben, und ihre Lust, mit Gladys Maceys Neffen zu flirten, war ihr auch vergangen. Wer seine Zeit mit Mia Devlin verplemperte, dem geschah das nur zu Recht.
    Sauer polterte sie aus der Küche. Der Erste, der ihr ins Auge fiel, als sie sich wieder unter die Menge mischte, war Zack. Er war natürlich im Zentrum des Geschehens. Sobald Menschen involviert waren, schien sich stets alles um ihn zu drehen. Er zog sie an. Aber auch, als er dort inmitten einer Gruppe von Leuten stand, die mit ihm plauderten, war er in seinen Gedanken – da war sie sicher – ganz woanders.
    In seinen Gedanken war er nur bei Nell.
    Ripley beobachtete ihren Bruder, der mit seinen Augen Nell verfolgte, die mit ihren leckeren kleinen Eischnittchen die Runde machte. Angesichts des Ausdrucks in seinen Augen, seufzte Ripley.
    Dieser Mann war rettungslos verliebt.
    Während sie Mias Gerede über gemeinsame Schicksale und Verantwortlichkeiten gegenüber einer neuen und sich noch entwickelnden Freundschaft locker beiseite schieben und ignorieren konnte, war sie dazu absolut nicht mehr in der Lage, wenn ihr Bruder beteiligt war.
    Es gab nichts, was sie nicht für ihren Bruder getan hätte, sogar wenn das bedeuten würde, mit Mia gemeinsame Sache machen zu müssen.
    Sie musste die Situation genauestens beobachten, systematisch überprüfen. Einige unbequeme Gedanken zulassen.
    »Es hat ihn erwischt«, murmelte Mia ihr ins Ohr. »Am Rande des Strudels, kurz bevor er dich in die Tiefe zieht.«
    »Ich habe Augen im Kopf, oder nicht?«
    »Weißt du, was passiert, wenn er sich ziehen lässt?«
    Ripley nahm Mia ihr Weinglas aus der Hand und trank es halb leer. »Sag’s mir.«
    »Er würde sie mit seinem Leben beschützen, ohne eine Sekunde zu zögern. Er ist der bewundernswerteste Mann, den ich kenne.« Sie nahm Ripley das Glas wieder weg und nippte daran. »Wenigstens in diesem Punkt sind wir uns absolut einig.«
    Weil sie das auch wusste, wurde Ripley schwach. »Ich möchte, dass du einen Schutzzauber sprichst. Bitte tue es.«
    »Ich habe bereits getan, was ich konnte. Letztendlich muss es ein Bund von dreien sein.«
    »Ich kann jetzt nicht darüber nachdenken. Ich will jetzt nicht darüber reden.«
    »In Ordnung. Warum schauen wir uns nicht einfach einen starken und bewunderswerten Mann an, der sich zurzeit unsterblich verliebt? Derartige Momente darf man sich nicht entgehen lassen.« Mia legte Ripley leicht ihre Hand auf die Schulter, eine flüchtige Verbindung. »Sie nimmt es nicht richtig wahr. Auch wenn es sie wie ein warmer Windstoß trifft, ist sie noch nicht stabil genug, um es richtig wahrzunehmen.«
    Mit einem Seufzer, der einen Hauch von Neid enthielt, blickte Mia in ihr Glas. »Komm, wir holen uns einen neuen Drink.«
     
    Zack versuchte die Zeit totzuschlagen. Er plauderte mit verschiedenen Gästen, tanzte mit einigen Damen, trank mit

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